Die Grüne - Ausgabe 97

Thalheims größtes Nachrichtenblatt - Neuigkeiten und Informationen für den Wyrmländer von Welt.
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die Grüne
Vogt
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Die Grüne - Ausgabe 97

Beitragvon die Grüne » Di 27. Okt 2015, 19:45

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Sithil 4, im Jahre 1766.

Eine neue Bedrohung für das Land?
Laut einigen Augenzeugenberichten, die in den letzten Tagen in unserer Redaktion eingegangen sind, überschlagen sich derzeit die sonderbaren Ereignisse in diesem Land. Alles begann mit einem explodierenden Licht am Himmel, welches das gesamte Wyrmland für einige Minuten in Angst und Schrecken versetzt hat. Es ist noch nicht gänzlich geklärt, worum es sich bei diesem Wetterschauspiel gehandelt hat. Jedoch steht fest, dass einige Bürger ihr Sehvermögen für kurze Zeit eingebüßt haben, oder immer noch mit den Folgen des grellen, unbeschreiblichen Lichts zu kämpfen haben. Auch das Lazarett war auf den plötzlichen Ansturm nicht vorbereitet. So kam es zu langen Wartezeiten. Eine Trollnonne hat jedoch bestätigt, dass mittlerweile alle Patienten wieder sehen können und das Lazarett verlassen durften.

Nach den schrecklichen Ereignissen um den Dämon Xarudash, die erst einige Monate zurück liegen, ist es wohl nicht verwunderlich, dass die Bewohner sich Sorgen machen, ob ein neuer Schrecken über sie hereinbricht. Einige Händler, darunter auch Guddi's, haben bereits einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So wird ihr Laden momentan ab Einbruch der Dämmerung verriegelt. Ganz gleich, wie sehnlichst man sich auch eine Zuckerstange wünschen mag. Selbst der brummige Kneipenbesitzer Cedrik scheint über die jüngsten Ereignisse besorgt zu sein. Denn gerade des Nachts – um welche Zeit im Allgemeinen Stoßzeit ist – scheinen die Bewohner Thalheims besondere Vorsicht walten zu lassen und ihm bleibt die zahlende Kundschaft aus.

Verdenken kann man das den guten Bürgern des Landes natürlich nicht. Denn jeder, der einmal zum Himmel geblickt hat, wird bemerken, dass dort Einiges vor sich geht. Dabei scheiden sich eindeutig die Geister, was es mit den fallenden Sternen auf sich hat. Die Recherchen zweier Bürger unseres Landes in der Bibliothek, haben lediglich ergeben, dass momentan ein gutes Jahr zur Ziegenzucht ist. Leider konnten wir zu diesem Sachverhalt keinen Ziegenhirten ausfindig machen.

Außerdem verhärtet sich der Verdacht zusätzlich, da einige eigenartige Irrlichter auf der Lichtung im Wald entdeckt worden sind. Ob es sich um eine unmittelbare Bedrohung handelt, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch abzuwarten. Ganz anderes ist es jedoch bei einem Vorfall, der uns zu Ohren gekommen ist, in den Bergen von Qexelcrag. Wo es offensichtlich einen Angriff einiger Harpyien auf eine Gruppe Abenteuer gegeben haben soll. Leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, ob es allen Beteiligten gut geht. Die Frage bleibt also offen, ob es sich bei den neusten Ereignissen um eine neue Bedrohung, oder lediglich um ein Wetterschauspiel handelt.



Kinder der Nacht

Das Wyrmland ist ein Ort, an dem sich nicht nur eine faszinierende Vielzahl von Rassen zu einem Volk vereint, es zeichnet sich auch dadurch aus, dass Wesen die allgemein als boshaft und gefährlich verschrien sind, ebenfalls als geachtete und gleichberichtigte Bürger in ihm eine Heimat finden können. Dämon ist nicht gleich Dämon und Vampir nicht gleich Vampir. Ein Beispiel hierzu findet sich in einem ganz besonders bezaubernden kleinen Wesen namens Alexia, die unserem Reporter ein paar sehr persönliche Fragen beantwortet hat.

