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Right. Dann schreibe ich halt zwei Posts.
Falls irgendjemand keine Lust hat, sich alles durchzulesen: Größtenteils reagiere ich nur auf ein paar Argumente und Vorwürfe. Der wichtigste Teil ist sicherliche der letzte Punkt.
Eisenbahn passt nicht ins Wyrmland / Mittelalter / Fantasy / Historizität
Wir spielen in einer Fantasywelt. Das Wyrmland hat mit dem realen Mittelalter, unabhängig davon von welcher Zeitperiode man ausgeht, nun wirklich nichts zu tun. Und das sage ich nicht, weil es ein paar Magier gibt, die natürlich Fantasy sind. Nichts von dem, was im allgemeinen ausgespielt wird, hat mit der Realität von vor 600 - 1300 Jahren auch nur im entferntesten etwas zu tun. Argumente der Historizität ziehen schon deswegen nicht, weil wir keine haben. In den Wyrmlanden gibt es Drachen aus etwa dreiunddreißig verschiedenen Legenden und Hintergründen, klassische Elfen und Zwerge, genauso wie Samurai (die nochmal wo ganz anders herkommen), Mangamädchen mit Katzenohren und Engelsflügeln, Teufelsjägern mit Pistolen, klassische Vampire, weniger klassische Vampire, mythologische Wesen aus vermutlich einem dutzend verschiedener Religionen und Büchern... und vieles mehr. Das Wyrmland hat nicht nur nichts mehr mit Mittelalter zu tun, auch mit Tolkiens klassischer Fantasy hat es nichts mehr zu tun. Wobei es interessanterweise selbst bei Tolkiens klassischer Fantasy soetwas wie Industrialisierung gibt. In den Büchern nocheinmal deutlich mehr als in den Filmen. Aber das nur nebenbei, das ist jetzt nicht Thema.
Worum es mir geht: Das Wyrmland war immer schon "all inclusive". Jeder konnte hier immer alles spielen, was er wollte. Warum das für eine Eisenbahn, insbesonder eine, die potentiell Fantastisch angehaucht ist, nicht gelten sollte, erschließt sich mir nicht. Auch weil eine Eisenbahn in einer Fantasywelt nun wirklich nicht gerade eine neue Idee ist.
Was meine persönliche Logik für diesen Plot angeht - ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum mein Kopfkanon irgendeine Rolle spielen sollte. Jeder macht sich sein eigenes Bild vom Wyrmland. Irgendwo im Thread habe ich gelesen, dass Gnomenmechaniker jetzt nur Klickspiel sind und im RP nichts verloren haben. Bitte? Ich dachte immer, das was im Spiel eingebaut ist, gilt auch. Weil das so die einzige gemeinsame Grundlage ist, auf die man sich einigen kann. Aber dieses Beispiel zeigt doch, wie eh jeder sein Süppchen aus dem Wyrmland kocht. Das war immer schon so, das wird auch immer so sein. Wie ich für mich die Diskrepanz zwischen technologischem Niveau der Wyrmlande und einer Dampfmaschine erkläre? Aeon hat es ganz gut getroffen. Ich habe die Wyrmlande - eben weil hier unendlich viel Seltsames herumkreucht und -fleucht - immer als ein abseitiges Herzogtum irgendwo im Nichts empfunden. Schon Aerius war ständig deswegen "nicht da". Und das ist viele Jahre her. Ist das in irgendeiner Weise relevant? Nein. Das ist völlig egal. Das ist mein Kopfkanon, den muss keiner Teilen, um eine Dampfmaschine zu akzeptieren. Markus kommt von irgendwoher, wo es Dampfmaschinen gibt. Warum das so ist, das kann jeder mit seinem eigenen Kopfkanon ausmachen.
Was abseits davon die Kombination von Dampf und Fantasy angeht: Steampunk wurde schon erwähnt. Will ich die Wyrmlande jetzt zu einem hochindustriellen Steampunk-Land ummodeln? Ach Quatsch. Selbst wenn ich es wollen würde, wen interessiert, was ich persönlich will? Dazu aber später mehr.
Wenn wir die Dampfmaschine haben, haben wir direkt auch Marsmenschen und Fernsehen
Wer kommt denn auf so eine Idee? Das erschließt sich mir einfach nicht. Eine technische Entwicklung wie eine Eisenbahn führt doch nicht automatisch dazu, dass danach alle zum Mond fliegen. Es tut mir Leid, aber den Punkt kann ich einfach nicht nachvollziehen. Selbst wenn eine Eisenbahn weitere Entwicklungen nach sich ziehen
sollte (was nirgendwo festgelegt wurde), wird das sicherlich nicht Fernsehen sein. Eine Adaption der Eisenbahn alleine sollte sich über Monate hinziehen, und da ist noch gar nicht von weiteren Dampfmaschinen die Rede. Und solange nicht irgendjemand wie ich vorbeikommt, und das dann einfach mal tut (dazu auch später mehr), passiert in den Wyrmlanden ohnehin nichts. Also immer Ruhe mit die Pferde. Die Sorge ist mit Sicherheit unbegründet.
