Komodaei, 8 Berylin im Jahre 1763 .
Herzogliche Bekanntmachung
Kurz vor Druckschluss erreichte unsere Redaktion eine Meldung von höchster Stelle und Dringlichkeit. Mit dem heutigen Tage werden Herzog Parsian von Thauenstein und seine Gemahlin Sakral von ihrem Amt zurücktreten und sich fortan ihrem eigenen Leben und ihrer Tochter Nimué widmen. Nach vielen Jahren der Herrschaft, geführt mit gerechter Hand und klugem Kopf, ist es für sie nun an der Zeit ihre Pflichten niederzulegen und Platz für einen Nachfolger zu machen.
Diese Nachfolge wird Graf Tindall Avalos von Romar antreten. Als langjähriger Vertrauter und Berater des Herzogpaares hat er sich nicht nur als fähig erwiesen, sondern kennt das Wyrmland und seine Bewohner besser als die meisten Anderen Adelsvertreter. Ein Mann von Ehre und Anstand, dem unser aller Wohl an erster Stelle steht.
Mit seiner Ernennung verkündete Graf Avalos, fortan Herzog Avalos, eine weitere Veränderung innerhalb der politischen Strukturen unseres Landes. Zur Unterstützung seiner Amtsgeschäfte und zur Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens aller wyrmländischer Städte und Bewohner, wurde ein hoher Rat berufen. Dieser besteht aus fünf hochangesehenen Mitgliedern der wyrmländischen Bevölkerung. Als Vertreterin der Echsen aus Zacchazas tritt Ratsherrin Rakzsches ihr Amt an, als Vertreter der Elfen von Glorfindal Ratsherr Gandamir, als Vertreter der Trolle von Glukmoore Ratsherr Drugan, für die Zwerge von Qexelcrag Ratsherr Tandor. Und letztlich wurde auch an den Frieden mit unseren dämonischen Mitbürgern gedacht, für sie wird eine Dämonin namens Aurelia dem Rat angehörig sein und somit als Botschafterin zwischen dem Herzogtum und der Unterwelt agieren.
Herzog Parsian und Herzogin Sakral haben persönlich Stellung zum Herrschaftswechsel genommen:
"Es war uns stets eine Ehre, dass Wyrmland mit Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu regieren. Wir danken allen Bewohnern für die Unterstützung und die vielen offen und ehrlich gestellten Fragen, die über all die Jahre hinweg an uns heran getragen wurden. Mit der Herrschaft von Herzog Avalos wird sich einiges ändern, doch diese Veränderung wird sicherlich auch sehr viel Positives mit sich bringen. Wir bitten das Volk, ihn genauso herzlich aufzunehmen und als Herzog zu akzeptieren, wie es einst bei Parsian geschah. Der Herrschaftswechsel bedeutet nicht, dass wir uns aus dem Wyrmland verabschieden und ihm den Rücken zukehren, im Gegenteil. Wir werden weiterhin ein offenes Ohr für die Bürger haben, nur nicht mehr in der Funktion eines Herzogs und einer Herzogin. Die Entscheidung, das Amt niederzulegen, ist keinem von uns einfach gefallen. Doch wir wollen mehr Zeit als Familie verbringen und dafür nicht das Wohl des Wyrmlandes hinten an stellen. In der Hoffnung, dass wir damit auf Verständnis stoßen, geben wir hiermit den Rücktritt von Herzog Parsian von Thauenstein und seiner Frau, Herzogin Sakral von Thauenstein bekannt."
Hoffen wir, dass der neue Herzog und seine Räte unser Land ebenso behüten können, wie es Herzog Parsian und sein Vorgänger Herzog Edorian über viele Jahrzehnte getan haben.
Schmiedekunst in der Kunstschmiede
Nichts verzückt das Frauenherz so sehr, wie kunstvoller und kostbarer Schmuck. Sagt man jedenfalls. Allerdings sind auch die männlichen Bewohner dieses Landes selten abgeneigt wertvolles Geschmeide in ihren Besitz zu bringen. Klischeefragen hin oder her, eines ist gewiss, bei einem ganz bestimmten Wyrmländer bekommt jede Glitzerelster, wonach es sie verlangt.
Leandro ist heut ganz gezielt in der Greifenstraße, auf dem Weg hin zu einem ganz bestimmten Geschäft. Interessiert mustert er die Fassade einer gewissen ‘Edelschmiede', blickt nach links, nach rechts und öffnet schließlich die Ladentür, um einzutreten.
