Sozialkritik

Der Bereich für alles, das ihr schon immer einmal loswerden wolltet, aber keinen direkten Bezug zum Spiel hat.
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Golgo
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Beitragvon Golgo » Di 30. Jul 2013, 15:05

[quote='Natharuk','index.php?page=Thread&postID=22299#post22299']Absagen über Absagen.

Wenn noch mal jemand behauptet, meine Generation hätte es leicht, dann gibt's Fäuste. :bernd:[/quote]

Keine Hungersnot? Check.
Kein Krieg? Check.
Keine Seuchen? Check.
Internet? Check.

Klar hat es deine Generation leicht! Wenn jetzt noch einer kommt und behauptet, früher war alles besser, dann gibts Fäuste! ;o)

...

...

...

Naja, die Musik war früher besser.^^ Aber die konnte man ja nicht downloaden. :(
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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Khisa
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Beitragvon Khisa » Di 30. Jul 2013, 16:40

Menno, ich kann nu echt nicht noch ein Ekzem gebrauchen. Ich hab ja zu Anfang gedacht, mich fressen einfach nur die Mücken, doch Mücken fressen mich nicht ausschließlich an den Händen und im Gesicht D:

Kann mal bitte wer meinem Körper erklären, dass ich schon merke, wenn's mir scheiße geht und er mich nicht mit psychosomatischem Scheiß drauf aufmerksam machen muss, denn irgendwie macht das alles nur schlimmer statt besser. *Cortisonsalbe umpfot* dieser Juckreiz macht mich wahnsinnig.

@ Natha: ich drück dir die Pfötchen ganz fest. Ich hab auch schon Hunderte von Bewerbungen in meinem Leben geschrieben... das ist einfach nur frustrierend, wenn man dann entweder gar keine Rückmeldung mehr bekommt bzw. nur eine fixe Mail mit irgendeinem Blabla, wie leid es Ihnen täte... Ich hoffe, du findest bald etwas, was dir absolut zusagt :]

Und in der Hinsicht ist es sicher nicht rosig, denn es gibt schlichtweg weniger Arbeitsplätze als Arbeitswillige (weswegen die Handvoll Arbeitsunwilliger bis zu dem Zeitpunkt der Vollbeschäftigung irrelevant ist). Meine Mutter meinte auch, sie würde nicht hätte tauschen wollen. Wenn ihr irgendwas auf einer Arbeitsstelle nicht gepasst hat, hat sie eine Annonce in die Zeitung gesetzt und laut eigener Aussage 15 cm Antwortpoststapel bekommen, weil die Firmen sich bei ihr beworben haben. Kann man doch heute nur von träumen. Dann hat sie sich das beste Angebot rausgesucht und angenommen und gekündigt. Von den Rentenansprüchen, die wir später mal alle nicht haben, brauchen wir nicht anfangen :]
Klar waren die Kriegserlebnisse scheiße und prägend, aber dennoch hätte sie nicht tauschen wollen (ich hab meine Mutter ängstlich schreiend und heulend im Graben gesehen, als der US-Kampfflieger über uns hinweggedonnert ist, Flugübung in der Eifel, sowas will man nicht miterleben und sich vorstellen, wie das war für sie, als Fünfjährige... ums Leben rennend vor den runterschwebenden 'Tannenbäumen').

Word, Gajia. :wolf:
"Life is pain! I wake up every morning, I’m in pain! I go to work in pain! You know how many times I wanted to just give up? How many times I thought about ending it?"
~•~
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Beitragvon Lexa » Di 30. Jul 2013, 17:05

[quote='Natharuk','index.php?page=Thread&postID=22299#post22299']Absagen über Absagen.

Wenn noch mal jemand behauptet, meine Generation hätte es leicht, dann gibt's Fäuste. :bernd:[/quote]
Hier, lesen: http://kattascha.de/?p=1116

..was ich auf fb dazu schon gesagt habe: polarisiert, aber es steckt viel Wahrheit drin. Ich drück dir die Daumen..

