Politik und andere Katastrophen

Der Bereich für alles, das ihr schon immer einmal loswerden wolltet, aber keinen direkten Bezug zum Spiel hat.
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Beitragvon Golgo » Di 27. Mai 2014, 22:09

[quote='Haukrinn','index.php?page=Thread&postID=32250#post32250']
Meine Wenigkeit am NPD-Stand, fragt direkt nach: "Was sagt ihr denn, was die Oma am Ende mehr in der Tasche hat, wenn den Sinti und Roma die spärlichen Leistungen wegnimmt? Also so direkt in Zahlen." Ich habe kurz in lange Gesichter schauen dürfen und wurde dann mit hohlen Plattitüden abgefrühstückt, die noch nichtmal leicht an der Definition einer Antwort vorbeigeschrammt sind.[/quote]

In Wahrheit ist es ja so, dass die Oma auf Zuwanderer angewiesen ist. Die Oma will Rente. Und die Oma möchte gepflegt werden. Beides ist aus unserer "Urbevölkerung" kaum noch zu holen.

Selbt aus Bulgarien und Rumänien, aus denen viele Armutsflüchtlinge zu uns nach Duisburg, Dortmund und neuerdings Ennepetal (was zum Geier gibt es in Ennepetal???) strömen, erhalten wir zum weitaus überwiegenden Teil qualifizierte Leute. Wir bekommen zusätzlich Akademiker aus Spanien und Griechenland, die für teuer Geld in den dortigen Bildungssystemen geschult wurden und nun ablösefrei unsere Wirtschaft und das Sozialsystem stützen (Gerecht geht anders...). Und die Arbeitsagentur wirbt gezielt in Ex-Jugoslawien, Tunesien und den Philippinen um Pflegekräfte und ist zusätzlich in weiteren Ländern auf Jobbörsen präsent.
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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Beitragvon Golgo » Di 27. Mai 2014, 22:19

[quote='Aerius','index.php?page=Thread&postID=32252#post32252']Ich finde nicht, dass man Linkspartei und AfD gleichsetzen kann. Und das sage ich als jemand, der die Linkspartei, aus unter anderem, genau dem Grund, den du genannt hast, nicht wählt. Ich mag Frau Wagenknecht auch in etwa gar nicht. Ich finde die Zitate / Grundeinstellung der Basis / Politik der Linkspartei aber deutlich Bundestagstauglicher, als die der AfD (oder gar der NPD).[/quote]

Ich möchte das linksradikale Spektrum nicht schönreden. Da gibt es Anarchisten, Stalinisten, Vergangenheitsleugner, Leute, die Grundrechte bekämpfen. Lauter unangenehme Typen.

Von rechts finde ich die Dinge aber immer eine deutliche Spur schlimmer. Weil alles Nationalistische geht von dem Standpunkt aus: "Wir" sind was Besseres als die anderen, während die linke Seite zumindest im Ursprung ja für Gleichheit ist.
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Beitragvon Aerius » Di 27. Mai 2014, 22:23

Und da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich glaube nur (zu wissen), dass die Linkspartei größtenteils nicht aus solchen Menschen besteht.
Bei der AfD bin ich im Extremistenspektrum etwas weiter.
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Beitragvon Kalten » Di 27. Mai 2014, 22:39

[quote='Haukrinn','index.php?page=Thread&postID=32250#post32250']Mein (utopischer?) Wunsch an dieser Stelle: Mehr Menschen, die sich selbst ein Bild machen, statt nur das Echo des gerade am lautesten Rufers zu sein. Menschen, die selbst in die Politik gehen, weil nicht nur meckern, sondern auch tatsächlich etwas ändern möchten. Warum das Schubladen-Denken nicht im eigenen Kopf reformieren und nur noch nach Arschlöchern und netten Leuten sortieren und viel Platz in der Grauzone dazwischen lassen für all diejenigen, bei denen man sich noch nicht sicher ist. Und vor allem: Mehr Menschen, die nach der wirklichen Ursache von Problemen suchen!