Midas schloss gerade die Vitrine, deren Inhalt er umsortiert - und vermutlich auch gereinigt - hatte und wollte sich zum Tresen begeben. Seine Hände waren mit Handschuhen gedeckt, sein Äußeres gepflegt und adrett gekleidet - wenn auch heute in ungewöhnlich dunklen Farben. Und er trug dezenten Silberschmuck an Handgelenken und Hals. Gerade rückte er die kleine Drachenminiatur auf dem Verkaufstisch zurecht, da klingelte das Glöckchen über seiner Tür. "Seid gegüßt." Kam es von ihm und er lächelte. Ob echt, oder aufgesetzt blieb abzuschätzen. Die Wolfskollektion war ebenso auf dem Tresen präsentiert. In einem Bilderrahmen ähnlich aufgerichteten Kasten, umhüllt von blauen Samt.
Leandro blickt sich um, kurz abgelenkt vom kleinen Türglöckchen und letztlich schweift seine volle Aufmerksamkeit fort von all den Ausstellungsstücken hin zu dem Mann hinter dem Tresen, der das Wort an ihn richtete. "Seid auch ihr gegrüßt. Herr Chònel? Mein Name ist Leandro Delgado. Ich bin von der hiesigen Zeitung." Gemächlich tritt er an den Tresen heran. Sauber und ansehnlich, aber doch irgendwie schludrig gekleidet. Wie immer.
Midas war dafür dankbar, dass er sauber war. Aber er hat auch schon eine Küchenmagd mit einem weniger gereinigten Mantel bedient, also sollte es nicht daran scheitern. Der Kunstschmied musterte den Fremden und sein Kopf brummte leicht. Ein paar Geschehnisse in der näheren Vergangenheit waren nicht nur kräftezehrend gewesen, sondern ungewöhnlicher Weise auch stark... hm. Nun gut. Er hatte einen Kunden. Das ließ sich auf später verschieben. "Die Zeitung?" Midas hob beide Brauen. "Gibt es Probleme mit meinem Artikel?" Er wüsste nicht welche.
Leandro hebt beide Hände und winkt ab. "Oh, nein! Ganz und gar nicht, werter Herr." Ein munteres Lächeln ziert das Gesicht des jungen Mannes und er wendet sich dem Kasten zu, in welchem die beworbene Wolfskollektion ruht. "Genaugenommen ist aber euer Artikel dennoch der Grund, warum ich hier bin." Begeisterung zeichnet sich in seinen Zügen ab, als er die Kunstfertigkeit der Schmuckstücke erkennt. “Ich, und ich glaube auch unsere Leser, würden gern mehr über euch und eure Berufung erfahren. Was für ein Mann hinter diesen einzigartigen Kunstwerken steckt und vielleicht auch ein wenig über eure Arbeit selbst.”
Midas nickte, folgte seinem Blick zur Kollektion, von der die Hälfte schon reserviert war. Abgeholt wurden sie noch nicht, oder vielleicht würde er sie liefern lassen? Wer weiß. Wirklich ersichtlich war es ja nicht, dass sie reserviert waren. Vermutlich mit Absicht. Auch wenn des Gewollte nicht mehr da war, war der Interessent im Laden und offen für Verkaufsgespräche. "Es ehrt mich, dass es solch positive Aufmerksamkeit erregt." Er lächelte etwas weiter. Der Schreiberling schien ja ein recht angenehmer Geselle und ein wenig Ablenkung vom natürlichen Alltag musste ja nichts Schlechtes sein. "Gut. Wollen wir uns dann setzen?" Er deutete mit eine Handbewegung auf die tücherverhangene Tür zum Nebenzimmer.
Leandro nickt und blickt den Kunstschmied offen an. "Sehr gern!" Und so folgt er der Aufforderung und hinüber ins Nebenzimmer. "Habt ihr diesen Laden schon lang? Ich bin erst seit Kurzem in diesem Land und noch nicht mit allem vertraut." Ganz der Schreiberling ist Leandro derart an Informationen und interessanten Fakten interessiert, dass seine Fragerei schon auf dem Wege hin zum Sitzplatz beginnt.
