Grenzen des guten Charaktergeschmacks

Allgemeiner Talk über das laufende Spiel.
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Erdenklang
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Beitragvon Erdenklang » So 15. Jun 2014, 14:05

Die Grenzen des guten Charageschmacks liegen für mich neben den von Celaen erwähnten Grenzen, bei Charakteren mit Hang zu Pädophilität und Vergewaltigung.
Damit meine ich nicht, wenn die Charaktere Opfer in einem dieser beiden Fällen geworden sind.
Ich meine damit Charaktere, die diese Krankheitsbilder mitverliehen bekommen haben.
Nach den Regeln dieses Servers sind diese Dinge, denke ich mir jetzt mal verboten.
Jedoch wurde das in der Vergangenheit bisher nicht immer eingehalten.
Vergewaltigung gilt als Verbrechen. Natürlich ist auch Mord ein Verbrechen. Genauso wie Folter.
Mörder-Charas sind für meinen persönlichen Geschmack okay. (Auftragskiller etc.)
Folter-Charas gehen schon so in Richtung hrm..mhm..naajaaa..Ich selbst würde kein RP in dem Folter Thema ist mit spielen wollen.
Das ist mein persönlicher Geschmack.
Bei Pädophilität und Neigung zur Vergewaltigung hört bei mir dann auf mit dem guten Charageschmack.
Die Welt in einem Sandkorn sehen, den Himmel in einer wilden Blume. Williame Blake

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Zanzamar
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Beitragvon Zanzamar » So 15. Jun 2014, 22:52

Ich kann Charakterkonzepte aber nicht isoliert betrachten, sondern werde immer berücksichtigen ob man sie auch ausspielen kann. Einen bestimmten Charakter zu haben ist nämlich nicht verboten, da gibt es keine Einschränkungen. Es ist allerdings nur bedingt sinnvoll, dessen Konzept hauptsächlich auf etwas zu bauen, das man hier gar nicht ausspielen darf. Das meine ich mit "spielbar".
Der "gute Geschmack" sollte sich m.E. auch auf das Ausspielen beschränken. Wenn jemand einen Erzbösewichten spielen will darf dieser natürlich einen Folterkeller haben, in dem unsägliche Dinge geschehen. Die dazugehörigen Szenen müssen aber nicht explizit ausgespielt werden, insbesondere nicht wenn sie gegen Serverregeln verstoßen. Dennoch gehören sie zum Charakter.
Wobei ich ja auch finde, dass der Trend davon fort geht, überhaupt noch mit dem Charakter zu tun, was "vorne dran steht".
So neu ist das nicht. Die Höllenfürsten, die im Garten mit ihrer Liebsten flirten hatten wir vor 10 Jahren schon... ;)

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Beitragvon Alcira » Mo 16. Jun 2014, 21:10

Auch wenn sich der Beitrag wohl eher auf "Charaktere" und "Spielbare Arten/Rassen" als deren Fähigkeiten/Innenleben bezieht, werf ich mal Folgendes ein:

Ich finde dass bei Magie bzw magischen Charakteren gewisse Grenzen eingehalten werden sollten, egal wie exotisch der Char sein soll oder ist.
So sollte auch ein Dämonenkönig oder Drache Grenzen besitzen, auch wenn sich die Grenzen wohl gegenüber denen eines "Normalen Chars"
unterscheiden mögen.

Anders herum mag ich es aber auch nicht, wenn andere Spieler einem gewisse Grenzen "aufzwingen" bzw sagen wollen wie ein bestimmter Char zu sein hat o.ä.

Edit: Formulierung :D
Zuletzt geändert von Alcira am Mo 16. Jun 2014, 21:52, insgesamt 8-mal geändert.
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Beitragvon Celaen » Mo 16. Jun 2014, 21:28

@ Zanzamar: *flüster* ...früher war vieles etwas... anders :D

@ Alcira: Was macht magische Fähigkeiten so besonders dass sie oft so stiefmütterlich behandelt werden? Es gibt nicht nur offensive Magie, und Magie kann längst nicht alles allein behandeln. Jede Fähigkeit, und dabei geht es nicht nur um Kampftalente, sollte in einem der Atmosphäre und dem Charakter angemessenen Rahmen bleiben, denke ich.

Ausserdem, sind deine beiden folgenden Aussagen nicht vollkommen widersprüchlich? Die findest es verbindend dass (magische) Chars eine Grenze einhalten, magst es aber nicht, wenn man dir Grenzen aufzeigen will? Wo ist denn dann "diese Grenze" und wer bestimmt sie?
viele Grüße,
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Beitragvon Alcira » Mo 16. Jun 2014, 21:34

[quote='Celaen',index.php?page=Thread&postID=32881#post32881]
@ Alcira: Was macht magische Fähigkeiten so besonders dass sie oft so stiefmütterlich behandelt werden? Es gibt nicht nur offensive Magie, und Magie kann längst nicht alles allein behandeln. Jede Fähigkeit, und dabei geht es nicht nur um Kampftalente, sollte in einem der Atmosphäre und dem Charakter angemessenen Rahmen bleiben, denke ich.