Leandro wartet. Auf eine ganz besondere kleine Person, die über ein paar ganz besondere Dinge sprechen kann, über die wohl kaum jemand öffentlich und viel redet. So die junge Dame seiner Einladung den folgen wird. Er hockt an einem Tisch in einer ruhigen Ecke, in der man dennoch den gesamten Schankraum überblicken kann. Den Schankraum, der zu einem nicht unbeträchtlichen Teil derzeit unbenutzbar ist. Ein Brand hat wohl dafür gesorgt, dass Cedrik während des laufenden Betriebes Renovierungsarbeiten durchführen muss.
Alexia war sich nicht sicher, ob sie hier richtig war. Als sie vorsichtig die Tür öffnet und schnell hindurch schlüpft, hat sie ein ganz seltsames Gefühl im Magen. Einen Moment lang steht die junge Dame ein wenig hilflos herum und knetet ein kleines Tütchen mit ihren Fingern. Dann jedoch entdeckt man den jungen Herren, der offensichtlich ihre Ankunft erwatet. Man hat kaum einen Blick für diesen teils kaputten Ort und huscht schnellstmöglich auf den jungen Mann zu.
Leandro hat extra nach Alexia Ausschau gehalten, damit das junge Ding an diesem eigentlich nicht ganz passenden Ort auch immer jemanden hat, der auf sie aufpasst. Und so steht er bereits lächelnd auf, als das Mädchen die Schänke betritt. Er sieht ihr entgegen, verneigt sich leicht und zieht ihr dann ganz und gar zuvorkommend einen Stuhl vor, damit sie sich setzen kann. "Einen wunderschönen Abend, wünsche ich dir, liebe Alexia. Es freut mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist.”
Alexia ist ganz verunsichert, dennoch lässt sie ein seichtes Lächeln erstrahlen. Ohne diese Einladung hätte sie diesen Ort wohl auch nie betreten. "Hallo Leandro!" Man nimmt Platz und ist froh, dass sich ihr Begleiter so galant zeigt. Das nimmt ihr ein wenig die Nervosität. "Ich...war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob diese Einladung ernst gemeint war. Immerhin bin ich eine schrecklich langweilige Person. Blutbärchen?" Sie hält ihm die zerknitterte Tüte hin und errötet ein bisschen.
Leandro setzt sich wieder und bestellt für sich und die junge Dame etwas zu trinken. Natürlich nur, wenn Alexia möchte und auch nur, was Alexia möchte. "Langweilig? Bei den Göttern, Alexia, man kann ja viel über dich sagen, aber gewiss nicht, dass du langweilig bist." Er betrachtet die Tüte und greift mit seinem charmantesten Lächeln hinein. "Vielen Dank!" Kurz verschwindet ein Bärchen im Mund des Schreiberlings und dann packt er ein Stück pergamente aus, stellt seine Feder darauf und mit einem Fingerschnipp legt diese auch schon los ganz allein alles was geschieht und gesagt wird mitzuschreiben. "Wenn du magst, fangen wir direkt an. Mit einer ganz simplen Frage: Bist du im Wyrmland geboren?"
Alexia möchte gern Tomatensaft. Was für ein Klischee, doch sie liebt den säuerlichen Geschmack. Für die Abwechlung waren ja die Blutbärchen da. Man konnte schon sagen, dass die Kleine ein wenig geschmeichelt ist, jedoch tut man seinen ersten Satz nur mit einem leisen Lachen ab. "Das ist meine Lieblingssüßigkeit. Ich habe eigentlich immer welche dabei." Kurz schenkt man der Zauberfeder einen Blick, doch ähnliches hatte man bereits kennen lernen dürfen. Auf seine Frage hin nickt sie. "Ja, mein zu Hause liegt in der Nähe der Elfenstadt." Nun schiebt sie sich selbst ein paar Bärchen in den Mund.
Leandro führt sich ein weiteres Bärchen zu Gemüte und grinst leicht. "Ein sehr guter Geschmack, junge Dame!" Der Federschwinger mit der eigenständige schwingenden Feder teilt die Liebe für diese Süßigkeit wohl. "Und wer sind deine Eltern? Was sind sie für Leute?"
Alexia beugt sich vor und legt die rechte Hand an die Lippen. Beinahe so als würde sie nicht wollen, dass jeder hörte was sie zu sagen hatte. "Daf find Fampire!" Oh, wie peinlich. Erst essen, dann reden. Sie versucht es noch einmal. "Meine Eltern sind Wesen der Nacht. Voll böse. Papa ist weg, auf Reisen oder so. Und meine Mama...nun, die..." Ihre Stimme wird ganz leise. "...die ist voll komisch. Ich glaub, die ist irgendwie durchgeknallt. Aber pscht!" Sie lehnt sich zurück und kichert ein bisschen, als hätte sie eben etwas Witziges erzählt.
Leandro legt einen Finger seinerseits auf seine Lippen und spielt ganz den Verschwiegenen. "Ich werde kein Sterbenswörtchen sagen. Nur schreiben, aber das hört ja niemand, oder?" Er stimmt in ihr Kichern ein, wenngleich er nicht im Ansatz so putzig dabei klingen dürfte. Und in diesem Moment werden Tomatensaft und Drachenbeersaft serviert. Violet betrachtet Alexia liebevoll lächelnd. So reizende Gäste darf sie wohl selten bewirten. "Und wenn deine Eltern beide Vampire sind, bedeutet das, dass du ebenfalls ein Vampir bist, oder? Ich kenne mich mit Vampirbiologie nicht so aus." Er blinzelt ihr schelmisch zu und nimmt einen Schluck von seinem Saft.
Alexia nickt heftig. Geschriebene Worte waren ihr eh viel lieber! "Das ist okay." Violet wird mit großen Augen angestarrt. Die war aber hübsch! Vielleicht sollte man doch öfter mal her kommen. Sie wackelte ein wenig mit den Beinen und starrte den Gegenüber dann für einen Moment seltsam an. "Ähm..." Ihre Augenbrauen ziehen sich ein bisschen zusammen. "Ja. Logisch oder? Oder denkst du, ich hab dich zum Spaß gebi..." Hier verstummt die Kleine und ist auf einmal sehr mit ihrem Saft beschäftigt.
Leandro verschluckt sich fast an seinem Saft und starrt auf das beschriebene Papier. Gut, dass die Feder keine unbeendent Sätze eigenständig beendet! "Gebeten etwas über Vampire zu schreiben? Ja, ja...das macht wohl Sinn!" Nein, der Herr Delgado, der lügt nie. Aber ein wenig Flunkern muss ab und an sein. "Und du und deine Eltern, ihr seid ganz normale Bewohner dieses Landes, wie alle andere auch, nicht wahr? Lebt und arbeitet hier? Habt hier Freunde und Familie?”

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die Grüne
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Beitragvon die Grüne » Di 27. Okt 2015, 19:47