Midas brachte ihn in das Nebenzimmer mit dem breiten, langen Fenster. Davor ein langes Sofa, gen Glastisch gedreht, um den noch zwei weitere Sessel standen. Alles war aufgeräumt, wie zu erwarten. "Der Laden existiert schon recht lang. Kurz nachdem ich im Wyrmland angekommen bin, habe ich mich hier in Talheim nieder gelassen." Antwortete er gelassen und würde sich in einen der Sessel nieder lassen. Er sah den Anderen aufmerksam an und schmunzelte matt. "Merkt ihr euch all das, oder habt ihr ein Geheimnis für eure Notizen?" Er musste den Anderen etwas genauer, als suche er nach Anhaltspunkten. Vielleicht hörte er ja auch etwas?
Leandro nimmt Platz und lächelt geheimnisvoll. Er tippt sich an die Stirn und meint leise. "Ein Schreiber sollte nicht nur schreiben können." Doch dann holt er ein Stück Pergament hervor und eine tiefschwarze Feder. Das Pergament legt er auf dem Glastisch ab, die Feder stellt er senkrecht auf Selbiges und mit einem Schnipsen der rechten Hand beginnt diese plötzlich von selbst zu schreiben. "Aber auch ein Schreiber, der mehr kann als nur Schreiben braucht manchmal ein wenig Hilfe." Und jedes Wort, ebenso wie eine ausführliche Umschreibung der Örtlichkeit und Geschehnisse während des Gesprächs wird kleinlichst festgehalten. "Doch zurück zu euch. Ihr klingt, als wäret ihr schon eine lange Zeit im Wyrmland ansässig. Das heißt, ihr übt euer Handwerk nun schon...wie lang aus?”
Midas nickte, natürlich sollte ein Schreiber auch was im Kopf haben, allerdings... Sein Blick fiel auf die Feder, beobachtete sie genau und er blinzelte, als sie sich bewegte. Sie war nicht vom Magus, von dem er eine Ähnliche hatte. Nein, das erkannte er sogleich. Sie wirkte auch irgendwie anders und... "Woher habt ihr die?" Entglitt ihm die Frage, gleich einer Elster, die etwas Glänzendes sah, bevor er aufsah. Eigentlich war er nicht der Fragensteller heut, doch.. nun, der Solunar kam schwer aus seiner Haut. Er lehnte sich wieder etwas zurück, faltete die Hände ineinander. "Seit ich in meinem Jugendalter einen Hammer halten und heben konnte." Er hob einen Mundwinkel. "Ich begann mit meiner Ausbildung sehr früh." Und er war geschickt darin genaue Daten nicht zu nennen.
Kurz vor Druckschluss erreichte unsere Redaktion eine Meldung von höchster Stelle und Dringlichkeit. Mit dem heutigen Tage werden Herzog Parsian von Thauenstein und seine Gemahlin Sakral von ihrem Amt zurücktreten und sich fortan ihrem eigenen Leben und ihrer Tochter Nimué widmen. Nach vielen Jahren der Herrschaft, geführt mit gerechter Hand und klugem Kopf, ist es für sie nun an der Zeit ihre Pflichten niederzulegen und Platz für einen Nachfolger zu machen.
Diese Nachfolge wird Graf Tindall Avalos von Romar antreten. Als langjähriger Vertrauter und Berater des Herzogpaares hat er sich nicht nur als fähig erwiesen, sondern kennt das Wyrmland und seine Bewohner besser als die meisten Anderen Adelsvertreter. Ein Mann von Ehre und Anstand, dem unser aller Wohl an erster Stelle steht.
Mit seiner Ernennung verkündete Graf Avalos, fortan Herzog Avalos, eine weitere Veränderung innerhalb der politischen Strukturen unseres Landes. Zur Unterstützung seiner Amtsgeschäfte und zur Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens aller wyrmländischer Städte und Bewohner, wurde ein hoher Rat berufen. Dieser besteht aus fünf hochangesehenen Mitgliedern der wyrmländischen Bevölkerung. Als Vertreterin der Echsen aus Zacchazas tritt Ratsherrin Rakzsches ihr Amt an, als Vertreter der Elfen von Glorfindal Ratsherr Gandamir, als Vertreter der Trolle von Glukmoore Ratsherr Drugan, für die Zwerge von Qexelcrag Ratsherr Tandor. Und letztlich wurde auch an den Frieden mit unseren dämonischen Mitbürgern gedacht, für sie wird eine Dämonin namens Aurelia dem Rat angehörig sein und somit als Botschafterin zwischen dem Herzogtum und der Unterwelt agieren.