Nebenbei, was der Verständigung auch gut tun würde, ist, wenn man links und linksradikal als auch rechts und rechtsradikal mal als das betrachten würde, was es ist: zwei unterschiedliche paar Schuhe. Ich seh' das immer wieder, dass alle rechts oder links eingestellten Leute gleich als extrem abgestempelt wurden, und genau das ist weder korrekt noch dient es der Dialogfindung. Wäre schön, wenn sich das mal ändert.[/quote]


Genau ersteres Wünsche ich mir auch immer.. Menschen die sich einfach selber mehr ein Bild machen. Ich habe es da zugegebenermaßen natürlich berufsbedingt recht einfach. Ich sitze an der Quelle, weil ich jeden Tag mit Leuten aus allen möglichen Gesellschaftsschichten, Nationen, und aus verschiedensten politischen Richtungen zu tun habe... und zwar von Person zu Person, auf der Straße oder bei ihnen zu Hause. Deswegen kann ich beispielsweise über die nahezu durchgängig geschönten Zahlen, die entweder von den Gemäßigten sowie von rechts- und linksaußen zu Themen wie Kriminalität, Armutszuwanderung etc. gebracht werden nur herzlich lachen oder traurig den Kopf schütteln. Das Volk wird unverfroren angelogen. Die Realität ist eine ganz andere.

Langsam beginnt es tatsächlich die ersten Reportagen zu geben, die sich beispielsweise mit der Armutszuwanderung beschäftigen. Ich muss mal schauen, ob ich die Reportage vom Spiegel noch irgendwo finde und hier einen Link posten kann. Die war zumindest aus meiner praktischen Erfahrung recht nah an der Realität, was die Themen Clanstrukturen und Kriminalität betrifft.



Ich befürworte deinen Appell, Haukrinn, dass nicht jeder der links oder rechts von der Mitte ist, automatisch auch radikal sein muss, ganz außerordentlich.

Nicht jeder, der sich kritisch zum Thema Ausländer äußerst, ist automatisch rechtsradikal. Er wird nur gerne von den "Multikulti-um-jeden-Preis" Menschen, die allein schon für die Benutzung des Wortes "Ausländer" mit dem Finger auf einen zeigen und Nazi rufen in genau diese Ecke gestellt. Genauso wie er natürlich auch gerne einfach von politischen Gegnern in die Nazi-Ecke gesteckt wird, denn die Nazikeule zieht immer, um andere in den Dreck zu ziehen.

Nicht jeder, der fordert, dass der Staat sich einmischen muss, wenn Banken durch leichtfertige Zockerei ganze Nationen in den Ruin treiben ist automatisch linksradikal. Allerdings wird sofort die Sozialisten/Kommunistenkeule von den "Ich-möchte-aber-gerne-auf-Grundnahrungsmittel-oder-Staatswährungen-spekulieren" Neoliberalen, etc. geschwungen. Die Ausführungen zu den politischen Gegnern sind hier natürlich genauso geltend.


Auch ich bin halber Ausländer, auch wenn man es mir eben nicht ansieht. Deswegen höre ich besonders genau hin, wenn Menschen aufgrund ihrer Nationalität diskriminiert und angefeindet werden, da ich mich dann immer auch irgendwie sofort mitbetroffen fühle und das unglaublich gut nachvollziehen kann.

Wieso tut sich dieses Land aber so schwer damit, einfach ein vernünftiges Einwanderungsgesetz zu entwickeln und zu verabschieden? Meine Schwester ist vor knapp 14 Jahren nach Kanada ausgewandert. Ich habe damals sehr genau mitbekommen, welche Hürden sie damals zu nehmen hatte. Ich finde nach wie vor, dass das kanadische Einwanderungsgesetz durchaus als Vorbild dienen kann. Was spricht gegen eine Prüfung, ob eine Person, die gerne einwandern möchte, dem Land auch nutzen bringt? Wenn ich sowieso eine Schwemme von Juristen habe, wieso sollte ich dann zusätzlich zu den sich sowieso bereits im Inland überzähligen Juristen auch noch von auswärts welche einwandern lassen? Das ist doch völlig bekloppt, mal ganz ehrlich!
Wie weiter oben in einem Post genannt wurde, leben in Deutschland 20% der Menschen an der Armutsgrenze. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,8% (Stand April 2014). Wieso um des Himmels Willen sollte ich also noch mehr Menschen ins Land lassen, die NICHT die Voraussetzungen erfüllen um hier produktive Mitglieder der Gemeinschaft zu werden? Warum? Ich verlange bei weitem nicht, dass wir nur Ärzte und andere Akademiker einwandern lassen... das ist absoluter Unsinn. Das ganze müsste so gut es geht dem Arbeitsmarkt angepasst erfolgen. In anderen Ländern funktioniert das doch auch.
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Beitragvon Aerius » Di 27. Mai 2014, 22:44