Alexia nickt heftig und verschüttet dabei ein bisschen Tomatensaft, den man beschämt mit dem Ärmel weg wischt. "G...genau! Vampire." Schnell noch ein paar Bärchen! Auf seine erste Frage hin nickt sie einfach, immerhin muss sie erst noch mühsam kauen. "Mama hat glaub ich keine Arbeit. Aber die hat trotzdem irre viel Gold. Aber ich will lieber nicht wissen, woher das kommt. Papa ist schon zu lange weg. Da kann ich mich nicht mehr erinnern. Aktuell habe ich gar kein richtiges zu Hause, weil von zu Hause weg gelaufen bin. Aber das macht nichts. Mit ein bisschen Gold kann selbst ein Kind ein Zimmer mieten." Bei der Frage nach Freunden horcht sie auf. "Ohhh, ja! Da ist die hübsche Kräuterelfe und der Ork mit der hübschen Mama. Und der Schneemannjunge und das Katerchen." Sie wackelt wieder mit den Beinen. "Ich hab ganz viele Freunde!”
Leandro legt den Kopf schief. Bei einem normalen Kind würde er jetzt wohl das Interview abbrechen. Aber auch er ist nicht gänzlich frei von Vorurteilen und denkt, dass die kleine Alexia, so als Vampir, dennoch klarkommen wird. Kein Grund, sie zum nächsten Waisenhaus zu bringen. Und, Himmel?! Was hat sie denn für eine Mutter?! Wenn Leandro das eher gewusst hätte, hätte er sie vermutlich gar nicht darauf angesprochen. Nun denn. Er nippt am Saft und nickt und lächelt. "Das klingt, als könnte ein so bezauberndes junges Mädchen wie du in einem so großen und bunten Land gar nicht einsam sein! Aber...geschieht es denn niemals, das jemand Angst vor dir hat? Oder du mit Vorurteilen konfrontiert wirst? Kannst du immer ehrlich sein und dazu stehen, wer und was du bist?"
Alexia wirft beinahe enthusiastisch die Arme in die Luft. "Nein, ich bin nicht allein. Ich hab ganz viel Spaß!" Oh, das war wohl ein wenig zu laut. Ein bisschen beschämt nippt die junge Dame an ihrem Saft und sieht auf einmal recht ernst aus. "Manchmal, da wollen die Menschen nicht, dass ich mitspiele. Die Mütter zerren panisch ihre Kinder weg und schimpfen mit mir. Dabei war ich nie böse zu ihnen oder hab komische Vampirdinge gemacht." Für einen winzigen Moment sieht sie fast traurig aus. "Ich bin kein Monster. Ich bin nur...anders. Auch die Vampire mögen micht nicht. Ich wäre widernatürlich sagen sie. Tote Körper sollten kein Leben gebären. Ich wäre eine Ausgeburt der schwarzen Magie." Sie schüttelt langsam den Kopf und schon zaubert sich ein Lächeln auf ihre Lippen. "Aber das ist mir egal! Ich such mir einfach ganz tolle Freunde. So wie dich!" Mehr Blutbärchen, schnell! Sonst wird man noch ganz rot.
Leandro lauscht ihr und neben ein wenig Glaskeklapper und einiger gemurrter Gespräche an Nachbartischen, ertönt nur das Schrammeln der Feder auf dem Pergament, während Alexia spricht. Sein Lächeln wird etwas wehmütig, ist es in seinen Augen doch alles andere als gerecht, dass selbst ein junges Mädchen wie dieses Ausgrenzung erleben muss. Nur, weil sie ist, was sie ist. "Nun, leider tun sich viele Leute oft schwer, Dinge als nicht böse und falsch zu betrachten, wenn sie diese nicht verstehen oder kennen. Und dennoch bist du ein Beweis dafür, dass es in diesem Land viele Leute gibt, die darüber hinwegsehen können. Ich war bisher in keinem Land, in dem ein Vampir so frei von Hass und Verfolgung leben konnte, wie in diesem." Auch im Gesicht des Schreiberlings macht sich ein Hauch Rot bemerkbar. Hat die Feder das mit ihm als tollen Freund auch notiert? Ja? Verdammt. Doch was solls. Wenn das die Wahrheit für Alexia ist, dann kann er es auch drucken. "Dann auf eine letzte Frage, meine Liebe. Gibt es etwas, was du den Wyrmländern gern sagen möchtest? Über das Leben als Vampir? Das Leben als Vampir in diesem Land?"
Alexia nickt zustimmend. Man sollte sich das (Un)Leben nicht schwerer machen als es ist. Dann halten ihre wackelnden Beine inne und sie schient für einen Augenblick lang recht nachdenklich. "Hm...ja. Es gibt so viel Böses. Doch noch viel mehr Gutes. Man sollte manches Mal nicht direkt urteilen, sondern sein Herz für seine Augen sehen lassen. Und man sollte öfter das Kind in sich raus lassen. Das bringt echt viel Spaß!" Ein breites Grinsen folgt ihren schwerwiegenden Worten.
Leandro grinst breit. "Darauf ein Blutbätchen!" Und gesagt getan, verschwindet so eins in seinem Mund. "Dann danke ich dir für deine Offenheit. Und wenn du es erlaubst, dann zahle ich für uns und geleite dich nach Hause." Zumindest dahin, wo sie derzeit wohnt. Er erhebt sich legt ein paar Münzen auf den Tisch, packt Feder und Pergament weg und hält Alexia den Arm hin.
Alexia nickt freudig und schnappt sich ebenfalls eins. Die Tüte verschwindet in den Tiefen ihres Mäntelchens. Die kleine Lady nimmt das Angebot gern an und hüpft von ihrem Platz, um den dargebotenen Arm zu ergreifen. "Ich lüge niemals. Ich bin ein braves Mädchen." Ein ganz leises Kichern, wo auch immer das nun seinen Ursprung hat.
Leandro hebt die Brauen. "Flunkern. Wir flunkern nur, so die Umstände es gebieten. Und nun kleine Lady ist es Zeit nach Hause zu gehen." Leandro winkt Cedrik und Violet noch einmal und geleitet dann das Vampirmädchen hinaus in den Abend. Wenn er sie schon um eine solche Zeit an einen solchen Ort bestellt, dann sollte er auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie wieder heil dort ankommt, wo ein junges Mädchen um diese Uhrzeit eigentlich hingehört.


Haben die Hauptmänner der Thalheimer Wache sich verschätzt?
Eine anonyme Beobachterin

Hauptmann Randulf Winddorn, einer der tapfersten Helden der Stadtwachen, ist ja nun schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Einst gegen Argul und jüngst auch gegen Xarudash in die Schlacht gezogen, scheint er ein Mann zu sein, der die besten aller Tugenden in sich vereint: Er besitzt Weitsicht und Größe, Format und Strenge und legt, sofern es angemessen ist, doch auch Güte und Menschlichkeit an den Tag.
Und auch Hauptmann Link Twilight, der hiesige Ausbilder der Rekruten in die Kampfkünste, lässt nur Gutes von sich berichten und steht jedem mit brauchbarem Rat und festem Willen allseits beschützend zur Verfügung.
Das ganze Wyrmland sollte nicht nur dankbar, sondern auch stolz darauf sein, dass Männer wie sie der Wache angehören und die Rangniederen anleiten.
Wer nach ihrem Vorbild kämpft, kämpft gut, nicht wahr?

Falsch!

In einer Sache scheinen sich selbst die beiden erfahrenen Hauptmänner zu irren! Ich spreche hier von einer Rekrutin, die unter ihrem Schutz steht und auch in der letzten Ausgabe der Grünen bereits erwähnt wurde. Zuerst war ich neugierig, das lässt sich ja nun einmal nicht leugnen. Ein hübsches, junges Ding, das auch noch dem rechten Pfad folgt und selbst als unerfahrene Rekrutin so etwas Gefährliches wie dem Kampf gegen Xarudash beiwohnte? Das scheint nur lobenswert und recht! Ja, es wirkt sogar so, als würde sie ihren Hauptmännern selbst nacheifern und bald in ihre Fußstapfen treten wollen.
Es wirkt so!

