Schonmal Todesangst verspürt??

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Kamelot
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Schonmal Todesangst verspürt??

Beitragvon Kamelot » So 26. Jan 2014, 23:19

Wie fast jeden Abend bin ich vorhin mit dem Hund nochmal raus. Immer den gleichen Weg. Die Felder hier sind alle abgemäht, also ist die Umgebung einsehbar. Ich sah schon von weitem ein ziemlich schnelles Auto in unsere Richtung kommen. Aufgeblendete Fernscheinwerfer. Er hatte eine Möglichkeit, vor dem Feldweg, auf dem der Hund und ich unterwegs waren, abzubiegen. Blöderweise tat er das nicht, sondern raste mit sicher 80 kmh auf den Feldweg zu. Ich hab geschrieen und gewinkt....Keine Chance! Ich hab mich auf den Hund geworfen in letzter Sekunde und ihn mit mir ins Feld und damit in den Matsch geschmissen. So nen Scheiß!

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Alcira
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Beitragvon Alcira » So 26. Jan 2014, 23:28

Oh man, wie heftig. Gut das dir und dem Hund nichts passiert ist. Richtige Todesangst hatte
ich nur einmal im Schwimmbad wo ich noch sehr klein war. Da gibt es ja immer diese grossen
Rutschen. Ich bin so eine runter gerutscht, aber natürlich haben irgendwelche Deppen nicht
genug Abstand gehalten (ka wie streng das heute gehandhabt wird, aber damals war halt keine
Aufsicht da). Die sind gleich hinter mir am Ende der Rutsche angekommen und haben mich so,
bevor ich nach der Rutschpartie selbst auftauchen konnte, erneut unter Wasser gedrängt,
wo ich fast erstickt wäre. Es ist mir ja bis heute ein Rätsel, dass nicht jedes
Jahr mindestens ein Kind bei so was ersäuft.
Zuletzt geändert von Alcira am So 26. Jan 2014, 23:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Erdenklang » Mo 27. Jan 2014, 13:49

Es gab da diesen Fall von diesem türkischen Mädchen in den ich irgendwie hinein gerutscht bin.
Ihr Onkel hatte sie gegen die Wand gedrückt und ihr das Messer unter die Kehle gehalten.
Er drohte, wenn sie nicht den für sie bestimmten Mann heiraten würde, dann würde er ihr was antun.
Die Eltern taten nichts.
Sie kam zu mir mit dieser hässlichen Schnittverletzung am Hals und erzählte es mir.
Wir gingen zur Polizei, erstatteten Anzige und hielten polizeiliches Geleit um in ihr Wohnhaus (in dem die ganze Familie lebte) zu kommen, ein paar ihrer Sachen zu packen und sie anschließnd bei Freunden unter zu bringen.
Es geriet außer Kontrolle. Die zwei Polizisten forderten Verstärkung an.
Ich hörte die Famile wüten und schreien, während das Mädchen und ich rasch alles in eine große Reisetasche packten.
Ich fühlte mich merkwürdig ruhig. Ging alles durch was sie brauchte: Bankkarte, Perso, Pass, Krankenkassenkarte...
Wir gingen die Treppe runter. Ich werde nie den Anblick von so vielen verschiedenen und durch einander gewürfelten Schuhen vergessen.
Als wir draußen waren, dachte ich gerade bei mir "Puh das wäre geschafft.", als ich einen verzerrten schrillen Wutschrei hinter mir hörte.
Ich sah ihre Cousine auf mich zu rennen..mit diesem völlig irren Blick und dem gezogenen langen Küchenmesser.
Was tut man in so einer Situation? Ich für meinen Teil stand wie angewurzelt fest und war völlig gelähmt.
Eine Polizistin warf sich vor mich, wendete die Klinge ab, wobei sie selbst leicht verletzt wurde und beförderte die völlig irre Cousine gegen die nächste Hauswand. Ein anderer Polizist kümmerte sich dann um mich.

