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Resi
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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 22:40

Letzter Schritt

Aussichtslos ist meine Lage,
kann die Lösung nicht mehr sehen.
Letzter Schritt, den ich nicht wage,
muss ihn widerwillig gehen.

Bin verloren, wehr mich heftig.
Dunkelheit, die mich umfängt.
Diese Düsternis, sie ist so mächtig.
Meine Seele wird gelenkt.

All mein Denken, all mein Streben,
wollen hinaus aus diesem Sein.
Möcht nicht sterben, möchte leben!
Gibt kein Zurück, nur ein Hinein.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 22:57

Weißes Gift

Warst behütet, schön und stolz,
Freundeskreis der dich verführt.
Bist du jetzt aus andrem Holz,
weißes Gift hat dich berührt.

Deine Finger sind ganz klamm,
suchst die Stelle, bist zerschunden.
Ziehst den Schlauch sehr stramm,
blutend Vene ist gefunden.

Gaukelei, das weiße Gift
rauscht jetzt durch die Adern.
Körper hat es längst vermisst,
willst jetzt gar nicht hadern.

Farben grell, die Welt sehr bunt,
alles fließt und ist im Wandel.
Ganz vergessen ist der Schund,
bist ein Opfer, lebst den Handel.

Langsam wird es wieder Stumpf,
alles Grau und Durst auf mehr.
Ganz gefangen in dem Sumpf.
Ein Dämon? Ein ganzes Heer!

Augen matt, die Haut ist fahl,
liegst am Boden, hast erbrochen.
Tränenloses, schmerzend Tal,
kurzer Weg, den du gekrochen.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 23:19

Soziopathie

Beim Begräbnis kannst du lachen,
Tränen sind nur simples Nass.
Über Gefühle brauchst nicht wachen,
verständnislos, spürst nicht mal Hass.

Eigentlich schon tot, doch lebend,
bist ein Kopfmensch, alles klar.
Kein Gefühl sich in dir regend,
fühlst dich stark, ganz wunderbar.

Schmerzen, Pein, in deiner Kindheit
hast geschrieen und hast geweint.
Lebst jetzt gut mit deiner Blindheit,
das große Nichts und du vereint.

Siechst dahin und weißt es nicht,
graue Theorie, nicht mehr.
Wut und Freude, alles Pflicht,
nur nicht fühlen, Gegenwehr!
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 09:07, insgesamt 4-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 23:54

Der Tod

Sind verschlungen, Nähe innig,
Geben, Haben und Verlust.
Ist das Handeln widersinnig,
tust du doch, was du tun musst.

Sehnen, Angst, charakterschwach,
er und wir, vereint getrennt.
Schlafen, träumen oder wach?
Niemand deinen Weg erkennt.

Kämpfen, hadern, dieses Ringen,
jeder wehrt sich oder nicht?
Racheschwur, auf das Gelingen,
sind im Dunklen ohne Licht.

Tiefer Abgrund, nur ein Schritt!
Du und wir, Versprechung heiß,
dürfen wagen keinen Blick,
lebend nicht ums Ende weiß.

Bangen, hoffen, nah das Ende,
getrennt vereint, sind ganz alleine.
Körperlose Ruh spricht Bände,
all das Nichts, jedem das Seine.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 09:09, insgesamt 3-mal geändert.

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Alyah
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Beitragvon Alyah » So 7. Aug 2011, 13:08

Leise weht der Wind im Laub,
Blätter fallen, Regen tropft,
irgendwo in Dreck und Staub,
das Laub die Abflüsse verstopft.

Still und kalt schlägt Dunst hernieder,
Sturmbruch liegt im Wald verstreut,
kalt ziehts mir in meine Glieder,
stumpf erklingt Kirchengeläut.

Nebel sacht bedeckt die Wiesen,
rollt als Wasser am Gras hinab,
stumm stehen die Tannenriesen,
es scheint, sie warten etwas ab.

Dann, unerwartet klart es auf,
der Regenvorhang zieht sich zurück,
ich schaue still zum Himmel rauf,
wo sich zeigt, ein Sonnenstück.

Dann steht sie als runde Scheibe,
güldenglänzend in vollem Schein,
rückt den Wolken auf den Leibe,
verdrückt sie ganz mit ihrem Sein.

Schenkt der Erde voller Wonne,
Wärme, Farbe, Licht und Glanz,
die von allen geliebte Sonne,
lockt ein Jeden raus zum Tanz.
"Das Leben ist wie eine Bleistiftzeichnung, nur ohne Radiergummi" (Radio)
Es ist nicht wenig Zeit,
die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit,
die wir nicht nützen.

