[quote='Golgo','index.php?page=Thread&postID=22346#post22346'][quote='Khisa','index.php?page=Thread&postID=22322#post22322']
Und in der Hinsicht ist es sicher nicht rosig, denn es gibt schlichtweg weniger Arbeitsplätze als Arbeitswillige (weswegen die Handvoll Arbeitsunwilliger bis zu dem Zeitpunkt der Vollbeschäftigung irrelevant ist). Meine Mutter meinte auch, sie würde nicht hätte tauschen wollen. Wenn ihr irgendwas auf einer Arbeitsstelle nicht gepasst hat, hat sie eine Annonce in die Zeitung gesetzt und laut eigener Aussage 15 cm Antwortpoststapel bekommen, weil die Firmen sich bei ihr beworben haben. Kann man doch heute nur von träumen. Dann hat sie sich das beste Angebot rausgesucht und angenommen und gekündigt. Von den Rentenansprüchen, die wir später mal alle nicht haben, brauchen wir nicht anfangen :] [/quote]
Das ist eigentlich nicht wirklich so, dass es mehr Arbeitswillige als Arbeitsplätze gibt, wenngleich man da aufgrund der Unterschiede bei Berufsgruppen, Branchen, Qualifikationen u.a. am Ende schon fast in die Einzelbetrachtung gehen muss. Für einen jungen, geistesgesunden, schreibfähigen und sozial engagierten Burschen sehe ich aber generell durchaus gute Chancen.
Hier mal ein etwas schlechteres Beispiel aus dem Fundus von Nathas Mitbewerbern:
http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... h-70ef.jpg (Kein Migrationshintergrund, keine Legasthenie, kein Hörschaden, kein Problemhaushalt). In diesem Ausmaß zwar nicht repräsentativ, von der Tendenz her aber doch. Inzwischen stoßen Bewerber der Smartphone-Generation schon bei der Bildung von Dativ und Akkusativ auf Probleme und schreiben so wie Frida Gold "Ich kann die Angst in dein Augen sehn..."
Nicht einfacher als früher haben es definitiv viele Kinder, die in Familien geboren werden, deren Mitglieder ihr ganzes Leben auf Leistungsempfang ausgerichtet haben. Die bekommen so ziemlich gar nichts auf den Weg; keine Erziehung, keinen Tagesablauf, keine Bildung, kein Benimm. Keine Perspektive bis zum Zusammenbruch der Gesellschaft.[/quote]
Also - an sich bin ich ja auch Verfechterin all der Dinge, die du aufgelistet hast. Aber da du ja gerade ein Negativbeispiel gezeigt hast - oder zeigen wolltest: bei Bewerbungen sollte es immer darauf ankommen, ob die Qualifikationen für DEN Job passen. Ob die Schwächen DAFÜR Kickoutkriterien sind. Das sehe ich bei dem Anschreiben da nicht so - ein Maler und Lackierer braucht kein perfektes Deutsch, um richtig gute Arbeit verrichten zu können. Und so furchtbar, dass man ihn nicht auf Kunden loslassen kann, finde ich es auch nicht, im Gegenteil: das Schreiben wirkt auf mich sehr freundlich.
Irgendwie hat sich in den letzten 10-15 Jahren ein Trend zum Allround-Perfektionismus herausgebildet. Man muss sozial engagiert, klug, sprachgewandt, sportlich und jung sein, nech? Ja, es gibt solche Stellen, für die man in weiten Bereichen überdurchschnittlich sein muss - aber doch bitte nicht als Maler und Lackierer. Immer vernünftig bleiben, man soll auch Menschen mit (offensichtlichen) Schwächen Chancen in dem Bereich geben, in dem sie gut sind.