Herzog Parsian und Herzogin Sakral haben persönlich Stellung zum Herrschaftswechsel genommen:
"Es war uns stets eine Ehre, dass Wyrmland mit Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu regieren. Wir danken allen Bewohnern für die Unterstützung und die vielen offen und ehrlich gestellten Fragen, die über all die Jahre hinweg an uns heran getragen wurden. Mit der Herrschaft von Herzog Avalos wird sich einiges ändern, doch diese Veränderung wird sicherlich auch sehr viel Positives mit sich bringen. Wir bitten das Volk, ihn genauso herzlich aufzunehmen und als Herzog zu akzeptieren, wie es einst bei Parsian geschah. Der Herrschaftswechsel bedeutet nicht, dass wir uns aus dem Wyrmland verabschieden und ihm den Rücken zukehren, im Gegenteil. Wir werden weiterhin ein offenes Ohr für die Bürger haben, nur nicht mehr in der Funktion eines Herzogs und einer Herzogin. Die Entscheidung, das Amt niederzulegen, ist keinem von uns einfach gefallen. Doch wir wollen mehr Zeit als Familie verbringen und dafür nicht das Wohl des Wyrmlandes hinten an stellen. In der Hoffnung, dass wir damit auf Verständnis stoßen, geben wir hiermit den Rücktritt von Herzog Parsian von Thauenstein und seiner Frau, Herzogin Sakral von Thauenstein bekannt."
Hoffen wir, dass der neue Herzog und seine Räte unser Land ebenso behüten können, wie es Herzog Parsian und sein Vorgänger Herzog Edorian über viele Jahrzehnte getan haben.
Schmiedekunst in der Kunstschmiede
Nichts verzückt das Frauenherz so sehr, wie kunstvoller und kostbarer Schmuck. Sagt man jedenfalls. Allerdings sind auch die männlichen Bewohner dieses Landes selten abgeneigt wertvolles Geschmeide in ihren Besitz zu bringen. Klischeefragen hin oder her, eines ist gewiss, bei einem ganz bestimmten Wyrmländer bekommt jede Glitzerelster, wonach es sie verlangt.
Leandro ist heut ganz gezielt in der Greifenstraße, auf dem Weg hin zu einem ganz bestimmten Geschäft. Interessiert mustert er die Fassade einer gewissen ‘Edelschmiede', blickt nach links, nach rechts und öffnet schließlich die Ladentür, um einzutreten.
Midas schloss gerade die Vitrine, deren Inhalt er umsortiert - und vermutlich auch gereinigt - hatte und wollte sich zum Tresen begeben. Seine Hände waren mit Handschuhen gedeckt, sein Äußeres gepflegt und adrett gekleidet - wenn auch heute in ungewöhnlich dunklen Farben. Und er trug dezenten Silberschmuck an Handgelenken und Hals. Gerade rückte er die kleine Drachenminiatur auf dem Verkaufstisch zurecht, da klingelte das Glöckchen über seiner Tür. "Seid gegüßt." Kam es von ihm und er lächelte. Ob echt, oder aufgesetzt blieb abzuschätzen. Die Wolfskollektion war ebenso auf dem Tresen präsentiert. In einem Bilderrahmen ähnlich aufgerichteten Kasten, umhüllt von blauen Samt.
Leandro blickt sich um, kurz abgelenkt vom kleinen Türglöckchen und letztlich schweift seine volle Aufmerksamkeit fort von all den Ausstellungsstücken hin zu dem Mann hinter dem Tresen, der das Wort an ihn richtete. "Seid auch ihr gegrüßt. Herr Chònel? Mein Name ist Leandro Delgado. Ich bin von der hiesigen Zeitung." Gemächlich tritt er an den Tresen heran. Sauber und ansehnlich, aber doch irgendwie schludrig gekleidet. Wie immer.
Midas war dafür dankbar, dass er sauber war. Aber er hat auch schon eine Küchenmagd mit einem weniger gereinigten Mantel bedient, also sollte es nicht daran scheitern. Der Kunstschmied musterte den Fremden und sein Kopf brummte leicht. Ein paar Geschehnisse in der näheren Vergangenheit waren nicht nur kräftezehrend gewesen, sondern ungewöhnlicher Weise auch stark... hm. Nun gut. Er hatte einen Kunden. Das ließ sich auf später verschieben. "Die Zeitung?" Midas hob beide Brauen. "Gibt es Probleme mit meinem Artikel?" Er wüsste nicht welche.
