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Resi
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Gedichte

Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 17:17

Weihnachten

Oh du schöne Weihnachtszeit,
beginnt fürs Tier die Leidigkeit.
Unterm Baum ein Päckchen steht,
es Löcher hat und sich bewegt.
Ob Hund, ob Katz oder gar Maus,
die Freude groß, es strahlt das Haus.
Und kommt der Überdruss recht bald,
dann jagt man's Tier halt in den Wald.
Oh du schöne Weihnachtszeit,
beginnt fürs Tier die Leidigkeit.

Rentier, Schlitten, Mann in Rot,
das Christkind ist schon lange tot.
Lametta, Kugeln, Kerzenlicht,
schwer die Zeit für Habenichts.
Plätzchen, Punsch und Zuckerstange,
wird's um die Figur ganz bange.
Kommerz, der kokettiert und lockt,
man in der materiellen Falle hockt.
Rentier, Schlitten, Mann in Rot,
das Christkind ist schon lange tot.

Aus der Traum, Weinacht vorbei,
beginnt der Stress, die Rennerei.
Umtausch, Gutschrift, Geld zurück,
war der Beschenkte nicht entzückt.
Krawatte, Bluse, Strumpf und Hemd,
jedes Jahr man falsch beschenkt.
Dumm und lieblos wirst genannt,
die Kerzen sind nun abgebrannt.
Aus der Traum, Weihnacht vorbei,
beginnt der Stress, die Rennerei.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 18:24

Heiliger Abend

Wein der glüht, Likör und Punsch,
blickst in einen trüben Sumpf.
Honigkuchen, Zimt und Zucker,
Vater schlägt erst dich, dann Mutter.

Glockenglanz, welch süßer Klang!
Dir ist so kalt, dir ist so bang.
Friede, Freude, Heiterkeit,
niemand sieht dein großes Leid.

Harfe, Engel, gold gelockt,
Nachbarn wären sehr geschockt.
Lametta, Kugeln, holde Zeit,
das Krankenhaus ist gar nicht weit.

Zuckerstange, Keks und Nuss,
Vater kraftlos, endlich Schluss.
Sternenpracht und grün der Baum,
ein Ende hat der böse Traum.
Zuletzt geändert von Resi am Fr 29. Jul 2011, 20:05, insgesamt 6-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 19:12

Streit

Ein Streit eskaliert
auf Leben und Tod.
Das Messer, Gefahr!
Die Frau ist in Not.
Eifersucht, geschürt
so ungestüm und roh.
Feuer des Leidens,
es brennt lichterloh.

Die Klinge aufblitzend,
sie spiegelt das Abbild.
Ein Schrei, von Sinnen!
Erschaudernd und wild.
Ein Richter, der Henker,
getrennt und vereint.
Die Frau liegt am Boden,
niemand der weint.

Das Blut gibt Zeugnis,
rhythmisch und schwer.
Eine Tat, so schrecklich!
Bestrafung die Mähr.
Keine Reue, das Nichts,
die Wut ist verglimmt.
Das Stöhnen, ganz leise.
Ein Leben zerrinnt.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 08:47, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 20:04

Hoffnungslos

Angst, sein ständiger Begleiter,
trüb und freudlos sein Gemüt.
Augen, welche niemals heiter,
Hoffnung ist schon längst verblüht.

Erinnerung, viel zu schmerzlich,
welche Qual, welch Bitterkeit!
Gefühle sind nur selten herzlich,
steht an einem Wendescheid.

Einsamkeit, erwähltes Los,
traurig sind die matten Züge.
Kummer, welcher viel zu groß,
ist des Lebens immer müde.

Überdruss, sein Empfinden,
das ihn trägt und das ihn hält.
Kann sich sträuben, winden,
ändert nichts an seiner Welt.

Angst, sein ständiger Begleiter,
trüb und freudlos sein Gemüt.
Dasein fristen, immer weiter.
Hoffnung, die nie mehr erblüht.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 09:01, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 20:18

Verliebt

Ein Tanz der aufwühlt,
Schritt um Schritt.
Die Emotion gefühlt,
ein aufregender Ritt.

Ein Kampf um Würde,
atemlos und mehr.
Eine Mauer, eine Hürde,
das Herz ist nicht leer.

Die Zeit wird erlebt,
zäh und ganz schnell.
Der Körper erbebt,
die Aufregung hell.

Verliebtheit und Angst
in sich vereint.
Um Abweisung bangst,
sind Nächte verweint.

