Beitragvon Fear » Sa 17. Mai 2014, 01:52
Vor lauter Qualm und Rauch von Pfeifenkraut und Tabakröllchen bekommt man heute kaum ein Auge auf in der Dark Horse Tavern, der Lärm der Gäste und das Klirren der Krüge tragen ihren Teil dazu bei, dass man auch das eigene Wort kaum versteht. Trotzdem würde das übliche Kneipen-Clientel die Stimmung als 'ausgelassen' oder 'entspannt' bezeichnen: Zwerge stoßen feierlich und mit lautem Gebrüll ihre Bierhumpen zusammen; zwielichtige Gestalten drängen sich in Ecken eng zusammen, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen; Trolle und Barbaren prügeln sich brüderlich und mit breiten Grinsen im Gesicht; Einzelgänger sitzen am Tresen und finden ihre Ruhe inmitten des Sturms; und natürlich stehen Aeon und Lasai am Fenster, schweigend ins Gespräch vertieft; ab und zu fliegt ein Krug oder Glas oder eine Flasche oder gleich ein ganzer Tisch durch die Kneipe, bleibt aber großteils unbeachtet.
Nur ein einziger will nicht ganz in dieses Bild passen. Mit gerunzelter Stirn steht der Mechaniker mit dem Namen Dozer und mit dem Schraubenschlüssel in der Hand zwischen Tür und Angel und weiß nicht so recht, ob er durch's Eintreten tatsächlich Mitglied dieser Gesellschaft werden will. Aber er kennt diese Kneipen eigentlich aus den Slums seiner einstigen Heimat, die dortigen sind sogar noch verrauchter, heruntergekommener und deutlich unfreundlicher. Daher dauert es nicht lang, da ist der hochgewachsene, grau-braun-häutige Ork eingetreten, hat seinen Schraubenschlüssel in den Gürtel gesteckt und sieht sich das dortige schwarze Brett an, an dem auch so manch zwielichtigere Anfragen hängen. Der eigene, leicht mitgenommene Zettel wird mit einem Nagel an's Brett gehämmert; der selbe Zettel, der auch in der Thalheimer Kneipe hängt und sein eigenes 'Geschäft' bewirbt, das momentan noch nicht aus viel mehr als ihm, seinem Werkzeug und harter Arbeit besteht.
Aber das ist schließlich nicht der eigentliche Grund, aus dem er diese Kneipe weit draußen im Wald aufgesucht hat - schließlich lockt das Schwarze Brett in der zentral gelegenen Kneipe in Thalheim bestimmt mehr Leute an als eine Notiz an diesem hier. Der eigentliche Grund sind die Gerüchte und Fakten, die er bereits über das Projekt eines gewissen Ingenieurs erfahren hatte, als er noch keine paar Stunden in diesen neuen Landen angekommen war.
Nachdem aber keiner ihm weiterhelfen will oder kann; weder die betrunkenen oder die zwielichtigen, noch die beim Kampf in die Knie gegangenen Gäste oder der alte Barmann, der zwar in der Lage ist, ihn mit verengten Augen stumm und eindringlich anzustarren, dafür aber scheinbar nicht sprechen kann; nachdem ihm also keiner neue Informationen zu diesem Projekt geben kann oder will, beschließt Dozer, die Kneipe wieder zu verlassen - er selbst ist kein großer Freund des ganzen 'Wir sitzen zusammen, unterhalten uns, feiern und trinken', genauer gesagt kein großer Freund irgendeiner dieser Bestandteile, weder zusammen, unterhalten, noch feiern oder trinken.
Also würde er eben direkt auf den Ingenieur zugehen - wie ist doch gleich sein Name, Markus..? Markus. Markus und sein Eisenbahnprojekt. Da würde er möglicherweise auch ein Wörtchen mitreden können. Vielleicht beweist dieser Markus ihm sogar, dass diese Welt doch nicht komplett voller Hinterwäldler ist..
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Fear am So 18. Mai 2014, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.
Oh mother of pearl I wouldn't trade you for another girl.
und sag' mir nich' es hätt' sich nix gelohnt, denn immerhin saßen wir beide mal im selben Boot. und als es unterging schien alles okay, denn wir hatten uns alles erzählt.
schwarzer Botschafter, dritter Reiter, Rabenkönig, Mastermind, Charmeur & Gefallener. Einer der Bösesten im Wyrm.