Doch wenn die Geschichten stimmen, die man sich auf dem Markt erzählt, dann muss man sich doch wundern, was in die Hauptmänner gefahren sein muss, ausgerechnet eine solche falsche Natter in die Reihen der ehrenwerten Stadtwachen aufzunehmen!
Falsche Natter, fragt ihr euch? Und vielleicht klingt es in euren Ohren ein wenig zu hart. Doch wenn ihr gehört habt, was ich schon hörte, werdet ihr vielleicht meine Meinung teilen. Denn Camatielle, dieses junge Ding, scheint eine ganz ausgesprochene Schlangenzunge zu sein, die irgendein falsches Spiel spielt!
Erst letztens traf ich ganz zufällig einen jungen Knecht auf dem Markt zu Thalheim, der zusammen mit ihr eine Rekrutenausbildung unter Hauptmann Link Twilight begonnen hatte, aber leider eine der Prüfungen nicht bestand. Ganz offen sprach er aus, dass diese angebliche Schönheit sich wohl zu fein sei, den Kontakt zu den anderen Wachen zu pflegen. Nicht einen einzigen Rekruten wollte sie während ihrer bisherigen Ausbildungszeit ansprechen und richtete jemand das Wort an sie, so war sie kurzangebunden und wich aus. Selbst beim Betreten des Wachhauses soll sie Blicke zu anderen Wachen meiden und das nun über Monate hinweg! Eine schlechte Eigenheit unter vielen guten? Oder vielmehr ein Charakterzug, der ihre wahre Natur verrät?
Noch während ich im Gespräch mit dem ehrgeizigen Knecht war, wusste jemand anderes mir zu berichten, wie diese aufstrebende Kämpferin um Recht und Ordnung mit dem Herrn Lucci gesehen wurde – mehrfach! Herrn Lucci kennt der ein oder andere Leser vielleicht noch aus der letzten Ausgabe, in der er als „Baron der Kriminalität“ bezeichnet wurde. Überschätzt sich das junge Ding vielleicht, einen so großen Kriminellen niederreißen zu wollen? Im Gegenteil! Es wurde erzählt, wie sie Seite an Seite durch die Bettelgasse schlenderten oder auf dem Marktplatz ein gemütliches Pläuschchen hielten. Ein Pläuschchen zwischen einer Rekrutin der Stadtwache und dem Baron der Kriminalität? Ja, diese beiden Herrschaften können sich wohl sehr gut leiden. Man kann sogar manchmal aufschnappen, wie sie einander ‚Kater‘ und ‚Katze‘ nennen! Ein trautes Paar, das einander hilft? Dem Teehändler zufolge soll sie gemeinsam mit Herrn Luccis großen, weißen Ork, der bereits eine Strafe im Wachhaus ableisten musste, Tee gekauft und sich anschließend verabredet haben!

Spätestens nachdem ich all dies erfuhr, wuchs meine Sorge über sich hinaus. Eine Rekrutin, die andere Wachen meidet, aber doch mit zwielichten Gesellen zu tun hat? Hat sie etwas vor? Wenn ja, was mögen wohl ihre Pläne sein? Unterwandert sie die hiesige Stadtwache? Vielleicht sogar, um Herrn Lucci bei seinen schmutzigen Geschäften in die Karten zu spielen?
Und wieso ist das unseren großen, tapferen Hauptmännern nicht aufgefallen? Fragen über Fragen – und keine einzelne von ihnen mag mir gefallen! Vielleicht sollten wir jemanden finden, der sie beantworten kann!

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die Grüne
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Beitragvon die Grüne » Di 27. Okt 2015, 19:49

Brand in Thalheims Kneipe

Am vergangenen Komodaei, Verdaege 18, 1766 hat ein Brand im The Boar's Head Inn für Aufruhr gesorgt. Eine betrunkene Pixie, Begleiterin eines männlichen wie menschlichen Gastes, sei als Ursache hierfür ausgemacht worden. Demnach soll sie während eines turbulenten Fluges durch den Schankraum in eine an der Decke befestigten Öllampe gekracht sein, die daraufhin zu Bruch ging und heißes Öl über einer Gruppe von Zwergen verlor, mehrere Stühle und zwei Tische fingen Feuer. Während der Wirt Cedrik und der Barde Seth geistesgegenwärtig Wasser herbeischafften, um den Brand einzudämmen und schließlich zu löschen, hielt Violett, die Schankmaid im Boar's Head Inn, die anderen Gäste zurück und versorgte die verwundeten Zwerge. Die Pixie soll dabei beobachtet worden sein, wie sie mit den Worten "Urlaub, ich mach' jetzt Urlaub!!" in der Hosentasche einer jungen, blonden Kriegerin verschwunden sei. Nach erfolgreichem Löschen des Brandes war jedoch weder von dieser, noch der Pixie selbst oder ihres Besitzers eine Spur zu finden. Bis auf weiteres wird die Benutzbarkeit des Schankraums aufgrund des Verlustes von insgesamt zwei Tischen, zehn Stühlen und einer Öllampe, so wie überschaubaren aber deutlichen Schäden am Dielenfußboden eingeschränkt sein. Der Wirt Cedrik hat allerdings angegeben, alsbald für die Behebung der Schäden zu sorgen. Eine anonyme Spende soll die finanzielle Grundlage dazu sein.



Die Welt aus den Augen eines Künstlers
Orte die es wert sind bewundert zu werden - Von Marik

Mittlerweile habe ich schon so einige Länder dieser Welt erblicken dürfen. Jedes hatte seinen ganz eigenen Charme und seine ganz eigenen Stärken, eines hatte mehr Wald und Wiesenfläche, ein anderes hohe spitze Berge. Doch noch nie ist mir ein Land unter die Augen gekommen das so viele Facetten zeigt wie das Wyrmland. Es ist ein raues, unverblümt schönes Land. Mit vielen verschiedenen Ecken die mein Künstlerherz höher schlagen lassen. Jeder der mittlerweile das vergnügen mit meiner Person hatte kann wohl bestätigen das ich nicht ein Künstler bin der nach Schönheit sucht, sondern dessen Herz für die Unvollkommenen Dinge im Leben schlägt. So werde ich hier nicht jene Orte die voll Schönheit glänzen, wie die Wasserfälle oder die Lichtung im Wald, nennen. Auch nicht die Greifenstraße unter die Lupe nehmen oder die Gärten, sondern all die Dinge denen wir nicht die Aufmerksamkeit schenken die sie verdient hätten. Heute möchte ich zwei dieser Orte vorstellen und mit Euch teilen.

Die Bettelgasse
Ein Fleckchen Erde zwischen hohen, dunklen Mauern. Schatten überziehen diese Gasse bis in den letzten Winkel. Viele zwielichtige Gestalten und auch Obdachlose nennen die Gasse ihr Zuhause. Man sieht wie Ratten in den Ecken umher huschen oder eine Kakerlake über einige Kisten am Rand entlang flitzt. Der Unrat und Dreck tritt sich unter all den Sohlen fest die schnell die Gasse hinter sich bringen wollen, doch ich frage mich... Hat sich jemand überhaupt schon einmal die Zeit genommen das Treiben zu beobachten? Ich habe es getan und festgestellt das es nicht nur Unmut und Verschlossenheit in diesem Winkel der Welt gibt. Es ist ein Ort voller Mitgefühl und Nächstenliebe. Die Bettler teilen ehrenhaft ihre Gaben, die Geber spenden ihre hart erarbeiteten Münzen und das Ungeziefer zieht sich bei jedem schweren Schritt von Stiefeln in den Untergrund zurück. Es ist ein Ort voller Zuversicht auf ein besseres Leben und ein Ort voller hoffnungsfroher Träume. Tiefe Furchen ziehen sich über die Gestalten im Schatten, das Leben hat sie gezeichnet, wie nur wenige in unserem Land und doch haben sie noch nicht mit dem Leben gebrochen. Nein sie heben immer noch die trostsuchenden Hände zu jedem der bereit ist ihnen ein paar Kupferstücke zu geben. Es ist ein Ort voller Zuversicht und er hat es verdient das man ihn aus einem anderen Blickwinkel sieht.