Und was sagst du zu dem Bauern aus Syrien, der aus seiner Heimat geflohen ist, weil dort Bürgerkrieg herrscht? Entspricht der deiner Ansicht nach "qualifizierter Zuwanderung"?
Was ist mit den tausenden afrikanischer Flüchtlinge, die aus ähnlichen Gründen versuchen zu hunderten über das Mittelmeer zu fahren, weil sie sich ein besseres Leben wünschen? Die meisten davon können vermutlich kaum mehr als die Grundrechenarten. Kann man es ihnen verdenken, dass sie in das reiche und sichere Europa einwandern wollen, das nebenbei historisch gesehen auch noch an großen Teilen der eben genannten Bürgerkriege schuld ist? Würden die auch den von dir geforderten Test bestehen?

Ganz davon ab: Das Thema Armutszuwanderung haben wir hier doch nun schon genug durchgekaut. Ich dachte wir seien uns einig, dass das "nicht relevant" ist.
Zuletzt geändert von Aerius am Di 27. Mai 2014, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Kalten » Di 27. Mai 2014, 22:50

[quote='Haukrinn','index.php?page=Thread&postID=32256#post32256']Volle Zustimmung.
Ironie dazu am Rande: Mein Vater kam mit 17 aus Griechenland nach Deutschland. Hier ist er Polizist geworden und stand bis vor kurzem noch in "Schildkröte" auf Berlins Straßen, um Nazis zu beschützen, wenn die mal wieder ne Demo anberaumt hatten - nur um von denen noch als Dank angepflaumt zu werden, was er denn in diesem Land zu suchen hätte. :huh: Zum Glück hat der Mann ne Menge Humor![/quote]Ich bin selber Polizist und stehe dauernd als "Schildkröte" auf den Straßen. Ich bin über jeden Kollegen mit Migrationshintergrund extrem dankbar. Das ist für mich eine absolute Bereicherung, sowohl beruflich als auch menschlich. Ich kann es vollkommen verstehen, dass das deinen Vater ankotzt.

Mich kotzt es ebenso an, auf der Straße zu stehen und Nazis den Weg frei zu machen und dafür von der Bevölkerung beschimpft zu werden, denn ich habe diese Demo nicht genehmigt. Das waren die politischen Verantwortlichen, die nicht den Arsch in der Hose hatten, den Nazis entsprechend Steine in den Weg zu legen. Das ist natürlich eine Verallgemeinerung. Manche Städte und Kommunen schaffen es sehr gut, bereits von Seiten der lokalen Regierung einen Riegel vor solche braunen Umtriebe zu schieben. Es gibt da eine Menge juristische Möglichkeiten, nur leider werden diese meist nicht ausreichend genutzt.

Genauso kotzt es mich an, wenn eine Demo aus dem linken Spektrum ansteht. Wir sind primär bei einer Demonstration, um das in Art. 8 GG gewährte Recht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Im Schutze der überwiegenden Mehrheit friedlicher Demonstranten kommt es nahezu immer zu Störungen und Verstößen gegen das Versammlungsrecht durch linksradikale Teilnehmer. Wenn da einer einen Böller wirft und dafür zur Verantwortung gezogen werden soll, solidarisiert sich plötzlich die Masse, teilweise vollkommen normale Menschen, die für durchaus gute Zwecke auf die Straße gehen, um den oder die Straftäter zu schützen. Von Entglasungsaktionen, Steinewürfen etc. will ich jetzt gar nicht erst anfangen, denn dafür fehlt mir jegliches Verständnis.
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Beitragvon Aerius » Di 27. Mai 2014, 23:05