Seneca

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Die Liebe ist nett und freundlich, doch ist sie des Verstandes Freund nicht. (Filmzitat)
"Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume"


Zitat: Rajah: *Alyah knutsch* bist n Engel

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Alyah
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Beitragvon Alyah » Mo 15. Aug 2011, 10:05

Tu doch was du willst,
du tust es sowieso,
meine Gefühle und Gedanken,
spülst du weg im Klo.

Es war dir niemals wichtig,
was mir so wichtig war,
ich war dir so egal,
erst jetzt ist mir das klar.

Oh lass mich doch in Ruhe,
geh mir aus dem Sinn,
mach dich fort aus meinem Leben,
ich bin halt, was ich bin.

Du hast mich nie verstanden,
das hast du nie getan,
du hast es nur gedacht,
mich an die Wand gefahrn.

Ich hatte nie ne Chance,
kein Wort hat dir gereicht,
du bist einfach gegangen,
das fiel dir ja sehr leicht.

Nun darfst du dich nicht wundern,
ich ziehe mich zurück,
bin irgendwann ganz verschwunden
und kehr nicht mehr zurück.
"Das Leben ist wie eine Bleistiftzeichnung, nur ohne Radiergummi" (Radio)
Es ist nicht wenig Zeit,
die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit,
die wir nicht nützen.

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Beitragvon Alyah » Di 23. Aug 2011, 20:42

Hoffnung

Schon seit Tagen, aber leise,
drehen sich Gedankenkreise,
ich komme nicht gegen sie an,
ich nur noch an dich denken kann.

Frage mich, wo du grad hängst,
von wo du die Gedanken lenkst,
ich weiß, ich weiß ich sollt es lassen,
sollt mich für meine Dummheit hassen.

Doch gehst du mir nicht aus dem Sinn,
lässt mich vergessen, wer ich bin.
Starre Löcher in die Luft,
rieche ihn noch, deinen Duft.

Man schaut mich an, ich merk es nicht,
sehe nur noch dein Gesicht,
hab deine Stimme noch im Ohr,
süßer als ein Engelschor.

Fühl mich hilflos, fühl mich schwach,
sag mir, bitte, sag doch, ach,
was ich jetzt noch ändern kann,
befinde mich ganz in deinem Bann.

Und dennoch, ja, so fürchte ich,
wirst du niemals mehr für mich,
als ein liebenswerter Freund,
der mit mir durch die Straßen streunt.

Zu spät bin ich auf dich getroffen,
als dass ich jetzt noch könnt hoffen,
tue es trotzdem, hoffe schwer,
hoffe, sehne, wünschs mir so sehr.

Eines Tages dann, vielleicht,
hat mein Hoffen doch ausgereicht,
wirst mehr als nur ein Freund für mich,
würd dich lieben, ewiglich.
"Das Leben ist wie eine Bleistiftzeichnung, nur ohne Radiergummi" (Radio)
Es ist nicht wenig Zeit,
die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit,
die wir nicht nützen.

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Nitram
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Beitragvon Nitram » Di 23. Aug 2011, 22:02

“Heim kommen“

„Wie oft schon habe ich nach hinten geschaut.
Zurück.
Wie viele Wege bin ich gegangen.
Irrwege.
Welche Entscheidungen habe ich getroffen.
Zu meinem Nachteil.
Was für Menschen habe ich los gelassen.
Ohne es zu bereuen.“

Ich wandle auf alten Pfaden.
.
Straßen, die meine Kindheit sind.
Trotz der Veränderungen
Ist hier alles, wie es war,
als ich klein war.
Die Bäume am Rand,
sie wurden abgeschafft
und durch Neue ersetzt.

Und trotzdem sehe ich mich,
wie ich hier spielte und lachte,
ohne darüber nachzudenken,
wem es schaden würde,
wenn ich Blödsinn machte.

„Trag mich heim,
Straße des Lebens.
Nur für einen kurzen
Moment möchte ich
Wieder zurück.
Zurück nach Hause.“

Häuser, die meine Jugend sind.
Verblasste Fassaden
Sind nun wie neu.
Balkone restauriert
Und Fremde wohnen dort,
wo ich mal lebte.

Sie haben die Tapete
Von den Wänden gerissen,
die ich mir damals ausgesucht
habe. Entfremden es,
und sie werden darin leben,
so wie ich es einst tat.
Ich bin weiter gezogen,
um Platz für Neues
zu schaffen.

