Komodaei, 8 Sithil im Jahre 1759.
Klatsch und Tratsch
Briefkasten verstaubt!
Der Briefkasten vorm Büro der Grünen scheint nahe zu verweist zu sein: Eine dicke Staubschicht hat sich in ihm abgelagert. Ist Flaute im Wyrmland? Nur vereinzelt erreicht fast im Monatstakt mal eine Taube das Büro. Immer häufiger müssen Termine auf Grund von mangelndem Material nach hinten verschoben werden. Deshalb möchte die Radaktion noch einmal daran erinnern: Die Grüne lebt von Eurer Mitarbeit! Ihr habt etwas spannendes beobachtet? Berichtet es. Ihr habt einen guten Witz auf Lager? Immer her damit. Eure Liebste sollte eigentlich das Gesicht von Seite 3 sein? So schickt ein Bild. Oder wollt ihr Eurem Ärger mal Luft lassen und Eure Meinung mal Kund tun? Scheut Euch nicht.
Flötenklänge im Garten
Es wird berichtet, dass sich zur Zeit ein Flötenspieler im Lande auf hält. Näheres ist leider nicht bekannt. Er wurde lediglich im Garten auf einem Baum gesichtet, wie er Flöte spielt.
Mitglieder der S.H.I. doch zur Liebe fähig
Man hat den Mitgliedern der S.H.I. in der Vergangenheit ja schon vieles Vorgeworfen. Grausamkeit, Habgier, Sadismus... und einiges mehr. Sie haben entführt, gefoltert und geraubt. Opfer wurden gebrandmarkt, Kirchen halb in Brand gesetzt und noch einiges, unaussprechliches mehr. Mit einem Wort haben wir die S.H.I. allerdings noch nie in Verbindung gebracht: Liebe. Und doch wurden jetzt in der Greifengasse in Thalheim tatsächlich zwei bekannte Mitglieder dabei beobachtet, wie sie sich verloben. Jaja... kaum zu glauben, aber wahr. Ob echte Gefühle, oder aber Steuererleichterung dahinter steht, ist zum der zeitigen Standpunkt nicht fest zu stellen. Wir bleiben allerdings dran... so weit es sich unser Schreiberling traut.
Über Barmädchen und ihre Vorlieben
Eigentlich wollte unser Schreiberling ein ganz neues Projekt angehen: Einen Testbericht über die Gastronomiebetriebe des Wyrmlandes. Allerdings kommt es meistens anders, als man denkt und wer hätte schon gedacht, dass sich aus der Begegnung mit einer genervten Bardame ein interessantes Gespräch ergeben kann?
Tachiko war müde. So unfassbar müde. Dicke Augenringe hatten sich unter ihren Lidern abgebildet, als ob sie mit einem Stückchen Kohle auf ihrer Haut herum gezeichnet hätte. Der graue, verfilzte Lappen klatschte laut auf die hölzerne Tischplatte auf, als Tachi diese reinigen wollte. Sie brauchte Urlaub. Oder eine Abwechslung. Eins von beiden. Gleich. So schnell wie nur möglich.
Amadeo betrat frisch wie eh und je die Taverne zu Thalheim. Schwungvoll öffnete er die Tür und lies sie ebenso schwungvoll hinter sich zufallen. Mit einem breiten Grinsen und einem Schreibblock unter dem Arm machte er ein paar Schritte in den Raum hinein. Heute war man als Tavernentester unterwegs. Natürlich nur im Auftrag des redaktionellen Journalismus'. Kurz sah er sich um, dann machte er sich auf direkten Weg zur Bar und lies sich auf einem der Hocker nieder .
Tachiko sah, wie die Tür aufsprang, doch anstelle eines muffigen, launischen, Möchtegernkriegers trat ein junger... schlanker... Sonnenschein in die Taverne? Tachi verfolgte ihn bloß mit den Augen. Dann setzte er sich hin. Ratlos wandte sie ihren Kopf hin und her. Genervt warf die Querulantin den Lappen über die Schulter, zuckte dann allerdings sofort zusammen, da sie vergessen hatte wie widerlich er doch eigentlich war. Freundlich bleiben Anna! Das wird schon. "... Kann ich helfen? Sonnenschein?" Tachi hatte sich den zerbeulten Eimer unter die Achsel geklemmt. Das Wort 'Sonnenschein' kam eher spöttisch aus ihren Lippen. Skeptisch war der Blick. "Hör mal die Tagung der Optimisten findet woanders statt...!"
