Charakterentwicklung
Mögt ihr lieber lineare, oder sprunghafte Entwicklung von Charakteren?
Ich finds schwierig das zu definieren. Bedeutet sprunghaft, dass die Charaktere vergleichsweise oft eine bemerkbare Charakterveränderung durchmachen? Ich mag das zu einem gewissen Maß, denn ich habe schon rps gehabt, wo ich auf Charaktere getroffen bin, die wirkten, als seien sie stets auf das Rps angepasst, sodass es auf Biegen und Brechen funktioniert, was mir den Spaß raubt, da die Reibung fehlt. Da sind dann zuerst schüchterne Wesen im ersten Rp, im Zweiten aufeinmal voll mutig, weil es ja ansonsten ein kürzeres Rp werden könnte. (Dabei finde ich gerade kurze Rps in ihrer Seltenheit recht spannend!). Auch find ich es schwierig wenn der Spieler mit dem Charakter öfter als im Durchschnitt ein komplettes Makeover macht, als Dieb hat es ihm/ihr keinen Spaß mehr gemacht, deswegen ist er jetzt Totenbeschwörer, ah nee, jetzt doch lieber ein Drachenreiter. Das ist mir dann doch wesentlich zu sprunghaft.
Genauso verhält sich das mit linear. Wenn ein Charakter, der immer glücklich und fröhlich ist, den Weltfrieden bringen will (Lebensziel und so), und dann lauter Grausamkeiten durchmacht, gekidnapped wird, gejagt, vielleicht wird ihm/ihr was angehängt und er tingelt trotzdem weiter fröhlich durch die Gegend, will den Weltfrieden immernoch auf dieselbe Art und Weise erreichen und fand das alles garnicht so schlimm. Das wäre mir dann wohl zu linear. Wobei ich glaube hier etwas an der Bedeutung von linear vorbei zu schrammmen. Jedenfalls können Rp Charaktere schon zu einem gewissen Grad geplant werden, aber plant man sie komplett durch, dann könnte der "Spieler" auch Autor werden.
Charaktere finde ich dann als toll, wenn ich das Gefühl habe da steckt was hinter, was ich heraus finden will, der will irgendwohin wo ich mit will, oder/und der Charakter gibt mir das Gefühl dass er sich für meinen Charakter interessiert, will dahin, wo meiner hin will. Und auch finde ich Charaktere interessant, oder eher mitreißend, wenn ich mit ihnen mitfühlen kann, mich berührt was er durchlebt hat, oder gerade durchlebt, sich deswegen droht zu verändern. Die Chance zu haben dagegen zu wirken, oder die Entwicklung des Charakters mit zu verfolgen, vielleicht sogar zu unterstützen. Um es zusammen zu fassen, ich mag lineare und sprunghafte Charaktere, aber das alles in einem ausgewogenen Maß, das sich für mich logisch anfühlt und nicht wie Spielerwillkür, oder Spielerdickkopf. ^-^
Sollte man einen Charakter auch einfach mal komplett umwerfen und konträr zu seinem früheren Bild spielen können, wenn man an diesem früheren Bild keinen Spaß mehr hat?
Klar. Hat man ihn aber schon dreimal umgeworfen fühlt sich das aber als Beobachter irgendwann komisch, oder vielleicht sogar niederschlagend an, hat man mit diesem Charakter gespielt. Man gibt sich ja Mühe, dass der Andere auch Spaß am Spiel hat (also ich tu das), da passiert es mir auch manchmal, dass ich glaube, die rps mit mir haben nicht genügend Spaß gemacht. Nicht immer der beste Gedankengang, aber mein Kopf ist da sehr eigensinnig. Also, ich rede auch gerade von dem fingerschnipsenden umändern, wie oben schon einmal beschrieben. Wenn man dann ne Taube im Briefkasten hat (die Arme), wo drin steht, dass der Char von vorher jetzt ein ganz Anderer ist und ich meinem jetzt das Gedächtniss löschen soll, dann ist das schwierig für mich das toll zu finden. Gut, ich hab mal den Namen meines Charakters Kami in Midas umgeändert, mit einem Klick, ein paar Dp und hab dann darum gebeten, dass so getan wird, dass er schon immer Midas gehießen hat. Der Charakter ist immernoch derselbe, wurde ansonsten nicht verändert, und bin dankbar dass es auch angenommen wurde. Daher denke ich, dass wenn man einmal, ja, vielleicht auch zweimal aus Spielerentscheidung was gravierenderes ändern will, ohne jetzt extra für die Idee einen neuen Charakter machen zu müssen, halte ich das schon noch für ok. Am liebsten sind mir dann aber rp bedingte Veränderungen, möchte man seinen Charakter in eine andere Richtung lenken.