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Beitragvon Golgo » Mi 31. Jul 2013, 09:26

[quote='Khisa','index.php?page=Thread&postID=22322#post22322']

Und in der Hinsicht ist es sicher nicht rosig, denn es gibt schlichtweg weniger Arbeitsplätze als Arbeitswillige (weswegen die Handvoll Arbeitsunwilliger bis zu dem Zeitpunkt der Vollbeschäftigung irrelevant ist). Meine Mutter meinte auch, sie würde nicht hätte tauschen wollen. Wenn ihr irgendwas auf einer Arbeitsstelle nicht gepasst hat, hat sie eine Annonce in die Zeitung gesetzt und laut eigener Aussage 15 cm Antwortpoststapel bekommen, weil die Firmen sich bei ihr beworben haben. Kann man doch heute nur von träumen. Dann hat sie sich das beste Angebot rausgesucht und angenommen und gekündigt. Von den Rentenansprüchen, die wir später mal alle nicht haben, brauchen wir nicht anfangen :] [/color][/quote]

Das ist eigentlich nicht wirklich so, dass es mehr Arbeitswillige als Arbeitsplätze gibt, wenngleich man da aufgrund der Unterschiede bei Berufsgruppen, Branchen, Qualifikationen u.a. am Ende schon fast in die Einzelbetrachtung gehen muss. Für einen jungen, geistesgesunden, schreibfähigen und sozial engagierten Burschen sehe ich aber generell durchaus gute Chancen.
Hier mal ein etwas schlechteres Beispiel aus dem Fundus von Nathas Mitbewerbern: http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... h-70ef.jpg (Kein Migrationshintergrund, keine Legasthenie, kein Hörschaden, kein Problemhaushalt). In diesem Ausmaß zwar nicht repräsentativ, von der Tendenz her aber doch. Inzwischen stoßen Bewerber der Smartphone-Generation schon bei der Bildung von Dativ und Akkusativ auf Probleme und schreiben so wie Frida Gold "Ich kann die Angst in dein Augen sehn..."

Nicht einfacher als früher haben es definitiv viele Kinder, die in Familien geboren werden, deren Mitglieder ihr ganzes Leben auf Leistungsempfang ausgerichtet haben. Die bekommen so ziemlich gar nichts auf den Weg; keine Erziehung, keinen Tagesablauf, keine Bildung, kein Benimm. Keine Perspektive bis zum Zusammenbruch der Gesellschaft.
Zuletzt geändert von Golgo am Mi 31. Jul 2013, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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Beitragvon Lexa » Do 1. Aug 2013, 06:19

[quote='Golgo','index.php?page=Thread&postID=22346#post22346'][quote='Khisa','index.php?page=Thread&postID=22322#post22322']

Und in der Hinsicht ist es sicher nicht rosig, denn es gibt schlichtweg weniger Arbeitsplätze als Arbeitswillige (weswegen die Handvoll Arbeitsunwilliger bis zu dem Zeitpunkt der Vollbeschäftigung irrelevant ist). Meine Mutter meinte auch, sie würde nicht hätte tauschen wollen. Wenn ihr irgendwas auf einer Arbeitsstelle nicht gepasst hat, hat sie eine Annonce in die Zeitung gesetzt und laut eigener Aussage 15 cm Antwortpoststapel bekommen, weil die Firmen sich bei ihr beworben haben. Kann man doch heute nur von träumen. Dann hat sie sich das beste Angebot rausgesucht und angenommen und gekündigt. Von den Rentenansprüchen, die wir später mal alle nicht haben, brauchen wir nicht anfangen :] [/quote]

Das ist eigentlich nicht wirklich so, dass es mehr Arbeitswillige als Arbeitsplätze gibt, wenngleich man da aufgrund der Unterschiede bei Berufsgruppen, Branchen, Qualifikationen u.a. am Ende schon fast in die Einzelbetrachtung gehen muss. Für einen jungen, geistesgesunden, schreibfähigen und sozial engagierten Burschen sehe ich aber generell durchaus gute Chancen.
Hier mal ein etwas schlechteres Beispiel aus dem Fundus von Nathas Mitbewerbern: http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... h-70ef.jpg (Kein Migrationshintergrund, keine Legasthenie, kein Hörschaden, kein Problemhaushalt). In diesem Ausmaß zwar nicht repräsentativ, von der Tendenz her aber doch. Inzwischen stoßen Bewerber der Smartphone-Generation schon bei der Bildung von Dativ und Akkusativ auf Probleme und schreiben so wie Frida Gold "Ich kann die Angst in dein Augen sehn..."