Amadeo streifte sich kurz durch die haselnussbraunen, vollen Haare, während er sich umsah. Seine Augen strahlten förmlich, wie als hätte er "was" genommen und seine Mundwinkel waren nach oben gekräuselt, wie, als wären sie fest getackert. Sein letzter Besuch war schon eine ganze Weile her, aber noch immer lag dieser dicke Geruch nach Alkohol und Schweiß, oder wie er es nannte: der Geruch nach Abenteuer in der Luft. "Du darfst mich bedienen, Zuckerpüppchen!", meinte er zu der
jungen Frau, die ihn ansprach. Dabei hob er eine Augenbraue und versuchte möglichst "charmant männlich" zu guggen. Allerdings hielt der Gesichtsausdruck nicht lang an, dann schüttelte er den Kopf. "Verzeiht mir... das... ähm... war ein Experiment." Oder eher der jämmerliche Versuch auf den Ratschlag einer gewissen Person zu hören. "Also... erm... ich hätte gern einen Saft... bitte?"
Tachiko spürte ein eigenartiges Zucken in ihren Händen. In der Sekunde, in der der Fremde diesen lieblichen Kosenamen aussprach, genau in dieser Sekunde zuckte es ihr in der Faust. Im Gesicht. Einfach überall. Desinteressiert sah Tachi ihn an. Desinteressiert und müde. "... Ist das Ihr ernst?" Sie sah aus wie aus der Mülltonne geholt und er machte sie... an? Sie blieb einfach da stehen. Ausdruckslos. Bis dann auch seine Fassade bröckelte. Ein Experiment... natürlich... Auf Tachis Gesicht zog sich ein leichtes Lächeln, beinahe schon süß. Vorsichtig hob die Querulantin ihre Hand, streckte sie zum jungen Journalisten aus und... schlug ihm gewaltig gegen den Hinterkopf! "... Was - soll - der - Scheiß!?", wird zwischen den Zähnen hervor gepresst. Eine Antwort verlangte sie nicht, lieber ging sie einmal um die Theke herum und suchte nach einem Glas. Becher. Verdammt, irgendetwas Sauberes? "... Wenn ich Ihnen einen Trichter gebe... Würden sie es meinem Chef erzählen?" Ihr Blick fiel tatsächlich auf einen.
Amadeo Unsicherheit verebbte, als sie ihn so anlächelte. Schien ja doch zu wirken. Merke: Erst den Macho raus hängen lassen, dann den Unsicheren gen- "Autsch!" Sich den Hinterkopf reibend, sah er die junge Frau verständnislos an."Ich hab mich doch schon entschuldigt...", nuschelte er und zückte seinen Notizblock. Weibsbilder. Er würde sie nie verstehen. Die einen entführen ihn, die anderen prügeln ihn halb tot... Wozu dieses hier wohl gehörte? Wirklich sicher, ob er es heraus finden wollte, war er sich nicht. Auch journalistische Neugier sollte seine gesunden Grenzen haben. "Euer Chef wird davon nichts erfahren... aber..." Die folgenden Worte spricht er auf einmal recht schnell: "Die Tavernenkritik wird dadurch nicht besser..."
Tachiko grinste schon breit. Er würde es nicht erfahren...? Na mehr wollte sie doch nicht hören. Mit der Fußspitze kickte Tachi das Gerät hoch, fing es mit der Hand auf und war schon drauf und dran zur Handlung überzugehen, als sie dann plötzlich das Genuschel vernahm. "Was?" Skeptisch drückte sie eine Augenbraue hinunter. "Was für eine Tavernen...? OH MOMENT!" Sofort beugte sich die Schwarzhaarige über den Tresen und entriss den Notizblock aus den Händen des Scheriberlings. "Das gibt's nicht...!" Sie blätterte durch die Seiten. Zeichen. Zeichen so bekannt und doch... unbekannt. Sie konnte nicht lesen. "Ein Schnüffler? Du bist von dieser... Blauen?" Und mit Namen hatte sie es auch nicht so wirklich. "W-Was steht da drin? Was haben Sie über mich geschrieben? HABEN SIE SCHLECHTE KRITIK ÜBER MICH GEÄUSSERT? WENN ICH HIER IRGENDETWAS FINDE, DANN BRING ICH SIE UM!" Und wieder blätterte sie wild umher, aus Hoffnung irgendein Zeichen zu finden, was ihr vielleicht bekannt vorkommen könnte...!