Das werde ich nie vergessen. Dieser Blick, die kühle Sommerluft, ihr wutverzerrtes Gesicht, der Aufschrei und das gezogene Messer.
Ich hatte nie Albträume danach oder andere Belastungssymptome durch dieses Erlebnis.
Aber es verändert einen, wenn man gesehen hat wie ein anderer Mensch auf Dich zu stürmt und Dir nichts Gutes will.
Die Welt in einem Sandkorn sehen, den Himmel in einer wilden Blume. Williame Blake

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, wo wir lieben. Wilhelm Busch

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Beitragvon Kamelot » Mo 27. Jan 2014, 21:16

*Gänsehaut*. Bin heut gefahren wie ein Weichei. Fast nich geschlafen letzte Nacht. Der Gedanke 'so, das wars jetzt' verfolgt mich noch immer. @ Erdenklang: Kann mir das lebhaft vorstellen, was Ihr da erlebt habt! Seid froh, dass Hilfe zur Stelle war! @Alcira: Auch Deine Situation war ziemlich mistig. Das Gefühl, gleich ertrinken zu müssen, vergisst man sicher ein Leben lang nicht!
Zuletzt geändert von Kamelot am Mo 27. Jan 2014, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Meliz » Di 28. Jan 2014, 19:06

Ich hatte mehrere Situationen im Straßenverkehr, die tödlich hätten enden können und wohl kurz vor knapp ausgegangen sind.

1:
Damals auf der Autobahn zum Kemnader See. Auto voll, mein bester Freund sitzt links auf der Rückbank, ich rechts. Der Vater eines anderen Kollegen und selbiger sitzen vorne. Ich hab mich mit meinem besten Freund unterhalten, als wir dann beide gleichzeitig bei ihm aus dem Fenster schauten. In dem Moment will der Vater den Fahrer vor ihm überholen und lässt sich auf die linke Spur treiben. Was er nicht gesehen hat: Das Auto im toten Winkel, welches dann mit Karacho an uns vorbei rauschte und uns einen riesen Schrecken eingeflösst hat, da wir ja gerade durch das Fenster geschaut haben, an dem auf einmal zum Greifen nahe dieses Auto war. Hätte der Vater nicht sofort wieder eingeschert, wäre es das wohl gewesen..

2:
Weg nach Köln, zweispurig. Linke Spur gefahren, Kastenwagen vor mir. Schön ist es, wenn der Wagen vor mir mehr als plötzlich auf die rechte Spur zieht und ich eine Notbremsung machen muss, gleichzeitig, wie ich am geschicktesten auf die rechte Spur komme, um nicht in den Stau auf der linken Seite vor mir zu fahren, der sich in geschätzten 100-150 Metern vor mir befand. Ich hab da schon den Wagen vor mir auf meiner Nase gesehen.

3:
Weg zum Wacken 2009. Autobahn, zweispurig, Baustellenabschnitt. Ich im linken, verengten Abschnitt. Ging auch eine ganze Zeit lang gut, bis zu diesem einen Moment, an dem ich mit der vorderen hälfte meines Autos neben einem LKW stand, hinter mir schon der nächste war und auf einmal der linke Blinker des LKWs angeht, schön unter einer Brücke, wo man nichtmal zur Seite ausweichen könnte. Und dann zieht der auch noch nach Links, wobei ihm wohl dabei nach einer halben Sekunde aufgefallen ist, dass ich neben ihm bin. Ein Glück, dass er im letzten Moment doch nochmal aufgepasst hat, sonst wäre ich wohl jetzt immernoch an der Brückenwand.

Gleiches ist mir 3 Jahre später in ähnlicher Weise wieder passiert, nur da wollte ein LKW von der rechten auf die Mittelspur, obwohl alles frei war und ich ihn eh binnen weniger Sekunden überholt hätte.

4:
Müsste letztes Jahr gewesen sein. Einer der Momente, wo man einfach nichts machen kann, sondern nur zusehen. Ich hatte meinem besten Freund versprochen, ihn nach einer Party nach Hause zu fahren. Wir setzen uns also ins Auto, fahren an der Kreuzung links auf die "Hauptstraße". Das ganze ist keine 50m vom Ort, wo wir losgefahren sind, entfernt. Rechts neben mir natürlich alles zugeparkt, nicht ein einziger Meter ist frei. Und dann kommen diese zwei Lichter von der halben Kurve vor mir. Und diese Lichter drehen sich immer weiter in unsere Richtung, bis sie genau auf uns zeigen. Rechts an - Fehlanzeige, alles voll. Also stehen bleiben, Hupe, Lichthupe - nichts passiert, der Wagen kommt immer weiter auf uns zu. Mein bester Freund und ich sind fassungslos, fragen uns, ob er da gerade wirklich auf uns zufährt oder ob wir nur einen Knick in der Optik haben. Der Fahrer hat auch ein ordentliches Tempo drauf. Und dann, wenige Meter vor uns, reißt er das Lenkrad herum und fängt sich nach wenigen Metern wieder, soweit ich das aus dem Rückspiegel beobachten konnte. Nach einem kurzen Moment der Ruhe und Besinnung bin ich dann auch wieder weitergefahren. Leider konnte ich das Kennzeichen nicht erkennen.