Das Hafenviertel
Das Meer mag ein leichtes, raubeiniges Opfer sein für einen Künstler wie mich. Es ist wild, unzähmbar und ungestüm. Es ist ein Katz und Mausspiel wenn man sich in die Fluten wagt, man weiß nie ob man wieder an Land findet oder in den Fluten sein Leben lässt. Doch ist es eben auch voller Schönheit. Die Sonne spiegelt sich in tausend schillernden Facetten auf dem düsteren Meer, tosende Blau und Weißtöne vermögen es in rechtes Licht rücken. Jedoch möchte ich mich von dem Unendlichen abwendet, ich drehe lieber meinem Rücken der Gischt zu und betrachte das verborgene Schauspiel des Viertels genauer. Es ist ein ebenso raubeiniger Ort wie das Meer, doch pulsiert weit mehr Feuer in ihm. An der Ecke stehen Frauen mit schlecht geschminkten Gesichtern, eine ganze betrunkene Mannschaft lacht vergnügt an den abgeranzten Fassaden einer Kneipe. Schänke um Schänke findet sich hier wieder, Vergnügungen jeder Art. Hier findet man was immer man suchen mag. Es ist das wahre Leben was man in den pulsierenden Gassen und Winkeln sehen kann. Es ist kein perfektes Leben, was sich dem interessierten Beobachter bietet, sondern ein hartes und erbarmungsloses. Doch genau wie die Bettler in den Gassen, haben die Wesen hier auch nicht aufgehört zu kämpfen. Es ist ein facettenreicher Ort, dem man wesentlich mehr zutrauen sollte, als das schillernde Meer in seinem Rücken.

Abschließend bleibt mir zu sagen, es mag in der Natur des Menschen liegen sich zu Schönheit hingezogen zu fühlen, doch wenn man bereit ist seinen Horizont zu erweitern und über den Tellerrand hinaus blicken will, kann man auch im Verborgenen wahre Schönheit finden.



Klatsch und Tratsch: Das Wyrmland erzählt sich! - Ausgabe 7

Liebe Leser,

leider müssen wir an dieser Stelle mit Bedauern anmerken, dass unsere Gerüchtereporterin Welda Weißzuviel einmal mehr spurlos verschwunden ist. Wir würden Ihnen gern das Neueste von irgendwelchen Künstlern die ganz versessen darauf sind selbst im hässlichsten Gesicht Schönheit zu sehen oder von Orks die ganz versessen auf dessen Kunst sind berichten. Auch darüber, dass die Kneipe neuerdings als Unterkunft für Leute die ihre Frauen misshandeln herzuhalten scheint. Allerdings ist nicht einmal Weldas Praktikant erfahren und talentiert genug, um das volle Potential all dieser Nachrichten auszuschöpfen.

Und somit hoffen wir, dass Sie, liebe Leser, ein wenig Geduld aufbringen können und mit uns in innige Gebete einstimmen, auf das wir unsere zuverlässige Mitarbeiterin bald wieder in unseren Reihen begrüßen können.



Was ist nur im Wald von Glorfindal los?
Von einem Praktikanten unter Welda Weißzuviels Fuchtel

Seit einigen Monden schon geht ein Gerücht umher. Eines, das heute endlich einmal auch in der Zeitung erscheinen muss. Denn aus einem Gerücht ist schnell Tatsache geworden! Mit eigenen Augen habe ich ES gesehen!
Es? Natürlich es! Ein weißhäutiges Monster treibt sich um Glorfindal herum! Schnaufend, keifend, und knurrend. Einen Baumstamm auf den Schultern, wurde es schon von so manchem Elfen zwischen den Bäumen entdeckt.
Groß ist es, und verdammt kräftig muss es auch sein. Feinen Nasen zufolge soll es auch unglaublich stinken! Kein Wesen dem man gern begegnet. Meist ist es in den frühen Morgenstunden gesichtet worden. Einige Male wurde es auch dabei beobachtet wie es gegen die Rinde eines Baums geschlagen hat. Wir wissen nicht warum der vermeintliche Riese Bäume hasst. Fakt ist, man sollte sich in Acht nehmen wenn man zu einem frühen Spaziergang aufbrechen möchte.
Den Wachen zufolge ist bis jetzt zwar noch niemand zu Schaden gekommen, sieht man von den Bäumen ab, jedoch kann nicht zweifelsfrei gesagt werden das so etwas nicht in naher Zukunft geschehen wird.



Aufträge gesucht - Ein Leserbrief

Liebe Wyrmländer,

die Arbeit eines Künstlers ist in vielen Dinge eine schwierige. Mal zeichnet oder malt man um andere damit fest zu halten oder für immer zu verewigen. Und mal für die Münzen in dem eigenen Beutel. Ich kann mich nicht davon lossagen meine Dienste ebenfalls für Münzen anzubieten, doch dies tue ich aus Überzeugung und mit tiefer Begeisterung. Darum suche ich Auftragsarbeiten jeder Art. Dabei beschränkt sich mein Talent allerdings nur auf die Malerei oder auf die Bildhauerei, wobei ich eindeutig der Kunst der Farben mehr verfallen bin. Es ist dabei gänzlich egal um was es sich handelt. Ob es nun eine Deckenmalerei oder ein Porträt ist. Eine Zeichnung euers liebsten Tieres oder eine abstrakte Malerei eines Hauses. Ich biete meine Künste allen Interessenten an.

Über den Preis und die Leistung lässt sich stets verhandeln, denn ich habe keine festen Preise. Ich würde mich freuen wenn ich mich als Künstler hier im Wyrmland etablieren kann, darum scheut Euch nicht mir, Marik, eine Taube mit einem Auftrag zu kommen zu lassen.

Mit inspirierenden Grüßen
Der Künstler Marik

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die Grüne
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Beitragvon die Grüne » Di 27. Okt 2015, 19:51

Mächtig viel Theater - Gekonnte Improvisation oder improvisierte Künste?
Ein Eingeweihter packt aus, was Gerücht und was Gewissheit ist


Werte Leserschaft,
seit geraumer Zeit machen hier und da Gerüchte über ungewöhnliche Begebenheiten am stillgelegten Thauensteiner Theater die Runde.
Die Grüne ist diesen Gerüchten nachgegangen und hat es geschafft, für Euch mit Barnius Bretterwelt [Name auf Wunsch durch die Redaktion geändert],
seines Zeichens Bühnenbildner seit über 20 Jahren und nun am Theater Thauenstein beschäftigt, zu sprechen.
Herr Bretterwelt konnte uns einige interessante Fakten nennen, ließ aber doch so manches im Ungewissen.