Amadeo blieb die Luft im Halse stecken. Hat sie das wirklich grade getan? Hat sie ihm da soeben an sein Allerheiligstes gefasst? Und wie war das? Die BLAUE?! Das wurde ja immer besser. Empört griff er nach seinem Block. "Habt Ihr schon mal was vom Briefgeheimnis gehört? Oder von allgemeiner Pressefreiheit!", kräftig zog er an seinem Block. "Außerdem heißt es 'Die Grüne'. Aber ist ja nur Thalheims größtes Nachrichtenblatt. Und ich bin Amadeo, Schreiberling und stellvertretender Chefredakteur der Grünen, Thalheims größtes Na- ach, so weit waren wir ja schon. Also... bitte... der Block? NOCH stehen da noch keine Dinge über Euch reizende junge Dame."
Tachiko winkte nur ab, als er seinen Vortrag hielt. Größtes Nachrichtenblatt, interessant... Dann eben Grün... wo ist da der Unterschied? Als er dann jedoch bestätigte, dass sie nicht in den Schriften erwähnt wurde, reichte sie Amadeo tatsächlich den Block zurück, doch kurz bevor er diesen greifen konnte, zuckte sie wieder zusammen. "Nachrichten... blatt?" Das hatte er doch gesagt, oder? Sofort zog sie den Papierstapel wieder zu sich und beugte sich stattdessen über den Tresen. "W-Wenn ihr das größte seid, dann... dann seid ihr bestimmt ziemlich groß, nicht wahr!? Wie viele... lesen sie? Bis wohin reicht ihr? Wie gut seid ihr im... im Schnüffeln!?" Und hier ergriff Tachi tatsächlich seinen Kragen und zog den Schreiberling näher an sich heran. Ihre tiefblauen Augen weiteten sich, die Pupillen wurden plötzlich ganz klein. Der Puls schlug wieder an. Sie wollte nicht hinterher laufen. Nicht schon wieder. Aber wenn sich die Chance plötzlich bot, ist es schwierig davon abzukommen.
Amadeo freute sich schon sein Allerheiligstes wieder in Sicherheit wiegen zu können, da war der Moment auch schon wieder vorbei. Als er sie so an sich zog, lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Diese Frau... war einfach nur irre, dämmerte es ihm. "Junge Dame!", meinte er mit mahnendem Unterton. "Würdet Ihr es bitte unterlassen, mir gegenüber Gewalt anzuwenden? Journalistisches Arbeiten gestaltet sich unter Einwirkung von Gewalt nicht ganz so effektiv wie ohne." Er starrte zurück, während er noch immer leicht an seinem Block zog.
Briefkasten verstaubt!
Der Briefkasten vorm Büro der Grünen scheint nahe zu verweist zu sein: Eine dicke Staubschicht hat sich in ihm abgelagert. Ist Flaute im Wyrmland? Nur vereinzelt erreicht fast im Monatstakt mal eine Taube das Büro. Immer häufiger müssen Termine auf Grund von mangelndem Material nach hinten verschoben werden. Deshalb möchte die Radaktion noch einmal daran erinnern: Die Grüne lebt von Eurer Mitarbeit! Ihr habt etwas spannendes beobachtet? Berichtet es. Ihr habt einen guten Witz auf Lager? Immer her damit. Eure Liebste sollte eigentlich das Gesicht von Seite 3 sein? So schickt ein Bild. Oder wollt ihr Eurem Ärger mal Luft lassen und Eure Meinung mal Kund tun? Scheut Euch nicht.
Flötenklänge im Garten
Es wird berichtet, dass sich zur Zeit ein Flötenspieler im Lande auf hält. Näheres ist leider nicht bekannt. Er wurde lediglich im Garten auf einem Baum gesichtet, wie er Flöte spielt.
Mitglieder der S.H.I. doch zur Liebe fähig
Man hat den Mitgliedern der S.H.I. in der Vergangenheit ja schon vieles Vorgeworfen. Grausamkeit, Habgier, Sadismus... und einiges mehr. Sie haben entführt, gefoltert und geraubt. Opfer wurden gebrandmarkt, Kirchen halb in Brand gesetzt und noch einiges, unaussprechliches mehr. Mit einem Wort haben wir die S.H.I. allerdings noch nie in Verbindung gebracht: Liebe. Und doch wurden jetzt in der Greifengasse in Thalheim tatsächlich zwei bekannte Mitglieder dabei beobachtet, wie sie sich verloben. Jaja... kaum zu glauben, aber wahr. Ob echte Gefühle, oder aber Steuererleichterung dahinter steht, ist zum der zeitigen Standpunkt nicht fest zu stellen. Wir bleiben allerdings dran... so weit es sich unser Schreiberling traut.