Eine Eisenbahn verändert die Wyrmlande nachhaltig - insbesondere wenn sie auch von Rohen ins Spiel eingebaut wird
Ja das hoffe ich doch. Veränderung ist toll. Potentielle Veränderung, die von manchen Charakteren(!) nicht gewünscht wird, ist noch viel besser.
Warum? Weil Veränderung bespielbar ist. Man kann seine eigene Rolle in dieser Veränderung finden, als Befürworte oder Gegner, als Helfer oder Feind. Wisst ihr, wann die letzte große Veränderung in den Wyrmlanden war?
2008 (<- das ist ein Link). Das ist sechs Jahre her. Sechs Jahre, über die sich in den Wyrmlanden nicht viel getan hat. Damals war Thauenstein super. Über Wochen hinweg, bei Ankündigung und Fertigstellung, konnte man wunderbar über diese Festung diskutieren und sie in seine Plays einbauen. Manche haben den Sinn der ausgaben in Zweifel gestellt, andere dachten, um den damals vorherrschenden feindlichen Armeen etwas entgegenzustellen wäre sie nötig. Diskussionen, Konflikte, viel, viel [lexicon]Rollenspiel[/lexicon]. Das war super.
Worauf ich hinaus will: Veränderung ist erstmal Potential. Potential zu spielen, primär. Eine statische Welt wird irgendwann langweilig, außer man spielt ausschließlich seine auf sich bezogenen Soloplots. Das habe auch ich viele Jahre lang gemacht, das ist kein Problem. Aber das führt weder zu einem belebten Server, noch zu einem "Gemeinschaftsgefühl", noch zu irgendetwas anderes. Das ist dann Spaß für zwei bis vier und hinterher beschwert man sich im Forum, dass ja nichts los sei, in den Wyrmlanden.
Da drückt jemand seine Idee durch und man kann ingame nichts dagegen tun
Err... nein. Der gesamt Plot ist in seiner Grundidee so aufgebaut, dass er potentiell Konflikt schafft und scheitern kann. Ingame-Konflikt. Nicht "Dampfmaschine ist doof deswegen diskutiere ich im Forum"-Konflikt. Ich baue doch nicht innerhalb von ein paar Wochen eine Eisenbahn quer durchs Wyrmland und keiner kann sich dagegen wehren. Und selbst wenn ich das tun wollte: Dafür bekomme ich doch keine Plotrechte vom Team. Spätestens an Zanzamar wäre ich mit so einer Idee auf Granit gestoßen. Und das unabhängig davon, dass Eisenbahnen cool sind.
Ich weiß nicht, warum das offenbar von manchen vermutet wird. Im Gegenteil, ich habe in Gesprächen über das Thema immer wieder betont, wie sehr ich hoffe, dass Konflikt um diesen Plot entsteht. Again, Ingame-Konflikt. Konflikt zwischen Charakteren. Hypothetisches Beispiel: Die Elfen finden's doof, dass zur Produktion der Eisenbahn, sowie zum befeuern, soviel Wald abgeholzt werden muss. Und ich meine, Stahl schmieden, Eisenbahnschinen legen, Holzkohle für eine oder mehrere Loks... da kommt schon was zusammen. Also gehen die Elfen - noch während des Aufbaus - dagegen vor und überfallen Trassenbauer. Oder so.
Sowas fände ich super. Um genau zu sein, ich bin allgemein ein großer Fan von Konflikt im [lexicon]Rollenspiel[/lexicon]. Weil Konflikt für spannende und interessante Plays sorgt. Und überhaupt: Grund zu spielen. Man kann damit neue Facetten am eigenen Charakter spielen, man kann für ein Ziel (oder dessen Verhinderung) spielen, man kann sich aneinander reiben... all das ist super. Und dieser Plot bietet - in meiner Vorstellung - unendlich viel Potential dafür. Das finde ich gut.
Und: Der Plot wird sicher nicht in vier Wochen zuende sein. Wenn euer Charakter gerade nicht kann: Ja und? In meinem Kopf dauert das sicherlich Monate, reale Monate, bis auch nur daran gedacht wird, ein solches Ding zu bauen. Von der Verlegung der Trassen mal ganz ab. Die gesamte Infrstruktur vorher, Rohstoffe, Finanzen, andere Handwerker, jeder Charakter der sich sonst so einbringen will, verschlingt unendlich viele Stunden. Und da ist der gesamte "was so alles passieren
kann" Bereich noch gar nicht abgedeckt. Tolle andere Ideen von Spielerseite, Sabotage, irgendjemand, der Markus eins überzieht... völlig egal. Wir sprechen hier nicht über ein Play, das sich zum Ziel gesetzt hat, Ende April eine Tschu-Tschu-Bahn nach Romar zockeln zu lassen.
Ich kann das auch zusammenfassen: Ich drücke ganz sicher nicht meine Idee einfach durch, weil ich Bock darauf habe. Ich werde auf jede sinnvoll ausgespielte Sabotage eingehen und jede Art von Konflikt unterstützen. Das hatte ich immer vor, daran hat sich nichts geändert. Konflikt = mehr Spiel = gut. Und: Das gaznze wird Monatelang dauern.
(to be continued)