Was den Bürgerkriegsflüchtling angeht ja. Bei manch anderem nicht unbedingt.
Worauf ich hinaus will war eher: Meines Wissens nach ist es bereits verdammt schwer nach Deutschland einzuwandern, sofern man nicht bereits hochqualifiziert und/oder in bestimmten Berufsgruppen (Pflege, beispielsweise) ist.
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Beitragvon Kalten » Di 27. Mai 2014, 23:30

[quote='Aerius','index.php?page=Thread&postID=32258#post32258']Und was sagst du zu dem Bauern aus Syrien, der aus seiner Heimat geflohen ist, weil dort Bürgerkrieg herrscht? Entspricht der deiner Ansicht nach "qualifizierter Zuwanderung"?
Was ist mit den tausenden afrikanischer Flüchtlinge, die aus ähnlichen Gründen versuchen zu hunderten über das Mittelmeer zu fahren, weil sie sich ein besseres Leben wünschen? Die meisten davon können vermutlich kaum mehr als die Grundrechenarten. Kann man es ihnen verdenken, dass sie in das reiche und sichere Europa einwandern wollen, das nebenbei historisch gesehen auch noch an großen Teilen der eben genannten Bürgerkriege schuld ist? Würden die auch den von dir geforderten Test bestehen?

Ganz davon ab: Das Thema Armutszuwanderung haben wir hier doch nun schon genug durchgekaut. Ich dachte wir seien uns einig, dass das "nicht relevant" ist.[/quote]Ich halte das Thema Armutszuwanderung durchaus für relevant. Ich habe täglich damit zu tun. Es gibt inzwischen ganze Abteilungen bei der Polizei, die sich mit nichts anderem mehr als Armutszuwanderung beschäftigen. Geh mal in Frankfurt nachts über die Zeil, mitten in der Innenstadt und schau mal, in wie vielen Eingängen von Geschäften Menschen ihre Bettenlager aufgeschlagen haben. Und das, obwohl in der Hauptwache, eine der größten U-Bahnstationen der Stadt bereits nachts die B-Ebene öffnet und dort hunderte von Schlafplätzen für Menschen aus Bulgarien und Rumänien bereitstellt. Ein Bekannter von mir war neulich zu Besuch und ich bin mit ihm nach Frankfurt gefahren und habe ihm die Stadt gezeigt. Er wunderte sich, und fragte ob es in der Nähe eine Überflutung oder so gegeben hätte, dass so viele Menschen hier in der U-Bahn-Station schlafen würden, bis ich ihm den Hintergrund erklärt habe. Wenn man jetzt noch die Clanstrukturen bedenkt, dass nahezu jeder rumänische Bettler, Stricher, Einbrecher, Musikant, etc. zu einem organisierten Netzwerk gehört, in dem mit menschlichem Kapital knallhart kalkuliert wird, in dem bereits Kinder zum betteln, einbrechen, klauen oder auf den Strich geschickt werden, und die Einnamen nahezu vollständig an die "Barone" in den Heimatländern fließen, damit die ein Leben in Luxus genießen können, ist das sehr wohl ein Problem.
Und diejenigen, die einwandern, ein Gewerbe anmelden, dass im Monat ca. 50€ abwirft und den Rest dann vom Staat auf den HarzIV Satz aufgestockt bekommen sind in ihrer Menge eben nicht zu unterschätzen, vor allem, da dieser Trend ja gerade erst begonnen hat. In Berlin gibt es in manchen Gegenden zig Neuanmeldungen von Gewerben pro Monat... in einem Haus, in dem gerade mal vielleicht 20 Parteien wohnen. Natürlich gibts für jedes Kind noch Kindergeld. Im Interview haben die Leute dort auch ganz offen zugegeben, dass die Kinder ihr Kapital sind und sie deswegen so viele wie möglich kriegen.