Ein Tanz der Gefühle,
verzweifeln und hoffen.
Mut, die Zwickmühle,
Erfüllung noch offen.
Zuletzt geändert von Resi am Fr 29. Jul 2011, 23:02, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 20:53

Abgrund

Wallende Kleidung,
das Mondlicht ist blass.
Erscheinung gar traurig,
die Wangen sind nass.

Der Schmerz ist unendlich,
das Schreien verstummt.
Der Ausweg unkenntlich,
die Sicht ist vermummt.

Die Augen geschlossen,
recht mutlos und leer.
Tränen vergossen,
sie zaudert nicht mehr.

Gefühlt und vergangen,
gefangen im Sumpf.
Entscheidung erlangen,
ein Schritt ist Triumph.

Der peitschende Wind,
ein Abgrund so tief.
Das Schicksal ist blind,
der Tod, der sie rief.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 08:55, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 21:03

Herbstwind

Flüstert lieblich, säuselt lockend,
Blätter weigern sich gar bockend,
sich dem Winde hinzugeben
und auf Erden schlaf zu legen.

Wispert weiter, streichelt sanft
und beginnen ihren Tanz,
welcher ihnen vorgegeben,
Raschelklang zu neuem Leben.

Bunter Reigen, trockner Saft,
Blätter haben keine Kraft,
diesem Locken zu entgehen,
deshalb hört man leis ihr Flehen:

"Lass uns bleiben, lass uns streben,
nimm uns nicht das süße Leben!
Wollen nicht zur Erd hinab,
denn dort lauert unser Grab!"

Doch der Wind kennt kein Erbarmen,
wiegt sie zart in seine Armen,
um sie sanft gen Erd zu tragen,
hilft kein Jammern und kein Klagen.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 21:25

Menschsein

Niemals Tränen, kalt das Sein.
Stolz des Leidens, hart wie Stein.
Erlebtes, das nur stört, verdrängt,
nicht erwünscht was Kälte sprengt.

Unerbittlich und meist leicht,
sie sich abwendet, wenn's reicht.
Das Gefühl sich regt und spürt,
wenn sich was im Herzen rührt.

So getragen, seicht ihr Leben,
nicht bereit von sich zu geben,
was sich einfach Menschsein nennt,
immer Abstand sucht und rennt.

Weit, weit weg von diesem Laster,
ist ein ganz gefährlich Pflaster,
Mensch zu sein, sich hinzugeben,
was sich schimpft das wahre Leben.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 08:52, insgesamt 4-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 21:46

Verehrung

Hoffnungslose Liebesbrunst,
buhlt man hart um eine Gunst.
Gibt nicht auf ihr zu gefallen,
Welten aneinander prallen.

Ziert sich nur, das ist gewiss!
Weiß, dass sie die Richt'ge ist.
Er sie braucht, die wahre Liebe,
wenn nicht willig setzt es Hiebe.

Tag und Nacht er an sie denkt,
ein Wahn, der seine Sinne lenkt.
Die Angst er für Begehren hält,
gefangen ist, verkehrt die Welt.

Schleicht ihr nach, gibt keine Ruhe,
betrachtet Bilder aus der Truhe.
Den Liebesschatz, er kosend nennt,
die Leidenschaft, die heftig brennt.

Hoffnungslose Liebesbrunst,
Gewalt erzwingt sich eine Gunst.
Gibt nicht auf ihr zu gefallen,
Schreie ungehört verhallen.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 08:57, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Resi » Fr 29. Jul 2011, 22:26

Sadismus

Tag und Nacht, Nacht und Tag,
sie die Schmerzen sicher mag.
Rot auf Weiß und Weiß auf Rot,
Blick gebrochen, ist sie tot?

Nacht und Tag, Tag und Nacht,
hab die Zeit im Bett verbracht.
Sie hat geschrieen, hat gelitten,
doch umsonst war all ihr Bitten.

Tag und Nacht, Nacht und Tag,
ihr bedeutungslose Worte sag.
Sie hat gespürt, konnt's nicht fassen,
doch den Tod wollt sie nicht hassen.

Nacht und Tag, Tag und Nacht,
hab die Zeit im Bett verbracht.
Schwarzes Haar und weißes Kissen,
ist ihr Leben hinfort gerissen?

Tag und Nacht, Nacht und Tag,
ist's mein Gewissen, das mich plagt?
Rot auf Weiß und Weiß auf Rot,
es ist so still, die Frau ist tot.
Zuletzt geändert von Resi am Sa 30. Jul 2011, 09:04, insgesamt 2-mal geändert.


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