Die Grüne: Guten Abend, Herr Bretterwelt. Schön, dass Ihr die Zeit gefunden habt.
B. Bretterwelt: Sehr gern doch!
Die Grüne: Seit einiger Zeit sieht man nachts wieder hier und da Lichtschein auf der Bühne des Theaters zu Thauenstein. Der Vorhang ist seit neuestem zugezogen und der Blick auf die hinteren Bühnenteile versperrt. Man munkelt in den Gassen sogar von Sägegeräuschen nahe der Bühne. Handelt es sich hier nur um Restaurationsarbeiten oder ist an dem Gerücht wirklich etwas dran, dass das Theater wieder zum Leben erweckt wird?"
B. Bretterwelt: Oh an den Gerüchten ist einiges dran! Das Theater auf Thauenstein wird bereits seit mehreren Wochen wieder mit neuem Leben gefüllt und seine Bühne bespielt. Ich, als bester Bühnenbilder des ganzen Wyrms, muss es schließlich wissen. Zwar ruht noch alles unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit, aber ja. Die Gerüchte stimmen! Das Interieur wurde beinah komplett erneuert und teilweise wundervoll restauriert, um geplante Stücke in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Die Grüne: Wenn Ihr hinter den Kulissen so tatkräftig mithelft, müsstet Ihr ja Einsicht in einige Vorgänge haben, die sich im Theater abspielen. Jahrelang lag die Bühne ja bekanntermaßen brach. Woher kommen nun die finanziellen Mittel? Wer ist denn der großzügige Gönner, der den Wyrm wieder um eine Attraktivität reicher machen will? Und wichtiger noch: Ist das die selbe Person, die die Stücke auch inszinieren wird?"
B. Bretterwelt: Natürlich habe ich Einsicht! Beinah jeden Tag schenke ich diesem atemberaubenden Ort meine ganze Kreativität! Und es wird wahrlich fantastisch! Man kann sich kein Bild machen, wenn man nicht selbst mal dort gewesen ist, das sei Euch versichert. Was allerdings die finanziellen Mittel angeht.. ich denke - und da müsst Ihr mich verstehen - es wäre unklug von mir, meine Auftraggeber zu benennen. Man zieht es vor unbekannt zu bleiben. Zumindest vorerst. Was ich jedoch sagen kann ist, dass der Graf selber selbstverständlich eingeweiht ist. Er erscheint selbst dann und wann in den Räumlichkeiten, um den Fortschritt und die Entwicklungen zu begutachten.
Was die Inszenierung betrifft, so lasst Euch jedoch Folgendes gesagt sein: Es sind die Besten der Besten, die an den Stücken wirken. Das steht so fest wie der Wachturm in Thalheim!
Die Grüne: Ihr redet von "Stücken"? Das würde ja bedeuten, es gibt bereits mehrere Ideen für etwaige Aufführungen? Könntet Ihr den Lesern ein wenig mehr Informationen über diese Ideen oder gar deren Inhalte geben?”
B. Bretterwelt: Das habt Ihr richtig verstanden, genau. Ich weiß nicht, ob ich das schon so rausposaunen darf, aber es soll ein ganz neues Konzept für das Theater geben. Die Zuschauer werden also keine bekannten Geschichten mehr aus ihren geliebten Büchern zu sehen bekommen. Naja, oder zumindest nur noch selten. Was aber nicht schlimm ist in Anbetracht der Tatsache, dass es vorher gar keine belebte Bühne mehr gab, ne? [lacht] Wenn ich das richtig verstanden habe, soll es nun auch ganz 'besondere' Schauspieler geben.
Die Grüne: Keine bekannten Geschichten, sagt Ihr? Das ist ungewöhnlich. Darauf würde ich gern näher eingehen. Um was für Geschichten wird es sich dann handeln? Und.. das Wort "Schauspieler" habt Ihr doch sehr mysteriös betont. Warum?
B. Bretterwelt: Über die Geschichten kann ich Euch wirklich nichts verraten, bitte verzeiht. Sonst bringen mich meine Auftraggeber um. Ich kann Euch aber verraten, dass ich gerade an einer Kutsche für das Bühnenbild arbeite, aber weiter will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Es wurden wohl keine Verträge mit Darstellern abgeschlossen, das weiß ich. Denn auf den anderen Bühnen, auf denen ich sonst gearbeitet habe, war zu dieser Zeit schon reges Treiben hinter dem Vorhang und etliche Proben zu bestaunen. Die Intendanten halten sich dazu bedeckt, aber es wird gemunkelt, es werden Bewohner des Wyrms die Bühne beleben.
Die Grüne: Bewohner des Wyrms? Das heißt, es wurden bereits Leute aus der Nachbarschaft unserer Leser gesucht? Oder vielleicht sind sogar einige unserer Leser Darsteller? Doch wenn noch keine Proben stattfinden, kann es sein, dass erst noch gesucht wird? Habt Ihr darauf eine Antwort für unsere Leser?”
B. Bretterwelt: Leute aus der Nachbarschaft. Mh.. ja, so könnte man es wohl formulieren. Ich bitte um Verständnis - aber weiter ins Detail kann ich da unmöglich gehen. Doch soweit ich weiß, werden für diese improvisierte [raunt] Art der Theaterkunst immer Darsteller gesucht.
Die Grüne: Verstehe ich Euch da etwa richtig, dass es sich um ein Improvisationstheater handeln wird?
B. Bretterwelt: Nun, ich befürchte habe schon viel zu viel gesagt. Ich würde den Lesern ans Herz legen, sich einfach überraschen zu lassen, sofern man ein Freund spontaner Ideen, kreativer Kurzweil und prunkvollen Bühnenbildern ist. Ein Besuch lohnt sich in jedem Falle! Und sollte der ein oder andere Bewohner unseres wunderschönen Landes sich nun berufen fühlen und mitwirken wollen, dann könnte ich mir vorstellen, wäre auch dies sicherlich im Interesse der Intendanten. Schließlich leben wir im modernen Wyrmland. Und das wird sich auch auf einer modernen Bühne widerspiegeln. Und nun frage ich abschließend Euch: Wo, wenn nicht auf den Brettern, die die Welt bedeuten, können Wünsche, Ideen und Träumereien tatsächlich wahr werden?
Die Grüne: Da spricht wahre Begeisterung! Ich nehme an, Eure Frage an mich ist von rhetorischer Natur. Euren Aufruf an die Bewohner des Wyrms möchte ich an dieser Stelle gern weitertragen und hoffe, dass er Gehör findet. Sollte das Theater wirklich wieder in neuem Glanze auferstehen, wie Ihr sagt, wird sie Thauenstein und das Wyrmland sicherlich bereichern, da bin ich überzeugt.
Gewährt mir zum Abschluss noch eine letzte Frage, die unsere geneigten Leser sicher brennend interessiert: Wann wird das Theater denn seinen Vorhang voraussichtlich wieder heben?
B. Bretterwelt: Das wissen wahrlich nur die Intendanten mit Gewissheit. Doch so weit, wie man hinter den Kulissen schon ist, kann es nicht mehr all zu lange dauern. Vielleicht werden schon bald die ersten Plakate auf den öffentlichen Plätzen zu bestaunen sein. Ich empfehle daher unbedingt, Augen und Ohren offen zu halten.