Auf die Frage hin, wieso das nicht mehr in den Medien Publik gemacht wird, bekommt man von Vorgesetzten die Antwort, ob man den wahnsinnig sei, gar als Rechtspopulist dastehen wolle. Bei den Themen hat jeder sofort Angst um seinen Posten und eine ebene Höhe, bei den politischen Verantwortungsträgern ist es doch noch schlimmer. Soweit ist es bereits gekommen... man kann bestimmte Zustände öffentlich schon gar nicht mehr ansprechen, ohne sofort an den Pranger gestellt zu werden. Dabei geht es ja nicht darum, mit den Fingern auf ein Feindbild zu zeigen, sondern einfach nur Tatsachen zu schildern.

1. Leute, die politisches Asyl suchen, weil sie in ihrem Heimatland verfolgt werden, sind selbstverständlich von Einwanderungsgesetzen ausgenommen, für sie gilt das Asylrecht. Ziel muss es aber immer sein, dass der Aufenthalt ein vorübergehender ist, bis sich die Situation im entsprechenden Heimatland entspannt hat und die Leute zurückkehren können.
Für längere Konflikte oder lange an der Macht bleibende Unrechtsregime bietet sich dieses Verfahren natürlich nicht an. Es macht keinen Sinn, jemanden der seit 10 Jahren hier ist, feste Arbeit hat, sich hier integriert hat etc. zwangsweise wieder in sein Heimatland zu schicken. Deswegen gehören Asylsuchende meiner Meinung auch besser integriert. Ihnen muss Sprache, Kultur, Gesellschaftsform und vor allem auch die Rechtslage in diesem Land beigebracht werden. Das kann aber nicht nach dem Motto erfolgen "Oh, ich habe meine Duldung, jetzt kann ich tun und lassen was ich will..." sondern muss absolut verpflichtend sein. Diese Menschen müssen verpflichtend und sinnvoll auf das Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet werden. Bevor hier wieder geunkt wird: Damit meine ich nicht, dass sie Lederhosen tragen sollen und nur noch Sauerkraut essen sollen. Sinnvoll, darauf liegt die Betonung.

2. Ich kann jeden verstehen, der sein Heimatland verlässt, weil es ihm dort wirtschaftlich dreckig geht und er sich ein besseres Leben im goldenen Europa erhofft. Würde ich genauso machen, wenn ich dort wäre. Es gibt aber keinerlei Grund, jeden dieser Menschen auch hier hinein zu lassen. Ich bin absolut für sinnvolle Förderprojekte in unterentwickelten Ländern. Nicht Entwicklungshilfe in Form von Geld, was dann in dunklen Kanälen versickert... sondern Projekte! Unterstützung bei Baumaßnahmen, Technologietransfer, etc. Warum zur Hölle soll man denn Länder, die weiter in der Entwicklung zurück liegen die gleichen Fehler machen lassen, wie wir vor 50 Jahren (z.B. in Form von rückständigen dreckigen Kraftwerken), wenn wir ihnen mit unserer Technologie und hervorragenden Ingenieurskunst auch helfen könne, deutlich besser zu bauen. Genauso bin ich für einen Stop dieser elendigen Agrarsubventionen. Es kann nicht sein, dass die holländische Kartoffel in Äthiopien billiger verkauft wird, als das heimische Produkt eines Kleinbauern. Das ist eine Unverschämtheit sondergleichen. Ich bin dafür, den rückständigeren Ländern auf die Beine zu helfen, damit sie selber darauf stehen können. Das würde auf dem Weltmarkt viel mehr Konkurrenz geben und die Wirtschaft und die Entwicklung auf allen Gebieten weltweit unglaublihch ankurbeln.