Nicht einfacher als früher haben es definitiv viele Kinder, die in Familien geboren werden, deren Mitglieder ihr ganzes Leben auf Leistungsempfang ausgerichtet haben. Die bekommen so ziemlich gar nichts auf den Weg; keine Erziehung, keinen Tagesablauf, keine Bildung, kein Benimm. Keine Perspektive bis zum Zusammenbruch der Gesellschaft.[/quote]
Also - an sich bin ich ja auch Verfechterin all der Dinge, die du aufgelistet hast. Aber da du ja gerade ein Negativbeispiel gezeigt hast - oder zeigen wolltest: bei Bewerbungen sollte es immer darauf ankommen, ob die Qualifikationen für DEN Job passen. Ob die Schwächen DAFÜR Kickoutkriterien sind. Das sehe ich bei dem Anschreiben da nicht so - ein Maler und Lackierer braucht kein perfektes Deutsch, um richtig gute Arbeit verrichten zu können. Und so furchtbar, dass man ihn nicht auf Kunden loslassen kann, finde ich es auch nicht, im Gegenteil: das Schreiben wirkt auf mich sehr freundlich.

Irgendwie hat sich in den letzten 10-15 Jahren ein Trend zum Allround-Perfektionismus herausgebildet. Man muss sozial engagiert, klug, sprachgewandt, sportlich und jung sein, nech? Ja, es gibt solche Stellen, für die man in weiten Bereichen überdurchschnittlich sein muss - aber doch bitte nicht als Maler und Lackierer. Immer vernünftig bleiben, man soll auch Menschen mit (offensichtlichen) Schwächen Chancen in dem Bereich geben, in dem sie gut sind.

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Beitragvon Golgo » Do 1. Aug 2013, 12:21

[quote='Lexa','index.php?page=Thread&postID=22364#post22364']
Irgendwie hat sich in den letzten 10-15 Jahren ein Trend zum Allround-Perfektionismus herausgebildet. Man muss sozial engagiert, klug, sprachgewandt, sportlich und jung sein, nech? Ja, es gibt solche Stellen, für die man in weiten Bereichen überdurchschnittlich sein muss - aber doch bitte nicht als Maler und Lackierer. Immer vernünftig bleiben, man soll auch Menschen mit (offensichtlichen) Schwächen Chancen in dem Bereich geben, in dem sie gut sind.[/quote]

Das Gegenteil ist der Fall. Früher konnte sich jeder Schulabgänger einigermaßen schriftlich mitteilen, lesen und rechnen. Und das, obwohl viele Schüler schon mit 14 die Schule verließen und in die Lehre gingen.
Hier in diesem Beispiel hab ich einen Schüler, dessen Schreiben ich mir nicht erklären kann. Es gibt Fehler, die sich durch Legasthenie, durch Migrationshintergrund, durch Hörschwäche oder manchmal auch durch das soziale Umfeld ("Ghettoslang") erklären lassen. Und gelegentlich halten Chat- und Smartphonevereinfachungen Einzug in die Sprache, oder ein Text weist Fehler durch das nachträgliche Umkonstruieren im Textverarbeitungsprogramm auf.

Bei diesem Bewerber (hast du das WIRKLICH gelesen?) kann ich den Text in seiner Entstehung nicht nachvollziehen. So redet niemand, so schreibt niemand. Und vor allem schreibt man so nicht, wenn man die Note "befriedigend" auf dem Zeugnis hat. Durch Internet und co. schreibt man heute sicherlich mehr als in alten Zeiten.....aber so? Die ganze Bewerbung schreit nach Versagen. Versagen des Elternhauses, des Bewerbers und des Schulsystems.

Was auch immer deine Meinungen über Handwerksberufe ist: Der Bewerber muss schon irgendwie die Berufsschule überstehen können (schriftlich) und seine Wochenzettel und Ausbildungshefte schreiben. Es muss schnell in seine Tätigkeiten hineinachsen und sich zügiges, sorgfältiges und ausdauerndes Arbeiten aneignen. Bei feinen Leuten im Landhaus, auf dem Gerüst bei 35Grad oder eben bei Regen und Eiseskälte. Wenn sie schon kaum Geld verdienen, dann doch wenigstens Respekt! Da die Margen gering sind und der Kostenfaktor Lohn zwangsläufig gedrückt wird, suchen sich geeignete Leute lieber besser bezahlte Berufe. Entsprechend wohl nun die Qualität der Bewerber. Entsprechend aber auch die Durchfallrate (im wahrsten Sinne des Wortes) bei den Prüfungen.