Leandro hebt beide Hände und winkt ab. "Oh, nein! Ganz und gar nicht, werter Herr." Ein munteres Lächeln ziert das Gesicht des jungen Mannes und er wendet sich dem Kasten zu, in welchem die beworbene Wolfskollektion ruht. "Genaugenommen ist aber euer Artikel dennoch der Grund, warum ich hier bin." Begeisterung zeichnet sich in seinen Zügen ab, als er die Kunstfertigkeit der Schmuckstücke erkennt. “Ich, und ich glaube auch unsere Leser, würden gern mehr über euch und eure Berufung erfahren. Was für ein Mann hinter diesen einzigartigen Kunstwerken steckt und vielleicht auch ein wenig über eure Arbeit selbst.”
Midas nickte, folgte seinem Blick zur Kollektion, von der die Hälfte schon reserviert war. Abgeholt wurden sie noch nicht, oder vielleicht würde er sie liefern lassen? Wer weiß. Wirklich ersichtlich war es ja nicht, dass sie reserviert waren. Vermutlich mit Absicht. Auch wenn des Gewollte nicht mehr da war, war der Interessent im Laden und offen für Verkaufsgespräche. "Es ehrt mich, dass es solch positive Aufmerksamkeit erregt." Er lächelte etwas weiter. Der Schreiberling schien ja ein recht angenehmer Geselle und ein wenig Ablenkung vom natürlichen Alltag musste ja nichts Schlechtes sein. "Gut. Wollen wir uns dann setzen?" Er deutete mit eine Handbewegung auf die tücherverhangene Tür zum Nebenzimmer.
Leandro nickt und blickt den Kunstschmied offen an. "Sehr gern!" Und so folgt er der Aufforderung und hinüber ins Nebenzimmer. "Habt ihr diesen Laden schon lang? Ich bin erst seit Kurzem in diesem Land und noch nicht mit allem vertraut." Ganz der Schreiberling ist Leandro derart an Informationen und interessanten Fakten interessiert, dass seine Fragerei schon auf dem Wege hin zum Sitzplatz beginnt.
Midas brachte ihn in das Nebenzimmer mit dem breiten, langen Fenster. Davor ein langes Sofa, gen Glastisch gedreht, um den noch zwei weitere Sessel standen. Alles war aufgeräumt, wie zu erwarten. "Der Laden existiert schon recht lang. Kurz nachdem ich im Wyrmland angekommen bin, habe ich mich hier in Talheim nieder gelassen." Antwortete er gelassen und würde sich in einen der Sessel nieder lassen. Er sah den Anderen aufmerksam an und schmunzelte matt. "Merkt ihr euch all das, oder habt ihr ein Geheimnis für eure Notizen?" Er musste den Anderen etwas genauer, als suche er nach Anhaltspunkten. Vielleicht hörte er ja auch etwas?
Leandro nimmt Platz und lächelt geheimnisvoll. Er tippt sich an die Stirn und meint leise. "Ein Schreiber sollte nicht nur schreiben können." Doch dann holt er ein Stück Pergament hervor und eine tiefschwarze Feder. Das Pergament legt er auf dem Glastisch ab, die Feder stellt er senkrecht auf Selbiges und mit einem Schnipsen der rechten Hand beginnt diese plötzlich von selbst zu schreiben. "Aber auch ein Schreiber, der mehr kann als nur Schreiben braucht manchmal ein wenig Hilfe." Und jedes Wort, ebenso wie eine ausführliche Umschreibung der Örtlichkeit und Geschehnisse während des Gesprächs wird kleinlichst festgehalten. "Doch zurück zu euch. Ihr klingt, als wäret ihr schon eine lange Zeit im Wyrmland ansässig. Das heißt, ihr übt euer Handwerk nun schon...wie lang aus?”
Midas nickte, natürlich sollte ein Schreiber auch was im Kopf haben, allerdings... Sein Blick fiel auf die Feder, beobachtete sie genau und er blinzelte, als sie sich bewegte. Sie war nicht vom Magus, von dem er eine Ähnliche hatte. Nein, das erkannte er sogleich. Sie wirkte auch irgendwie anders und... "Woher habt ihr die?" Entglitt ihm die Frage, gleich einer Elster, die etwas Glänzendes sah, bevor er aufsah. Eigentlich war er nicht der Fragensteller heut, doch.. nun, der Solunar kam schwer aus seiner Haut. Er lehnte sich wieder etwas zurück, faltete die Hände ineinander. "Seit ich in meinem Jugendalter einen Hammer halten und heben konnte." Er hob einen Mundwinkel. "Ich begann mit meiner Ausbildung sehr früh." Und er war geschickt darin genaue Daten nicht zu nennen.