Die Grüne: Habt vielen Dank für dieses Gespräch.

B. Bretterwelt: Sehr gern.


Antworten, die uns viel versprechen! Die Redaktion wartet gespannt und voller Hoffnung darauf, dass aus Gerüchten und Gesäge bald etwas entsteht, was der wyrmländischen Bevölkerung wunderbare künstlerische Zerstreuung bringt. Bei Fragen und Interesse zu diesem Thema darf sich ein jeder Theaterliebhaber gern an unsere Redakteure wenden. Wir werden ihr Anliegen dann umgehend weiterleiten.

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die Grüne
Vogt
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Beitragvon die Grüne » Di 27. Okt 2015, 19:52

Tante Käthes kleine Kräuterfibel - Ausgabe 2

Heutige Pflanze und Helfer in nervlichen Belangen: Die Mondwurz

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Bevorzugt wächst die Mondwurz an feuchten Waldrändern, hin und wieder jedoch verirren sich vereinzelte Pflanzen auch an Wegränder, besonders dann, wenn ein Bach oder Graben in der Nähe zu finden ist. Häufig erkennt man diese Pflanze jedoch erst im Sommer, sobald den aufrecht stehenden Stengeln, welche durchaus mannshoch werden können und aus den kissenartigen Stauden mit den unpaarig gefiederten Blättern wachsen, sanfte rosafarbene Dolden entspringen. Von jenen Blüten, die dem Gewächs ein leichtes, gar luftiges Erscheinungsbild verleihen, geht ein zarter Duft aus, den besonders Kater zu mögen scheinen. Diese Tatsache brachte der Pflanze die Namen Katzenkraut und Katzenwurz ein. Doch auch als Hexenkraut, Hexenwurz, Baldrian, Dreifuß oder Theriackkraut ist die Heilpflanze bekannt.

Wen wundert es nun bei der angenehmen und lockeren Erscheinung noch, dass Mondwurz beruhigend auf Körper und Geist wirkt?

Ein Tee aus den getrockneten und klein gehackten Wurzeln, die einen sehr viel intensiveren und den für die Mondwurz typischen (für manch einen auch unangenehmen) Geruch besitzen, wirkt entspannend, beruhigend und krampflösend. Leichte Angstzustände, Nervosität, Anspannungen und Magenkrämpfe stellen für die Pflanze kein Problem dar. Bei Schlaflosigkeit empfiehlt sich eine Kombination mit Mondwurz, Hopfen, Beifuß und Melisse. Dies zu einem Tee aufgebrüht und vor dem Schlafengehen langsam getrunken lässt den Trinker langsam in das Reich der Träume hinab gleiten.

Rezept für einen Mondwurz-Wein (für alle, die ein hysterisches Weib an der Seite haben):

Eine Flasche mit etwa einem Liter Fassungsvermögen wird etwa zu einem Viertel mit frischen, geschnittenen Mondwurz-Wurzeln gefüllt. Um einen frischeren Geschmack zu bekommen, wird etwa ein Löffel mit zerkleinerten Apfelsinenschalen hinzu gegeben. Nun wird das Glasgefäß mit einem guten Weißwein bis etwa 2 Finger breit unter die Flaschenöffnung aufgefüllt. Wichtig ist, die Flasche nun gut zu verschließen. Anschließend lässt man den Ansatz für ungefähr 2 Wochen zum Ziehen auf der Fensterbank oder einen anderen hellen, sonnigen und warmen Ort stehen. In dieser Zeit sollte die Mischung hin und wieder gut umgeschüttelt werden. Nach den 2 Wochen kann der Wein ab gesiebt und in eine saubere Flasche umgefüllt werden.
Dem Weib ein Likörglas des Mondwurz-Weines zum Beruhigen geben.
Alternativ selbst ein Likörglas zum Abschalten oder Einschlafen trinken.



Folgt so kurz nach dem schwarzen Mann schon die nächste
Bedrohung?


Ein Vater sowie dessen Sohn und Hund wurden am Wochenende tot auf dem Dorfplatz zu Thalheim gefunden. Dort abgelegt, wie es heißt, auf einer großen Plattform aus Eis. War es das Werk eines Magiers? Das Kind weist keinerlei Verletzungen auf, dem Vater fehlen die Augen und das Tier soll brutal aufgespießt worden sein. Wer verübt eine solch grauenhafte Tat und warum?

Der Mann, Itachi Uchiha, soll zuvor in den Trümmern eines brennenden Hauses im Wohnviertel Thalheims gefunden worden sein. Ein Anschlag der nun beendet wurde?

Nur wenig später nachdem die Leichen in das Lazarett gebracht wurden, erschienen dort auch der Teufelsjäger und eine unbekannte Waldläuferin und wollten die Toten sehen. Angehörige? Oder wissen sie, wer der Täter ist?


Grüne Rätselstunde
Kleines Mörderrätsel

Auflösung Mordrätsel #1 (Grüne 96):
Der dritte Raum ist der Sicherste, da die Löwen darin bereits zu Tode gehungert sind.

Mordrätsel #2:
Zwei feine Ladies gehen gemeinsam essen. Beide bestellen Früchtetee auf Eis.
Eine der Damen hat sehr schnell getrunken und schon Fünf geleert in derselben Zeit, in der die zweite Dame gerade ihren Ersten ausgetrunken hat.
Die Dame, die nur einen Früchtetee getrunken hat starb, während die Andere überlebte.
Alle servierten Getränke waren vergiftet.

Wie kann es sein, dass die Lady, die am Meisten getrunken hat, überlebte?



