Und schon sind wir wieder an dem Punkt, an dem es heißt: Ganz oder gar nicht.[/quote]Anders ausgedrückt: Die Meinung (wie man sie z.B. auf der ersten Seite des Threads häufig lesen kann), dass die Eisenbahn nicht in die Welt des Wyrmlandes passt, ist ein OT-Spieler Grund, der sich nicht einfach ins IT und in die Charaktere übertragen lässt. Im Wyrmland, wo es dort die Pläne bereits gibt, und anderswo in jener Welt auch die Technik bereits, ist sie schon Teil der Welt. Man müsste sich also für den Charakter andere Gründe ausdenken, um IT dagegen vorzugehen. Das dürfte einer der Gründe sein, warum es im Forum mehr Gegenstimmen gibt als im Spiel: Ein wichtiger OT-Grund ist logisch nicht mit dem IT Spiel vereinbar.
Das sollte kein "ganz oder gar nicht" sein, sondern lediglich ein Faktor, den man ggf. einrechnet, wenn man Pro-/Contra-RP's als Hauptgesichtspunkt verwendet, um im Sinne der Mehrheit der Spielerschaft zu entscheiden, was es am Ende für langfristige Auswirkungen haben soll.
Davon abgesehen meine persönliche Meinung:
Plot und Überschneidungspunkte, die Spiel fördern und die auch Spielergruppen übergreifend Spieler zusammen- oder gegeneinander bringen können; da bin ich ziemlich uneingeschränkt dafür.
Wenn sich manch ein Charakter von einem Meistertechnikus ein ganz besonderes mechanisches/dampf- oder ätherbetriebenes Etwas bauen lässt, das dabei dadurch, dass es ein Einzelstück aus dem genialen Geist von X ist, weiterhin den Hauch des Fantastischen hat, bereichert das für alle daran direkt Beteiligten das Spiel und nimmt auch nicht gleich das Fantasy aus der Fantasywelt.
Einen mechanischen Taschendrachen, oder eine Uhr, oder dergleichen, gab es auch früher schon mal, ohne, dass es das mittelalterliche(re) Fantasyspiel aktiv störte.
Für mich würde es auf Umfang und Darstellung ankommen, wie die Eisenbahn Einfluss auf das Spiel nimmt. Das z.B. könnte man in diesem Thread gut diskutieren.
Gibt es z.B. in Thalheim eine große Fabrik (als Überbleib vom Großprojekt Eisenbahn), in jeder Stadt einen Bahnhof, und fährt wie ganz alltäglich und selbstverständlich jede Stunde eine Eisenbahn ein und aus, so könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das vor allem bei neuen Spielern, die gerade versuchen sich durch die spärlichen Beschreibungstexte eine Stimmung für das Wyrmland anzulesen, schon das Gefühl einer moderneren, stärker technisierten Welt erschafft, als es für ein "klassisches" Fantasyspiel förderlich wäre. Das würde mir persönlich nicht gefallen.
Wenn an wenigen Stellen das außergewöhnliche Wunderwerk der Technik beschrieben wird, das nur durch eine einmalige Großinitiative des ganzen Landes überhaupt machbar war, dann hält sich dieses 'technokratische' Gefühl vielleicht schon in Grenzen. Beispielsweise könnten auch Beschreibungen von Limitationen und der Seltenheit der Technik helfen. Wie, dass es sich nicht lohnt, die Gleise durch die Wüste, oder den Sumpf, oder durch die Berge zu legen und zu warten, und manche Städte daher einfach nicht angeschlossen sind (Oder auch durch andere Gründe, wie Widerstand der Elfen, oder dergleichen). Z.B. auch dass die Bahn mal für 3 Wochen ausfällt, da es im ganzen Land nur ~2 Leute/Ausnahmegenies gibt, die sich mit der Technik auskennen, um sie zu reparieren.
Könnte z.B. auch eine Industrieviertel-Geisterstadt sein, die von rostigen Gleisen durchzogen ist, die noch von den ambitionierten, aber nicht umsetzbaren Visionen eines Technikus erzählen? Oder ganz etwas anderes?
Wie es tatsächlich aufgenommen wird, keine Ahnung. Aber vielleicht lässt sich ja ein für die meisten annehmbarer Konsens finden, der die Fantasywelt ggf. ein wenig verbiegt, ohne sie gleich zu zerbrechen.
Den "Bauernjungen mit der Schrotflinte" kann es immer mal geben, auch ohne Eisenbahn. Mit diesem Charakter spielt man dann halt nicht (so viel), ebenso wie mit anderen Spielkonzepten, die einem nicht so zusagen. Das zu fördern will hier sicher keiner. Eine Eisenbahn im Wyrmland kann definitiv dazu führen. Aber vielleicht lässt sich das ja auch verhindern (und vielleicht sogar, ohne gleich die komplette Bahn+Bahnidee umwerfen zu müssen.)