Ich bin aber strikt dagegen, jeden, der aus wirtschaftlichen Gründen aus seiner Heimat aufbricht hier aufzunehmen. So hart das klingen mag. Ich halte das für genau den falschen Weg.
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Beitragvon Kalten » Di 27. Mai 2014, 23:39

Weiterhin gebe ich zu Bedenken, dass man in Rumänien zum Amt gehen kann und Vor- und Nachnamen ändern kann, sooft man will, gegen eine geringe Gebühr. Vollkommen legal. Was hat ein solches Land in der EU verloren, bzw. wieso hat die EU dagegen nicht längst etwas unternommen? Ist euch bewusst, vor was für Probleme das die Strafverfolgung stellt?
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Beitragvon Kalten » Mi 28. Mai 2014, 00:04

[quote='Haukrinn','index.php?page=Thread&postID=32264#post32264'][quote='Kalten','index.php?page=Thread&postID=32259#post32259']Genauso kotzt es mich an, wenn eine Demo aus dem linken Spektrum ansteht. Wir sind primär bei einer Demonstration, um das in Art. 8 GG gewährte Recht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Im Schutze der überwiegenden Mehrheit friedlicher Demonstranten kommt es nahezu immer zu Störungen und Verstößen gegen das Versammlungsrecht durch linksradikale Teilnehmer. Wenn da einer einen Böller wirft und dafür zur Verantwortung gezogen werden soll, solidarisiert sich plötzlich die Masse, teilweise vollkommen normale Menschen, die für durchaus gute Zwecke auf die Straße gehen, um den oder die Straftäter zu schützen. Von Entglasungsaktionen, Steinewürfen etc. will ich jetzt gar nicht erst anfangen, denn dafür fehlt mir jegliches Verständnis.[/quote]
Hochdiffizieles Thema! Wenn du "nahezu immer" sagst, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur antworten: Bei den Demos, an denen ich teilnehme, ist das eher ein "äußerst selten". Aber das wird eine andere Stadt und andere dahinterstehende Organisationen der Demonstrierenden sein, die die unterschiedliche Wahrnehmung beeinflussen. Auch, dass "die Masse" auf einmal mitmacht, habe ich bisher nicht erlebt. Ein paar einzelne höchstens, aber die meisten brachten sich lieber ein wenig in Sicherheit.
Was ich mich bei den "Eskalierern" frage, die ja grundsätzlich vermummt auftreten, ist Folgendes: Wie sicher ist, dass sie immer linksextrem sind? Könnten welche von denen nicht - rein hypothetisch - auch rechtsextrem sein und "unter falscher Flagge" Unruhe stiften? Von uns kann das wohl keiner beantworten, aber ab und an frag' ich mich das halt mal.
Was die linksextremen Ausschreitungen angeht, die hier dreimal im Jahr in einem ganz bestimmten Bezirk angeht, fehlen mir offen gesagt die Worte. Die Randalierenden wohnen da, kaufen da ein, und am ersten Mai werfen sie aus irgendeinem hirnverbrannten Grund heraus die Scheiben des eigenen Bäckers ein.
Polizisten werden angegriffen, weil sie Nazis beschützen, ohne zu sehen, dass Polizisten in erster Linie mal die Bevölkerung schützen. Nun werden Polizisten aber auch von Nazis angegriffen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Statistisch ist das aber, glaube ich, seltener der Fall. Für all das habe ich in keinster Weise Verständnis und finde nichts "besser" als das andere.

Was das rechtsradikale Spektrum für mich so viel schlimmer macht, ist vor allem die tatsächliche Gefahr für den Bürger. Selbst im linksten Viertel meiner Stadt kann man nachts sicher durch die Straßen. Da brennt mal ne Mülltonne, wenn's hochkommt, aber das war's auch.
Seit einem knappen Jahr habe ich eine Narbe an der Schläfe, die mich täglich daran erinnert, wie ich von Rechtsradikalen ein paar auf's Maul gekriegt habe. Nicht auf einer Demo oder weil ich ins NPD-Büro gestolpert bin (ums mal zu überspitzen), sondern weil ich nachmittags am Badesee meinen Freund geküsst habe. Das ist im Vergleich zu anderen Geschichten zu dem Thema wirklich eine Lappalie. Aber es steht für die Tatsache, dass normale Menschen in normalen Situationen aus ideologischen Gründen angegriffen werden. Ich weiß, dass auch die Linksradikalen alles andere als "sauber" sind, aber ich empfinde es als eine ganz andere Dimension und kann es daher auch nicht auf eine Stufe stellen.[/quote]Ich sage nicht, dass die vorher friedlichen Menschen dann mitmachen. Es geht darum, dass z.B. das Werfen eines Böllers auf einen Polizisten als eine Art "Kavaliersdelikt" angesehen wird. Permanente oder temporäre Hörschäden sprechen da eine ganz andere Sprache. Es ist ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, das Versammlungsgesetz und es ist eine gefährliche Körperverletzung, punkt. Wenn ein solcher Übeltäter aber nun herausgezogen und identifiziert werden soll, geht häufig das Geschubse von vorher völlig unbeteiligten los. Rufe wie "heee, lasst den den, der hat doch nichts gemacht." etc. Häufig sind das Menschen, die direkt daneben standen und genau gesehen haben, was derjenige getan hat.