Ausserdem, sind deine beiden folgenden Aussagen nicht vollkommen widersprüchlich? Die findest es verbindend dass (magische) Chars eine Grenze einhalten, magst es aber nicht, wenn man dir Grenzen aufzeigen will? Wo ist denn dann "diese Grenze" und wer bestimmt sie?[/quote]

Genau so mein ichs ja auch :)
Und nein, sind sie nicht, ich beziehe den letzten Satz auf das Verhalten andere Spieler gegenüber Chars, auch jene, die nicht mal ansatzweise etwas mit Magie zu tun haben.
zB wen ein Spieler der Meinung ist, dass der Char, den du spielst, jünger/ schwächer/ kleiner / hässlicher zu sein hat als seiner.
Sry wenn das so verwirrend wirkt/e, ich kann mich manchmal schriftlich nicht so gut ausdrücken wie ich es mir wünsche.
Zuletzt geändert von Alcira am Mo 16. Jun 2014, 21:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Fiamma Lasaira » Di 17. Jun 2014, 10:32

[quote=Celaen]Was denkt ihr darüber? Gibt es Grenzen der Fantasie die es unmöglich machen, oder es unmöglich machen sollten, einen mehr oder weniger "exotischen" Charakter zu spielen? [/quote]

Ich glaube nicht an Grenzen der Fantasie. Im eigenen Kopf sollte grundsätzlich alles möglich, erfahrbar und machbar sein und sei es noch so abstrus oder unvorstellbar. Vielleicht ist unser Hirn heutzutage das einzige Refugium, in dem wir noch wirklich frei sein können ;)

Zu Hochzeiten der HdR-Filme fand ich auch die Umsetzung der meisten Fantasy-Ideen ins [lexicon]Rollenspiel[/lexicon] nicht weiter problematisch. Wuselige kleine Hobbits, spitzohrige Elfen, edle Recken mit Schwert. Wer klein und schwach war, wurde gerettet, wem Unrecht geschah, wurde gerächt und die Bösen am Ende geschlagen (im Film) oder als Witzfiguren verlacht (im Spiel).
Das tat keinem weh, befriedigte das Gerechtigkeitsempfinden und spielte vor allem mit sehr abstrakten Geschöpfen und Problemen, die unseren heutigen Alltag wenig berühren. Ich vermute einfach mal, dass die wenigsten Rollenspieler dieses Servers in der Realität Drachen erschlagen, zu epischen Abenteuerquests zur Rettung der Welt aufbrechen oder Feuerbälle vom Himmel regnen lassen (Bitte um Korrektur, falls doch ;))

Das Genre hat sich seit der Zeit aber stark verändert und auch geöffnet. Reine Geschichten im klassischen Fantasystil sind selten geworden, es findet mehr und mehr eine Vermischung der verschiedenen Kategorien statt, so dass in "Fantasy" mittlerweile auch oft größere Anteile von Drama, Thriller oder auch Horror stecken. Deshalb kann ich nachvollziehen, wenn ein Leser, der sich ein Fantasybuch kauft, beim Lesen das Gefühl bekommt er habe für sein Geld nicht das bekommen, was er wollte (nämlich "Fantasy"). Ebenso wäre mir verständlich, wenn ein Rollenspieler auf einem Fantasy-Server erst einmal kräftig verdutzt wäre, sähe er dort Schwerbehinderte, die den barrierefreien Zugang zur Dorfküche forderten.

Es ist ein Spiel der Erwartungen. Erwartet man klassische Fantasy, wird man über solche Char-Ideen erstmal stolpern und vielleicht auch das Gefühl entwickeln: "Das gehört nicht hierher."

Dann sehe ich auch einen gewissen Zündstoff in der Aktualität und "persönlichen Nähe" dieser Char-Konzepte zum Spieler selbst.

Lasse ich z.B. meinen Zwergen im Spiel herumlaufen und fröhlich schimpfen, er schneide allen verdammten Elfen, die ihm in die Quere kommen, die hässlichen Schmalzohren ab, ergäbe das vermutlich ein interessantes Chargeplänkel im Spiel und das ein oder andere Schmunzeln auf Spielerseite hinter den Kulissen. Niemand von uns ist ein Elf, die Medien berichten nicht von abgeschlagenen Ohren, es ist einfach eine abstrakte, nicht reale Idee in einer Geschichte.

Liefe jetzt aber ein Char durchs Spiel und riefe er schlage allen verdammten Niggern die wulstige Hackfresse ein - ich glaube dann lacht niemand mehr, obwohl es nur RP wäre. Im Gegensatz zu den Elfen kennen wir sehr wohl das Zusammenleben mit Angehörigen afrikanischer Kulturen und tagtäglich werden Migranten auf der Welt oder sogar vor unserer Haustür zusammengeschlagen. Es ist greifbares, reales Leid. Ebenso das Beispiel mit der Behinderung; Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Gebrechen sind Teil unserer Gesellschaft, wir sehen sie täglich und sei es nur der Blick über die Straße, im TV hören wir Dokus darüber welchen Einschränkungen sie ausgesetzt sind, welche Bedürfnisse sie haben, wie tapfer sie kämpfen, etc.

Wer so eine Figur spielt, muss damit rechnen, dass andere sein Konzept und sein Spiel auf Grundlage solcher Informationen und auch ihrer damit verbundenen Gefühle beurteilen. Er muss auch damit rechnen, dass Leute mit realen Behinderungen an dem Pc sitzen und vielleicht sehr unter diesen leiden, während sie gleichzeitig sehen wie andere sich derartige RP-Chars zum reinen Freizeitvergnügen im Spiel erstellen.

Je mehr Realismus ich in mein Charkonzept einfließen lasse, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, Berührungspunkte mit der Realität meiner Mitspieler zu treffen und somit die Grenze des Spiels aufzuweichen. Dann wird es schwierig, zumal Rollenspiele auch gern dazu genutzt werden, gerade diese Realität einmal hinter sich zu lassen.

Sollte man deshalb solche Charaktere gar nicht erst erstellen? Nein. Aber man sollte sich bewusst machen, dass die Thematik vermutlich viele Mitspieler auf die ein oder andere Weise berühren wird und sich u.U. Gesprächsbedarf ergibt.
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