Bei anderen Sachen, wo ich beinahe erstickt wäre mehrmals, kann ich mich aufgrund des damaligen Alters nicht dran erinnern sondern kann mich nur auf Erzählungen meiner Mutter stützen.
Zuletzt geändert von Meliz am Di 28. Jan 2014, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Nadujah » Mi 29. Jan 2014, 14:27

Als ich damals 18 geworden bin, haben mir meine Eltern eine Reise nach Miami geschenkt mit allem drum und dran für 4 Wochen. Ich durfte meine Freundin mitnehmen.
Als wir dann einen Tag mit einer Catamarantour am Riff schnorcheln waren und wir uns über die Delfine um uns herum freuten, erfasste mich eine Welle, riss mir den Schnorchel aus dem Gesicht und ich riss mir das rechte Bein auf, weil ich vor Schreck an ein Riff kam (wir waren etwa 10 Meilen von der Küste weg, das Wasser war nur 2m tief). Ich habe sauviel Wasser geschluckt und war teilweise vor Schreck immer wieder unter Wasser, bis mich jemand von der Crew aus dem Wasser zog.

Seitdem gehe ich nicht mehr in Pools, bleibe bei Schnorcheltouren bei denen es tiefer als Steh-Höhe ist auf dem Boot und gehe nicht im Meer schwimmen. Nur noch schnorcheln auf den ersten Metern. Gehe ich tiefer, schnürt sich mir sofort die Kehle zu und ich bekomme anfängliche Panik. Deswegen muss auch immer mein Freund bei mir sein, der ist ein sehr guter Schwimmer und passt auf, dass er immer in der Nähe ist, um mich rechtzeitig in flacheres Gewässer zu ziehen.

War sehr schade letztes Jahr. Traumurlaub in der Karibik. Alles super (sogar ein eingezäuntes Hotelriff, wo man bis hinten stehen konnte, war ein Entscheidungskriterium für mich um das zu buchen^^), dann für 90 Dollar eine Schnorcheltour gebucht und was war? Ich habe mich nicht ins Wasser getraut. Es war 3m tief. Horror. Also blieb ich die ganze Zeit im Boot und hab meinem Freund die Bananen ins Wasser gereicht, damit er die Fische füttern konnte.

Ich liebe Wasser. Gleichzeitig habe ich Angst davor seitdem. Es ist Mist^^ Wir hatten uns da auch überlegt, einen Tauchgang mit Lehrer zu buchen, weil mir die Sicherheit einer Gasflasche vielleicht helfen würde, ertrinken kann ich ja nicht. Der Test im Pool klappte super und es hat auch Spaß gemacht. Vor dem echten Tauchgang habe ich allerdings dann doch wieder gekniffen.

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Laguna
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Beitragvon Laguna » Fr 31. Jan 2014, 08:24

Bei uns auf dem Dorf ist es Brauch, dass man den Schuleingängern ein kleines Geschenk vorbei bringt.
Als ich 9 Jahre alt war dachte sich der Hund einer der Familen, dass es doch nicht schlecht wäre, während des Verlassens des Grundstückes
nach meinem Kiefer schnappen zu müssen. Das Mistvieh verfehlte die Halsschlagader nur knapp und auch heute habe ich noch ein Trauma.
Ich komme nicht an Schäferhunde ran.
Ich habe da zum ersten Mal die Welt von 'außen' gesehen und stand ziemlich lang unter Schock.
Das war meine erste Erfahrung in Sachen Todesangst.
[spoiler="Tribut"]Kein Weg zurück
es ist getan
die Augen sind zum Ziel erhoben
Vergangenes ist schon verflogen
Vergeblich
Treue zu geloben

Die Schritte nun getreu und frei
gesetzt um Neues zu erleben
Die wahren Freunden
stehts dabei
die Wahrheit immer anzustreben

So seid bedankt
und stets gewiss, ich weiß die Treue wohl zu sehen
und weiß, den Weg werden wir stehts
gemeinsam, ehrlich weiter gehen.[/spoiler]


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