Über Barmädchen und ihre Vorlieben
Eigentlich wollte unser Schreiberling ein ganz neues Projekt angehen: Einen Testbericht über die Gastronomiebetriebe des Wyrmlandes. Allerdings kommt es meistens anders, als man denkt und wer hätte schon gedacht, dass sich aus der Begegnung mit einer genervten Bardame ein interessantes Gespräch ergeben kann?
Tachiko war müde. So unfassbar müde. Dicke Augenringe hatten sich unter ihren Lidern abgebildet, als ob sie mit einem Stückchen Kohle auf ihrer Haut herum gezeichnet hätte. Der graue, verfilzte Lappen klatschte laut auf die hölzerne Tischplatte auf, als Tachi diese reinigen wollte. Sie brauchte Urlaub. Oder eine Abwechslung. Eins von beiden. Gleich. So schnell wie nur möglich.
Amadeo betrat frisch wie eh und je die Taverne zu Thalheim. Schwungvoll öffnete er die Tür und lies sie ebenso schwungvoll hinter sich zufallen. Mit einem breiten Grinsen und einem Schreibblock unter dem Arm machte er ein paar Schritte in den Raum hinein. Heute war man als Tavernentester unterwegs. Natürlich nur im Auftrag des redaktionellen Journalismus'. Kurz sah er sich um, dann machte er sich auf direkten Weg zur Bar und lies sich auf einem der Hocker nieder .
Tachiko sah, wie die Tür aufsprang, doch anstelle eines muffigen, launischen, Möchtegernkriegers trat ein junger... schlanker... Sonnenschein in die Taverne? Tachi verfolgte ihn bloß mit den Augen. Dann setzte er sich hin. Ratlos wandte sie ihren Kopf hin und her. Genervt warf die Querulantin den Lappen über die Schulter, zuckte dann allerdings sofort zusammen, da sie vergessen hatte wie widerlich er doch eigentlich war. Freundlich bleiben Anna! Das wird schon. "... Kann ich helfen? Sonnenschein?" Tachi hatte sich den zerbeulten Eimer unter die Achsel geklemmt. Das Wort 'Sonnenschein' kam eher spöttisch aus ihren Lippen. Skeptisch war der Blick. "Hör mal die Tagung der Optimisten findet woanders statt...!"
Amadeo streifte sich kurz durch die haselnussbraunen, vollen Haare, während er sich umsah. Seine Augen strahlten förmlich, wie als hätte er "was" genommen und seine Mundwinkel waren nach oben gekräuselt, wie, als wären sie fest getackert. Sein letzter Besuch war schon eine ganze Weile her, aber noch immer lag dieser dicke Geruch nach Alkohol und Schweiß, oder wie er es nannte: der Geruch nach Abenteuer in der Luft. "Du darfst mich bedienen, Zuckerpüppchen!", meinte er zu der
jungen Frau, die ihn ansprach. Dabei hob er eine Augenbraue und versuchte möglichst "charmant männlich" zu guggen. Allerdings hielt der Gesichtsausdruck nicht lang an, dann schüttelte er den Kopf. "Verzeiht mir... das... ähm... war ein Experiment." Oder eher der jämmerliche Versuch auf den Ratschlag einer gewissen Person zu hören. "Also... erm... ich hätte gern einen Saft... bitte?"
Tachiko spürte ein eigenartiges Zucken in ihren Händen. In der Sekunde, in der der Fremde diesen lieblichen Kosenamen aussprach, genau in dieser Sekunde zuckte es ihr in der Faust. Im Gesicht. Einfach überall. Desinteressiert sah Tachi ihn an. Desinteressiert und müde. "... Ist das Ihr ernst?" Sie sah aus wie aus der Mülltonne geholt und er machte sie... an? Sie blieb einfach da stehen. Ausdruckslos. Bis dann auch seine Fassade bröckelte. Ein Experiment... natürlich... Auf Tachis Gesicht zog sich ein leichtes Lächeln, beinahe schon süß. Vorsichtig hob die Querulantin ihre Hand, streckte sie zum jungen Journalisten aus und... schlug ihm gewaltig gegen den Hinterkopf! "... Was - soll - der - Scheiß!?", wird zwischen den Zähnen hervor gepresst. Eine Antwort verlangte sie nicht, lieber ging sie einmal um die Theke herum und suchte nach einem Glas. Becher. Verdammt, irgendetwas Sauberes? "... Wenn ich Ihnen einen Trichter gebe... Würden sie es meinem Chef erzählen?" Ihr Blick fiel tatsächlich auf einen.