Durch welche Einflüsse entwickelt sich euer Charakter primär? Eigene Vorstellungen? Umgebung? Globale Geschehnisse? Andere Charaktere?
Andere Charaktere und meine eigenen Vorstellungen, moralische Empfindungen, wie ein solch denkender Charakter (der Meine dann) in der angebotenen Situation reagiert. Globale Geschehnisse waren es bisher selten, da das gerade mehr auflebt, kann ich mir dies allerdings gut vorstellen. Für mich gibt es Situationen, wo ich denke, okay, ich komm nicht drum rum meinen Charakter jetzt wütend, traurig, ect. zu spielen, weil es sich für mich ansonsten falsch anfühlt. Von daher ja, es sind die Situationen, die meinem Charakter und damit mir als denkender und fühlender Spieler angeboten werden, die meinen Charakter formen. Diese entstehen aus einem Zusammenspiel der oben genannten Komponenten, wobei ich aber andere Charaktere an erster Stelle stellen würde.
Und um mal eine etwas persönliche Note reinzubringen: Welche Entwicklung ist euch an euren eigenen Charakteren am meisten in Erinnerung geblieben? Welche Entwicklung fandet ihr am Schönsten? Welche eher nicht so schön?
Das Meiste ist mir von Dehmyen in Erinnerung geblieben, da er, wenn ich alte Rps so lese, früher furchtbar anstrengend für mich war. Er war depressiv, hat sich schwer helfen lassen und Gott wie konnten damals Leute mit dem spielen xD Das fand ich eher nicht so schön.
Umso schöner dann aber die Rp bedingte Abwesenheit von Dehmyen, als er mit Chival fortgegangen war. Ich hatte die Möglichkeit ihn erwachsener zurückkehren zu lassen, für mich etwas angenehmer gestalten, ohne das Gefühl zu haben, dass Dehmyen nicht mehr Dehmyen ist. Das hat sich bis heute durchgezogen, der Charakter macht mir furchtbar Spaß, hat zwar ab und an noch immer seine dunklen Momente, aber ich denke nicht weniger, als Andere.
Genauso sind dann immernoch solche Geschehnisse wie die Jagd nach Rabenherz, als ich ihn das erste mal spielte, in Erinnerung geblieben, sowie das Rp Shagrath gegen Yuro/Rabenherz, das lange Zeit eine extreme Charakterveränderung von Yuro abverlangt hat, der erst seit Kurzem vergleichbar mit früher ist. Daran fand ich eigentlich im Nachhinein alles awesome, auch wenn es mir Leid getan hat Yuro danach zu spielen. x)
Habt ihr Entwicklungen eurer Charaktere auch schonmal rückgängig gemacht? Komplett aus der Charaktergeschichte gestrichen?
Jetzt nicht direkt Entwicklungen, aber ja, ich hab schon Dinge rückgängig gemacht, oder gestrichen. Damals, als ich noch geführte 13 Jahre alt war xD. Jetzt würde ich sowas eher vermeiden und empfinde es auch als unschön.
Was den Rest angeht. Wenn man jemanden ein rp absagt, dann ist es eigentlich egal weswegen. Sei es, weil X ( Und oh gott, ich spiel doch so gern mit X weil asdfgh) Zeit hat, weil man außerhalb ein Rp spielt (in einem Chat, mit anderen Leuten P&P), oder man hat keine Zeit, keine Lust (ja, kommt vor), oder man will lieber mit den Hunden raus. Es ist schlicht und ergreifend ganz egal WESWEGEN man ein rp abgsagt, ob nun Neuling, oder älterer Spieler. Ich hatte gestern so ne miese Laune, dass ich auf nichts Lust hatte, außer einem Charakter, dessen Spieler dann netterweise sich Zeit für mich genommen hat, sodass der Tag für mich schön endete. Das ist manchmal einfach so. Und wenn Spieler zuffällig einem Neuling absagt, weil er lieber Bigfarm spielt, oder Candycrush, oder irgendwo ein erp ausspielt (außer in lotgd versteht sich), dann herrgott, ist das dem Spieler selbst überlassen! Es ist ein Hobby verdammt nochmal x-x
Und ich weiß auch nicht welche Neulinge gemeint sind, wenn sie so verschreckt wurden, dass sie sich selbst in Forum nicht trauen die meines Erachtens erfundene "Problematik" anzusprechen.