So ist das hier von mir doch mal ein richtiger Kotz-Beitrag geworden ;o)
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Beitragvon Aerius » Do 1. Aug 2013, 12:38

Golgo, du hast es erfolgreich geschafft Äußerungen, die sich um tatsächlich existierende Probleme die auch intelligente, fleißige und ansonsten gut vorbereitete junge Menschen heute haben können mit polemischem Blödsinn zu vergleichen. Dass es Kids gibt, die nicht ordentlich schreiben können und das es sicher auch ein paar gibt, die "keinen Bock" haben ist das eine, hat aber nichts mit dem, worums eigentlich ging zu tun. Und das, worum es eigentlich geht, ist viel wichtiger und gewichtiger als der Stuss, den du verzapfst.

Polemisches Zeug wie das ist übrigens mein Kotzgrund.
Zuletzt geändert von Aerius am Do 1. Aug 2013, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Golgo » Do 1. Aug 2013, 12:52

[quote='Gajia','index.php?page=Thread&postID=22369#post22369']Schonmal überlegt, dass dieses Anschreiben nen Fake sein könnte? Man sollte nicht alles was im Internet rumfliegt für bare Münze nehmen.[/quote]

Nicht wirklich. Ich hab das Original mitsamt Umschlag und Zeugnis in den Händen gehalten. Die Kopie davon befindet sich in meiner besonderen Sammlung.

@ Aerius: Ich bin oft und gerne polemisch. Insofern mag deine Äußerung stimmen. Im konkreten Zusammenhang verstehe ich sie aber nicht ;o)
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Beitragvon Aerius » Do 1. Aug 2013, 13:02

[quote='Golgo','index.php?page=Thread&postID=22371#post22371']
@ Aerius: Ich bin oft und gerne polemisch. Insofern mag deine Äußerung stimmen. Im konkreten Zusammenhang verstehe ich sie aber nicht ;o)[/quote]

Wirklich nicht? Denke mal nochmal nach.

"Überhohe Anforderungen der Unternehmen die nach dem 'perfekten Bewerber' suchen, der am Besten schon 3 Jahre Berufserfahrung, abgeschlossenes Studium mit Bestnoten, ehrenamtliche Tätigkeit seit er 16 ist und am Beste nicht älter als 22"

gegen

"Höhöh, manche können ja nichtmal schreiben. Wie lustig. Die sind ja doof."

Und tbh, wenn du wirklich kopierte Bewerbungen ins Internet stellst, inklusive aller persönlichen Daten, ist das eine Verletzung des Datenschutzgeheimnisses und damit Anzeigefähig. Das hat auch nichts mit Meinung zu tun, das ist schlicht eine Straftat.
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Beitragvon Golgo » Do 1. Aug 2013, 13:22

[quote='Aerius','index.php?page=Thread&postID=22373#post22373']
Wirklich nicht? Denke mal nochmal nach.

"Überhohe Anforderungen der Unternehmen die nach dem 'perfekten Bewerber' suchen, der am Besten schon 3 Jahre Berufserfahrung, abgeschlossenes Studium mit Bestnoten, ehrenamtliche Tätigkeit seit er 16 ist und am Beste nicht älter als 22"

gegen

"Höhöh, manche können ja nichtmal schreiben. Wie lustig. Die sind ja doof."
[/quote]

Statt "Höhö, die sind ja doof" hab ich eigentlich geschrieben, dass ich für Natharuk große Chancen sehe, weil er einiges mitbringt, die Situation auf dem Arbeitsmarkt günstig ist, Unternehmen händeringend suchen und der heimische Arbeitsmarkt quantitativ und qualitativ nicht so viele geeignete Bewerber hergibt.

Und "lustig" hab ich mein Negativbeispiel nicht gefunden, weil es gravierende Probleme in unserer Gesellschaft (Familie, Schule und co.) aufzeigt.
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