Amadeo Unsicherheit verebbte, als sie ihn so anlächelte. Schien ja doch zu wirken. Merke: Erst den Macho raus hängen lassen, dann den Unsicheren gen- "Autsch!" Sich den Hinterkopf reibend, sah er die junge Frau verständnislos an."Ich hab mich doch schon entschuldigt...", nuschelte er und zückte seinen Notizblock. Weibsbilder. Er würde sie nie verstehen. Die einen entführen ihn, die anderen prügeln ihn halb tot... Wozu dieses hier wohl gehörte? Wirklich sicher, ob er es heraus finden wollte, war er sich nicht. Auch journalistische Neugier sollte seine gesunden Grenzen haben. "Euer Chef wird davon nichts erfahren... aber..." Die folgenden Worte spricht er auf einmal recht schnell: "Die Tavernenkritik wird dadurch nicht besser..."
Tachiko grinste schon breit. Er würde es nicht erfahren...? Na mehr wollte sie doch nicht hören. Mit der Fußspitze kickte Tachi das Gerät hoch, fing es mit der Hand auf und war schon drauf und dran zur Handlung überzugehen, als sie dann plötzlich das Genuschel vernahm. "Was?" Skeptisch drückte sie eine Augenbraue hinunter. "Was für eine Tavernen...? OH MOMENT!" Sofort beugte sich die Schwarzhaarige über den Tresen und entriss den Notizblock aus den Händen des Scheriberlings. "Das gibt's nicht...!" Sie blätterte durch die Seiten. Zeichen. Zeichen so bekannt und doch... unbekannt. Sie konnte nicht lesen. "Ein Schnüffler? Du bist von dieser... Blauen?" Und mit Namen hatte sie es auch nicht so wirklich. "W-Was steht da drin? Was haben Sie über mich geschrieben? HABEN SIE SCHLECHTE KRITIK ÜBER MICH GEÄUSSERT? WENN ICH HIER IRGENDETWAS FINDE, DANN BRING ICH SIE UM!" Und wieder blätterte sie wild umher, aus Hoffnung irgendein Zeichen zu finden, was ihr vielleicht bekannt vorkommen könnte...!
Amadeo blieb die Luft im Halse stecken. Hat sie das wirklich grade getan? Hat sie ihm da soeben an sein Allerheiligstes gefasst? Und wie war das? Die BLAUE?! Das wurde ja immer besser. Empört griff er nach seinem Block. "Habt Ihr schon mal was vom Briefgeheimnis gehört? Oder von allgemeiner Pressefreiheit!", kräftig zog er an seinem Block. "Außerdem heißt es 'Die Grüne'. Aber ist ja nur Thalheims größtes Nachrichtenblatt. Und ich bin Amadeo, Schreiberling und stellvertretender Chefredakteur der Grünen, Thalheims größtes Na- ach, so weit waren wir ja schon. Also... bitte... der Block? NOCH stehen da noch keine Dinge über Euch reizende junge Dame."
Tachiko winkte nur ab, als er seinen Vortrag hielt. Größtes Nachrichtenblatt, interessant... Dann eben Grün... wo ist da der Unterschied? Als er dann jedoch bestätigte, dass sie nicht in den Schriften erwähnt wurde, reichte sie Amadeo tatsächlich den Block zurück, doch kurz bevor er diesen greifen konnte, zuckte sie wieder zusammen. "Nachrichten... blatt?" Das hatte er doch gesagt, oder? Sofort zog sie den Papierstapel wieder zu sich und beugte sich stattdessen über den Tresen. "W-Wenn ihr das größte seid, dann... dann seid ihr bestimmt ziemlich groß, nicht wahr!? Wie viele... lesen sie? Bis wohin reicht ihr? Wie gut seid ihr im... im Schnüffeln!?" Und hier ergriff Tachi tatsächlich seinen Kragen und zog den Schreiberling näher an sich heran. Ihre tiefblauen Augen weiteten sich, die Pupillen wurden plötzlich ganz klein. Der Puls schlug wieder an. Sie wollte nicht hinterher laufen. Nicht schon wieder. Aber wenn sich die Chance plötzlich bot, ist es schwierig davon abzukommen.
Amadeo freute sich schon sein Allerheiligstes wieder in Sicherheit wiegen zu können, da war der Moment auch schon wieder vorbei. Als er sie so an sich zog, lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Diese Frau... war einfach nur irre, dämmerte es ihm. "Junge Dame!", meinte er mit mahnendem Unterton. "Würdet Ihr es bitte unterlassen, mir gegenüber Gewalt anzuwenden? Journalistisches Arbeiten gestaltet sich unter Einwirkung von Gewalt nicht ganz so effektiv wie ohne." Er starrte zurück, während er noch immer leicht an seinem Block zog.