„Lass mich rein,
Haus des Lebens.
Nur um die alte Luft
einzuatmen, um
mich zu erinnern.
Mich heimisch zu fühlen.“

Ich treffe alte Bekannte.
Mitschüler aus alten Kindertagen,
Freunde aus der Jugendzeit.
Nur die Wenigsten grüßen zurück.
Sie haben sich verändert,
und geben ihren Kindern Namen,
über die man früher noch
gelacht hätte.

Ich sehe mich an Hausecken
Stehen, rauchen und lachend.
Wie wir die Welt verspottet haben,
und ohne Ziel durch den Tag,
durch das Leben gingen.
Nun bin ich fort,
auf neuen Wegen.

„Begleite mich,
Mensch des Lebens.
Nur um nicht allein
Zu sein. Damit du mir
Den rechten Weg weist.
Den Weg, den ich allein gehen muss.“

Ich bin noch hier.

„So gern würde ich einmal zurück gehen,
und bin mir doch bewusst,
dass es doch unmöglich ist.
So bleibt mir nur der Blick nach
Vorn und zu hoffen,
dass ich nichts bereuen werde,
und mich an die Dinge
erinnere, die mir einst so wichtig waren.

Denn diese machen mich aus,
ohne all das, was geschehen ist,
wäre ich nicht hier.
Wäre ich nicht Ich.“

Deshalb gehe ich weiter.

Vielleicht komme ich irgendwann an.
Vielleicht komme ich dann heim.

(14.04.2010)
Nach sich selbst zu suchen, ist wie die Suche nach dem Haus, in dem man steht. Wie könntest du es jemals finden? Es ist überall; alles was du kennst.

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Nitram
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Registriert: Do 11. Aug 2011, 08:43

Beitragvon Nitram » Di 23. Aug 2011, 22:09

„Meine Welt“

Ich bin ich.

Der Sohn eines liebevollen Mannes,
der mich geführt hat und gelehrt,
dass das Leben hart sein kann,
dass es trotzdem schön ist.
Der Sohn einer starken Frau,
die mir gezeigt hat, dass
man nicht immer stark
sein muss im Leben

Der Bruder eines Mannes,
der seinen Weg geht,
egal was da kommt,
er gibt nicht auf.
Der Bruder einer Frau,
die anders ist als ich,
aber trotzdem so
nah, so warm.

Ein Freund so vieler Menschen,
mit denen ich oft gelacht habe.
Oft geredet, lustig und ernst.
Gemeinsam geschwiegen,
gemeinsam gelacht.
Freude empfunden,
Leid verstanden.

Geliebter so weniger Menschen,
denen ich mich anvertraut habe.
Hatte mein Herz verschenkt,
und es wurde gebrochen.
Liebe verband uns,
und stets bleibt
sie erhalten.

Man ist nicht das, was man ist,
ohne die Menschen, die einen umgeben.

Seen und Berge, Wälder und Städte.
Wind und Erde, Feuer und Wasser.
All die Dinge, die mich umgeben,
bleiben wie sie sind,
zeigen die Schönheit, die die Welt
zu bieten hat.
Klarer Saum des Lebens,
weht auf und ab.

Pfade zeigen wo die Wege sind,
die ich gehen muss.
Vögel singen bunte Lieder,
Sonnenuntergänge pinseln Arabesken
Und Rosen haben Dornen,
die mein Gesicht nicht stechen.

All das ist meine Welt.
Sie ist immer noch da
nur ich bin gegangen.

(irgendwann 2007)
Nach sich selbst zu suchen, ist wie die Suche nach dem Haus, in dem man steht. Wie könntest du es jemals finden? Es ist überall; alles was du kennst.

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Khisa
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Registriert: So 24. Jul 2011, 19:03
Wohnort: Fell
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Beitragvon Khisa » Sa 27. Aug 2011, 21:49

Die Augen starr, der Blick gebannt,
Herz in der Brust wie taub, wie tot,
der Bogen zum Zerreißen gespannt.

Kein Atem geht, auch nicht ganz leis',
ihn zu wahren ist oberstes Gebot,
Jetzt die Ruhe vor dem Sturm, ich weiß.

Bald bricht er los, über mich herein,
die Augen durch Tränennächte rot,
zerbricht, zerschlägt uns're Welt, mein Sein.

Sie werden zerfallen, Stück um Stück,
inmitten ich, nur mein Leid, meine Not,
die Scherben lassen mich zerschnitten zurück.

Bitte, dass mich bald entleibt die Zeit,
ein bleiern in die Nächte fallendes Lot,
damit endlich endet die Endlichkeit.
"Life is pain! I wake up every morning, I’m in pain! I go to work in pain! You know how many times I wanted to just give up? How many times I thought about ending it?"
~•~
Gregory House


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