Was die Vermummten angeht: Dass die aus dem rechten Spektrum stammen könnten, halte ich für absolut ausgeschlossen. Die Linke Szene, gerade die Radikalen, kennen sich untereinander. Diese Aktionen, von wegen Banner zusammenknoten etc. was z.B. Mitglieder des schwarzen Blocks etc. gerne machen, sind vorher geprobte Aktionen. Diese Leute nehmen z.B. an sogenannten Häuserkampf-Seminaren teil. Musst nur mal auf linken Seiten schauen. Wird da ganz offen angeboten. Ebenso werden detaillierte Fotografien der polizeilichen Schutzausrüstung (Schildkröte) mit Hinweisen auf Schwachstellen, wo man am besten mit angespitzten Fahnenmasten zustechen kann gezeigt etc. Die radikale Szene agiert zwar oft in Kleingruppen, ist aber hochorganisiert. Was meinst du wie schwer das ist, da Leute vom Staatschutz zivil drunter zu mischen, zumal die ja auch hochgradig gewaltbereit sind und sicherlich nicht zögern würden, einen enttarnten Polizisten im Schutze der Menge schwer zu verletzen oder zu töten. Die Szene ist so hochgradig organisiert, dass ganze Datenbanken mit Gesichtsfotografien von Neonazis existieren, teilweise mit Wohnanschriften, um bei diesen Leuten zu Hause auch mal vorbeischauen zu können. Ebenso finden sich in diesen Datenbanken Fotografien von Polizisten und anderen "Dienern des faschistischen Systems". Diese Leute zu täuschen und sich da einzuschleusen, vor allem auf einer Demo, ist nahezu unmöglich. Das kannst du getrost vergessen.

Wir reden hier aber von Radikalen, nicht von Leuten, die einfach etwas links oder rechts sind. Die Radikalen sind von der Denke her erstaunlich gleich und absolut gewaltbereit, die politischen Feinde und diesen nahe stehende Personen dürfen mit allen Mitteln bekämpft werden, etc. Das geht sogar soweit, dass man inzwischen auf manchen Veranstaltungen als Außenstehender kaum noch weiß, ob die Leute jetzt rechts oder links sind.

Ich gebe dir aber völlig recht, was den normalen Durchschnittsbürger betrifft, oder wenn ich z.B. privat unterwegs bin. In einer Nazikneipe oder einem Stadtteil oder auf einer Veranstaltung hätte ich Angst, auch ohne, dass man mir ansieht dass ich einen Migrationshintergrund habe. Bei den Linken hingegen ist das anders. Da habe ich erstmal keine Angst, sondern kann gemütlich ein Bier mit denen Trinken. Kam das Gespräch jedoch auf das Thema Politik oder auf meinen Beruf, dann wurde es auch ganz schnell mal ungemütlich, bis dahin, dass ich Schläge abbekommen habe.

Deswegen ist es mir im Endeffekt auch Schnuppe ob rechts, links oder religiös motiviert. Radikale lehne ich grundsätzlich ab. Genauso, wie die NPD Verflechtungen in die Naziszene hat, hat die Linkspartei Verflechtungen in die gewaltbereite Autonomenszene. Das ist auch kein Polizeigeheimnis sondern darüber haben bereits vor einigen Jahren Spiegel, Stern, und andere große Wochenzeitungen berichtet.
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