Das Gesicht von Seite 3
Heute: Frau Doktor Aislen von Leuhofen


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Ein Ärztin, die hier und da bereits reden von sich machen konnte. Sie war nicht nur aufopfernd am Sieg über den Dämon Xarudash beteiligt und ist im Lazarett stets für die Kranken und Verletzten des Landes da, nein, die Frau Doktor ist schon seit einer Weile offizielle Leichenbeschauerin der thalheimer Wachen. Und im Laufe ihrer dortigen Tätigkeit soll sie, wie man munkelt, ein besonderes Verhältnis zu Hauptmann Randulf Winddorn aufgebaut haben.
Chefredaktion: Wildvogel Chara


Ihr habt haltlose Gerüchte für uns?
Wollt in einem offenen Brief eure Meinung kund tun?
Habt Lustiges, oder Trauriges?
Habt etwas Berichtenswertes erlebt?
Wollt der Redaktion in einem Interview einmal Rede und Antwort stehen?
Oder kennt ein reizvolles Gesicht für Seite 3?

Schickt uns eine Taube an : die.gruene.lotgd@gmail.com!

Diese Zeitung lebt von eurer Mitarbeit!
Schreibt uns! Wir freuen uns!

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Rob Lucci
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Beitragvon Rob Lucci » Mi 28. Okt 2015, 00:20

Wuuuunderbar. Ein Kaffee. Ein schönes Frühstück. Und die neuste Grüne.
Ganz klar das ein Herr Lucci dieses Blatt bei jedem erscheinen liest. Den selbst in der seltsamsten Geschichte verbirgt sich etwas, das nützlich sein kann. Und vielleicht, ist es sogar wahr! Haha.

Dieses seltsamen Lichter. Jah, man hat davon gehört. Zum Glück war man zu diesem Zeitpunkt ein wenig - beschäftigt - gewesen. So hat man zum Glück nicht gelitten.
Wundern tut einen das jedoch recht deutlich. Eine neue Bedrohung wünscht man dem Land nicht. Könnte den Umsatz wieder schmälern. Andererseits könnte es das Ansehen auch wieder ein wenig heben.
Wer weiß, vielleicht kann man sich wieder einbringen? Hah. Das wäre nicht schlecht.

Gut weiter. Und hier.. hier bilden sich auch schon tiefe Falten auf der Stirn. Das gequake liest man sich eigentlich nicht durch, jedoch... heute...
Heute schaut man mal genauer hin. Ein wenig klappt ihm da sogar die Kinnlade herunter. Frei von der Leber weg labert das dusselige Kind wirklich von ihrem Leben! Von ihren Eltern und das sie Gold haben.
Die spinnt doch! Wenn er ihr Vater wäre dann... ohohoho! Knüppel aus dem Sack!
Seufzend verfolgt man die Zeilen weiter liest von einem... ORK (?) mit hübscher Mama? ... Äh? Und von... Heiliger! Schnell liest man das Interview weiter. Mit großer Erleichterung stellt man fest das die Kleine sonst
nichts zu ihm gesagt hat. IHR GLÜCK! Verboten hat man ihr das!

Brummend geht es weiter. Das Gesicht hellt sich merklich auf. "Ohoho, Wachen und verschätzt? Aber sowas von!"
Das liest man gern. Da stört einen selbst das dicke Fragezeichen nicht.
Interessiert verfolgt man die Zeilen, doch einmal mehr gerät man sehr schnell ins Stocken. Eine Hand hebt sich vor das Gesicht, schneller verfolgt man die Buchstaben um die Zeitung nur wenig später auf den Tisch zu legen.
Einmal mehr muss man diesen verdammten Titel lesen. Und jetzt auch noch in Kombination mit der Katze! Irgendjemand hat gehört wie sie sich nennen! Und das sie sich... treffen.
Wie schiebt man sich das jetzt zurecht? Einen Spaß mit Camatielle kann man sich auf jeden Fall erlaube. Aber IHR wird das nicht gefallen.
Vielleicht wird sie sich sogar fern halten? Oh! Das geht so nicht. Dem muss man entgegen wirken. Auf jeden Fall!


..... <3
:wolf: ER bringt uns Liebe! Schnell erschießt ihn! :wolf:

Meinungen sind keine glitzernden, magischen Baby-Einhorn-Eier,
die jedermann beschützen, verteidigen und großartig finden muss.
Auch Meinungen können scheiße sein.
Voller Liebe:
"Mach dir keine all zu großen Hoffnungen. Robs Schädel macht gerade seinem Ego Konkurrenz. XD"
"Und die bösen, bösen Zombies kamen nicht am ROBKÄPPCHEN vorbei...! "

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Farbverlauf
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Beitragvon Farbverlauf » Di 10. Nov 2015, 12:08

Marik hat sich endlich dazu durchgerungen die Grüne in ihrer ganzen Vollkommenheit in Augenschein zu nehmen. Schließlich hatte er selbst fleißig dafür geschrieben und nun war er irgendwie auch ziemlich stolz darauf. Oben in seiner Glasgalerie, wo nur Stahl und Licht, über seinem Kopf ruhten, lag er Bauchlinks auf seinem Futon. Die Beine baumelten dabei in der Luft, während er die Zeitung vor sich ausgebreitet hatte. Er hatt zwar einen kurzen Einblick darauf in der Kneipe erhaschen dürfen, aber diese durfte er ja nun sowieso erst einmal nicht mehr Besuchen. Vielleicht sollte er einen Beschwerdebrief bei der Grünen darüber einreichen!

Mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen liest er das Interview nach und muss an den Leandro denken. Der Mann war wirklich vom selben schlag. Er musste ihn unbedingt mal eine Taube zukommen lassen, vielleicht konnte man sich auf einen Tee treffen? Marik musste lachen als er weitere Worte las. Die Kleine war so unvollkommen Perfekt, das er sie gerne einmal kennenlernen würde. Bestimmt konnte er sie dann malen, wie seine grausame Schönheit. Er seufzte verliebt und las dann weiter.

Seine Augen bleiben bei dem Arktiel über die Hauptmänner der Wache hängen. Oder besser gesagt bei den Worten die dort stehen. Sein Herz zog sich leicht zusammen und er schüttelte den Kopf. Das konnten die doch nicht wirklich ernst meinen? Selbst Marik der manchmal wirklich Begriffsstutzig war erkannte das es dabei im Camatielle ging. Die Frau die sein Leben gerettet hatte! Die Frau die er als sehr sympathisch empfand. Die vielleicht sogar das Potential hatte um eine Freundin zu werden. Er verzog den Mund und klappte die Zeitung zu. Also das gefiel ihm wirklich nicht!

War die Frau deswegen so komisch gewesen beim letzten Treffen? Marik konnte es nicht sagen, aber er hatte auch keine Zeit dem gerade nach zu gehen, denn er hörte den Schlüssel in der Tür und das bedeutete Besuch. ~
[spoiler=Mariks wahre Talente]
- kreischen wie ein Mädchen
- anhimmeln wie ein Fangirl
- seufzen wie ein verliebtes Schulmädchen
- zicken wie eine echte Frau
- eine echte FreundIN sein
- Frauenlogik anwenden
:love: [/spoiler]


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